Ausgänge des Konservatismus

Ausgänge des Konservatismus
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Stefan Breuer. Ausgänge des Konservatismus

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Inhalt

Zur Einführung

1.Den Konservatismus denken: Karl Mannheim und Panajotis Kondylis

I

II

2.Liberaler Konservatismus: Friedrich Julius Stahl

I

II

III

IV

3.Einstürzende Neubauten: Hermann Wageners Revision des Konservatismus

I

II

III

4.Irrungen, Wirrungen: Rudolf Meyers Weg von der Berliner Revue zur Neuen Zeit

I

II

III

5.Vom »Staatssozialismus« zum »christlichen Sozialismus«: Adolph Wagner, Rudolf Todt, Adolf Stoecker

I

II

III

6.Träume vom »wahren Conservatismus«: Constantin Frantz und Paul de Lagarde

I

II

7.Ironischer Konservatismus I: Julius Langbehn

I

II

III

8.Ironischer Konservatismus II: Heinrich Mann und Thomas Mann

I

II

9.»Scheinkonservatismus« in der Weimarer Republik

I

II

III

Exkurse. I. Der Schatten Bonapartes

I

II

III

IV

V

VI

II. Konservativer Sozialismus?

I

II

III

Abkürzungen

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

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Innentitel

.....

Wenn Kondylis sich hier auf Max Weber beruft, dann deckt sich das mit dessen Urteil aus dem Jahr 1917, das den Konservativen bescheinigte, seit Stahl, Gerlach und den »alten Christlich-Sozialen« »politischen Charakter im Dienst großer staatspolitischer oder idealer Ziele […] niemals gezeigt« zu haben, vielmehr immer nur dann in Aktion getreten zu sein, wenn es um die Verteidigung von Geldinteressen, Ämterpatronage oder Wahlrechtsprivilegien ging.81 Diese Sichtweise wird durch das Urteil vieler zeitgenössischer Beobachter und moderner Forscher gestützt, die die konservative Partei auf dem Weg sahen, »mehr und mehr sozusagen eine rein agrarische Organisation« zu werden.82 Sie blendet jedoch aus, daß es sich dabei um das Resultat eines Prozesses handelt, von dem um die Jahrhundertmitte noch keineswegs absehbar war, wie er ausgehen werde. Von der Sezession der Wochenblattpartei über die Auseinandersetzungen zwischen Frei- und Deutschkonservativen, Alt- und Neukonservativen bis hin zur Stoecker-Krise in den 90er Jahren war der Konservatismus kein erratischer Block, sondern eine Arena, in der sich zwar immer schärfer das Profil einer Interessentenorganisation und Interessentenideologie des agrarischen Sektors herausschälte, jedoch nur um den Preis einer beständigen Abstoßung damit nicht kompatibler Orientierungen. Mochte es den konservativen Parteien auch am Vorabend des Ersten Weltkriegs gelungen sein, die Reihen fest zu schließen, so hatten sich diese doch dafür merklich gelichtet. Hatten sie noch in den 80er Jahren bei den Reichstagswahlen gut ein Viertel der Wähler gewonnen, so war dieser Anteil 1912 trotz einer absoluten Zunahme relativ gesehen auf etwas über 12 % gesunken, davon drei Viertel für die Deutschkonservativen, ein Viertel für die Freikonservativen.83

Kondylis hat das an einigen Stellen durchaus registriert, es allerdings nicht für erforderlich gehalten, seine These vom Untergang des Konservatismus um 1848 damit in Einklang zu bringen. Immerhin schließt sein Buch mit einigen Bemerkungen über »Das verstreute Erbe des Konservativismus« und enthält darüber hinaus Andeutungen, die erkennen lassen, daß der postulierte Schnitt so scharf nicht war. Das bezieht sich einerseits auf die Existenz einer »nationalkonservativen« Strömung in Gestalt der sog. Wochenblattpartei, die weniger eine Partei als vielmehr ein lockeres Bündnis einiger Abgeordneter und Beamter aus den westlichen Landesteilen Preußens war, das sich um das von Ende 1851 bis 1861 erscheinende Preußische Wochenblatt gruppierte.84 Den Anstoß zur organisatorischen Verselbständigung gaben allerdings nicht so sehr nationalpolitische als vielmehr spezifisch preußische Themen wie die Ablehnung der Verquickung von Religion und Politik durch den Gerlach-Kreis oder der von der Regierung Manteuffel betriebenen Revitalisierung der Kreis- und Provinzialordnung.85 Das schloß ein starkes Engagement für die nationale Einigung Deutschlands nicht aus, legte dieses aber auf die kleindeutsche Lösung unter preußischer Hegemonie fest und vertrat verfassungs- und wirtschaftspolitisch einen so entschiedenen Legalismus, daß prominente Liberale wie Droysen oder Treitschke den Eintritt in die Redaktion des Wochenblatts erwogen.86 Insgesamt erscheint es deshalb angemessener, statt von einer eigenen »nationalkonservativen« Richtung von einer Variante des Liberalkonservatismus auszugehen87, wofür nicht zuletzt auch die Aufnahme und Fortführung vieler Ziele dieser Gruppe durch die 1867 gegründete Freikonservative Partei spricht, die im Kaiserreich als ›oberste Mehrheitsbeschafferin der Regierung‹ wirkte, indem sie von Fall zu Fall zwischen Deutschkonservativen und Nationalliberalen vermittelte.88

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