Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse

Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse
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Freud hat nie ein eigentliches Lehrbuch geschrieben. Doch kommen die 'Vorlesungen' einer solchen großen didaktischen Zusammenfassung zweifellos am nächsten. Die von ihm entdeckten Grundgesetze seelischen Geschehens, zumal des unbewußten, werden anhand der drei klassischen Forschungsfelder der Psychoanalyse – der Fehlleistungen, der Träume und der neurotischen Symptome – Schritt für Schritt, mittels vieler Vergleiche, Anekdoten und Vignetten aus Krankengeschichten, erläutert. Dabei leuchtet der Charme, der Freuds Vorlesungsstil gekennzeichnet haben soll, auch in der gedruckten Prosa auf: der Duktus des Dialogs mit dem Hörer von damals belebt noch den Leser von heute. Tatsächlich sind die 'Vorlesungen' als wichtigste Einführung in sein Denken nach wie vor das meistgelesene Werk des Begründers der Psychoanalyse.

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Sigmund Freud. Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse

Vorwort

I. Teil. Die Fehlleistungen (1916) 1. Vorlesung Einleitung

II. Vorlesung Die Fehlleistungen

3. Vorlesung Die Fehlleistungen (Fortsetzung)

4. Vorlesung Die Fehlleistungen (Schluß)

II. Teil. Der Traum (1916) 5. Vorlesung Schwierigkeiten und erste Annäherungen

6. Vorlesung Voraussetzungen und Technik der Deutung

7. Vorlesung Manifester Trauminhalt und latente Traumgedanken

8. Vorlesung Kinderträume

9. Vorlesung Die Traumzensur

10. Vorlesung Die Symbolik im Traum

11. Vorlesung Die Traumarbeit

12. Vorlesung Analysen von Traumbeispielen

13. Vorlesung Archaische Züge und Infantilismus des Traumes

14. Vorlesung Die Wunscherfüllung

15. Vorlesung Unsicherheiten und Kritiken

III. Teil. Allgemeine Neurosenlehre (1917) 16. Vorlesung Psychoanalyse und Psychiatrie

17. Vorlesung Der Sinn der Symptome

18. Vorlesung Die Fixierung an das Trauma, das Unbewußte

19. Vorlesung Widerstand und Verdrängung

20. Vorlesung Das menschliche Sexualleben

21. Vorlesung Libidoentwicklung und Sexualorganisationen

22. Vorlesung Gesichtspunkte der Entwicklung und Regression. Ätiologie

23. Vorlesung Die Wege der Symptombildung

24. Vorlesung Die gemeine Nervosität

25. Vorlesung Die Angst

26. Vorlesung Die Libidotheorie und der Narzißmus

27. Vorlesung Die Übertragung

28. Vorlesung Die analytische Therapie

Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse(1933) Vorwort: Neue Folge der Vorlesungen. zur Einführung in die Psychoanalyse

29. Vorlesung Revision der Traumlehre

30. Vorlesung Traum und Okkultismus

31. Vorlesung Die Zerlegung der psychischen Persönlichkeit

32. Vorlesung Angst und Triebleben

33. Vorlesung Die Weiblichkeit

34. Vorlesung Aufklärungen, Anwendungen, Orientierungen

35. Vorlesung Über eine Weltanschauung

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Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse

Mit der neuen Folge

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In einer ersten Reihe von Fällen auf sehr einfache und sichere Weise, auf dieselbe Weise nämlich, wie man die gestörte Tendenz feststellt. Diese läßt man sich ja vom Redner unmittelbar mitteilen; nach dem Versprechen stellt er den ursprünglich beabsichtigten Wortlaut sofort wieder her. »Das draut, nein, das dauert vielleicht noch einen Monat.« Nun, die entstellende Tendenz läßt man gleichfalls von ihm aussprechen. Man fragt ihn: Ja, warum haben Sie denn zuerst »draut« gesagt? Er antwortet: Ich wollte sagen: Das ist eine traurige Geschichte, und im anderen Falle, beim Versprechen »Vorschwein«, bestätigt er Ihnen ebenso, daß er zuerst sagen wollte: Das ist eine Schweinerei, sich aber dann mäßigte und in eine andere Aussage einlenkte. Die Feststellung der entstellenden Tendenz ist hier also ebenso sicher gelungen wie die der entstellten. Ich habe auch nicht ohne Absicht hier Beispiele herangezogen, deren Mitteilung und Auflösung weder von mir noch von einem meiner Anhänger herrühren. Doch war in diesen beiden Fällen ein gewisser Eingriff notwendig, um die Lösung zu fördern. Man mußte den Redner fragen, warum er sich so versprochen habe, was er zu dem Versprechen zu sagen wisse. Sonst wäre er vielleicht an seinem Versprechen vorbeigegangen, ohne es aufklären zu wollen. Befragt, gab er aber die Erklärung mit dem ersten Einfall, der ihm kam. Und nun sehen Sie, dieser kleine Eingriff und sein Erfolg, das ist bereits eine Psychoanalyse und das Vorbild jeder psychoanalytischen Untersuchung, die wir im weiteren anstellen werden.

Bin ich nun zu mißtrauisch, wenn ich vermute, daß in demselben Moment, da die Psychoanalyse vor Ihnen auftaucht, auch der Widerstand gegen sie bei Ihnen sein Haupt erhebt? Haben Sie nicht Lust, mir einzuwenden, daß die Auskunft der befragten Person, die das Versprechen geleistet, nicht völlig beweiskräftig sei? Er habe natürlich das Bestreben, meinen Sie, der Aufforderung zu folgen, das Versprechen zu erklären, und da sage er eben das erste beste, was ihm einfalle, wenn es ihm zu einer solchen Erklärung tauglich erscheine. Ein Beweis, daß das Versprechen wirklich so zugegangen, sei damit nicht gegeben. Ja es könne so sein, aber ebensowohl auch anders. Es hätte ihm auch etwas anderes einfallen können, was ebenso gut und vielleicht besser gepaßt hätte.

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