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Stefan König. Sportpädagogik in 60 Minuten
Inhalt
Sportpädagogik in 60 Minuten
1 Einführung – Phänomene und Themen der Sportpädagogik
2 Entstehung und Entwicklung der Sportpädagogik
3 Themenfelder, Theorien und Methoden der Sportpädagogik
4 Verhältnis der Sportpädagogik zur Sportpraxis
Praxisbeispiel: Kinder und Jugendliche im Spitzensport – sportpädagogisch betrachtet
Literatur
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Stefan König
Sportpädagogik in 60 Minuten
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Die Analyse der Sportpädagogik ist viele Jahre fast ausschließlich mit Blick auf ihre Entwicklung in Deutschland geführt worden (Grupe & Krüger, 2007; Prohl, 2010). Demgegenüber betrachtet die Vergleichende Sportpädagogik die Rolle von Bewegung, Spiel und Sport und deren Stellung in erzieherischen Kontexten in anderen Ländern oder Kulturen. Beispiele hierfür sind in jüngster Zeit verstärkt durchgeführte Analysen von Schulsportkonzepten in Europa (Onofre et al., 2012a, 2012b; Richter, 2007), die länderspezifische Leitideen schulischen Sportunterrichts heraus- und gegenüberstellen. Hierbei werden beispielsweise unterschiedliche Schwerpunktsetzungen zwischen Bewegungs- (Niederlande), Gesundheits- (Finnland) und Sporterziehung (Deutschland) deutlich.
Die Anthropologische Sportpädagogik ist organisch aus der Theorie der Leibeserziehung hervorgegangen (Grupe & Krüger, 2007, S.343). Meinberg (1981, S. 11–12) sieht in ihr eine Verknüpfung von anthropologischen Ansätzen mit fachdidaktischen Modellen, um Wesenszüge des Menschen für didaktische Entwürfe aufzuarbeiten. Ein Beispiel für solche Überlegungen sind spieltheoretische Ansätze, mit deren Hilfe etwa Sutton-Smith (1978) und Grupe (1982) versucht haben, Gründe, Ursachen und Erklärungsansätze menschlichen Spielens zu beschreiben. Hierbei steht der Mensch zwar im Mittelpunkt, allerdings wäre eine anthropologische Vorgehensweise einseitig, wenn sie nur den Menschen in seiner Individualität betrachten würde. Vielmehr müssen auch kulturelle, soziale und gesellschaftliche Einflüsse auf das menschliche Handeln berücksichtigt werden. Damit wird auch der Gefahr entgangen, den Menschen nur als eine Konstante zu sehen; gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten verändern sich und ein solcher Wandel führt immer auch zu einer Veränderung des menschlichen Verhaltens; jüngstes Beispiel hierfür ist der enorme Aufschwung von E-Sport (Borggrefe, 2018; Wendeborn, Schulke & Schneider, 2018).
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