Zwischen Wüste und Meer
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Simone Wiechern. Zwischen Wüste und Meer
Inhaltsverzeichnis
Zurück in Dahab
Eine Entscheidung muss her
Aus der Traum
Ein neues Leben beginnt
Familienleben
Unverhoffter Besuch
Veränderungen
Selbstfindung
Verliebt sein macht blind
Die Revolution
Kairo
Ankunft in Deutschland
Nichtwissen schützt vor Strafe nicht
Schlimmer geht immer
Aufgeben ist nicht
Epilog
Brief an die Leserin, den Leser
Danksagung
Отрывок из книги
Zwischen Wüste und Meer
2. Band zu »Fliegende Teppiche«
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In den nächsten Tagen und Wochen wurde der Gedanke, mich scheiden zu lassen, immer klarer. Doch Samir hatte mir nicht nur einmal gesagt, dass er mir, im Falle einer Scheidung meinerseits, die Kinder wegnehmen würde. Das durfte nicht geschehen. Das hätte vielleicht mein Körper, aber sicher meine Seele nicht überlebt. Ich zerbrach mir viele Stunden den Kopf über dieses Dilemma und suchte nach einem Ausweg.
Ich sprach mit Samirs Mutter darüber, die gerade für eine Weile in Dahab war und mich besuchte. Sie konnte verstehen, dass ich mich trennen wollte. Sie hoffte jedoch noch, dass Samir wieder drogenfrei werden würde. Allerdings war auch ihr anzumerken, dass die Hoffnung in ihren Sohn längst nicht mehr die Dimension hatte, die sie sich für sich selbst gewünscht hätte. Es waren auch für sie schon zu viele Versuche gewesen und zu oft war uns die Macht dieser Sucht nach dem Heroin vor Augen geführt worden. Sie versprach mir, sie würde Samir nicht darin unterstützen, mir die Kinder wegzunehmen. Für die Männer der Familie konnte sie mir jedoch keine Gewährleistung für deren Zurückhaltung geben. Es war wieder einmal ein sehr trauriges Gespräch. Immer öfter und stetig zunehmend wandelte sich die Trauer in eine stärker werdende Wut auf meinen Mann. Seit Jahren war ich ständig traurig und zornig auf Samir. Ich weinte um meinen geplatzten Traum einer heilen Familie, um seine verlorene Freiheit, um die Entbehrungen und die Schmach, die meine Kinder zu erleiden hatten. Allgemein schaffte ich es immer weniger, die positiven Dinge und Umstände um mich herum zu sehen und zu spüren. Ich fühlte mich wie eine Halbtote. Und wenn ich schöne Dinge oder Gelegenheiten doch sah oder manchmal sogar spürte, verbot ich mir manchmal regelrecht mich diesem schönen Gefühl hinzugeben.
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