Sternstunden der Menschheit

Sternstunden der Menschheit
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"Immer müssen Millionen müßige Weltstunden verrinnen, ehe eine wahrhaft historische, eine Sternstunde der Menschheit, in Erscheinung tritt." Vierzehn solcher «schicksalsträchtiger Stunden» beschreibt Zweigs wohl bedeutendstes Werk. In unterschiedlichster Form, als dramatische Szene, Bericht oder Gedicht, versammeln sich hier in beeindruckenden Einzelporträts Abenteurer und Forscher wie Robert Scott, Dichter wie Goethe und Tolstoi, Komponisten wie Händel oder Personen der Zeitgeschichte wie Napoleon, Lenin oder Woodrow Wilson. Mit Anmerkungen zu historischen Hintergründen und einem Nachwort.
E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel verwendet werden.

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Stefan Zweig. Sternstunden der Menschheit

Inhalt

[7]Cicero

[35]Die Eroberung von Byzanz

Erkenntnis der Gefahr

Die Messe der Versöhnung

[40]Der Krieg beginnt

Die Mauern und die Kanonen

[46]Noch einmal Hoffnung

Die Flotte wandert über den Berg

[54]Europa, hilf!

[57]Die Nacht vor dem Sturm

[59]Die letzte Messe in Hagia Sophia

Kerkaporta, die vergessene Tür

Das Kreuz stürzt nieder

[68]Flucht in die Unsterblichkeit

Ein Schiff wird ausgerüstet

Der Mann in der Kiste

Gefährlicher Aufstieg

[79]Flucht in die Unsterblichkeit

[82]Unvergänglicher Augenblick

Gold und Perlen

Selten gewähren die Götter …

Der Untergang

[98]Georg Friedrich Händels Auferstehung

[124]Das Genie einer Nacht

Das Genie einer Nacht

[144]Die Weltminute von Waterloo

Grouchy

Die Nacht in Caillou

Der Morgen von Waterloo

Der Fehlgang Grouchys

[153]Weltgeschichte in einem Augenblick

Der Nachmittag von Waterloo

[156]Die Entscheidung

Rücksturz ins Tägliche

[162]Die Marienbader Elegie

[174]Die Entdeckung Eldorados

Der Europamüde

Der Marsch nach Kalifornien

[177]Neu-Helvetien

Der verhängnisvolle Spatenstich

Der Rush

[182]Der Prozeß

Das Ende

[186]Heroischer Augenblick

[194]Das erste Wort über den Ozean

Der neue Rhythmus

Die Vorbereitung

Der erste Start

[205]Mißgeschick

[207]Noch einmal Mißgeschick

Die dritte Fahrt

Das große Hosianna

Das große Crucifige

Sechs Jahre Schweigen

[221]Die Flucht zu Gott

Einleitung

Gestalten des Epilogs:

[224]Erste Szene

[241]Zweite Szene

Dritte Szene

[263]Der Kampf um den Südpol

Der Kampf um die Erde

Scott

Universitas antarctica

[270]Aufbruch zum Pol

Der Südpol

Der sechzehnte Januar

[277]Der Zusammenbruch

Die Briefe des Sterbenden

Die Antwort

[286]Der versiegelte Zug

Der Mann, der bei dem Flickschuster wohnt

Erfüllung …

… und Enttäuschung

[293]Durch Deutschland: Ja oder Nein?

Der Pakt

[297]Der plombierte Zug

Das Projektil schlägt ein

[300]Wilson versagt

[323]Vorwort

[325]Zu dieser Ausgabe

[327]Anmerkungen. Cicero

Die Eroberung von Byzanz

Flucht in die Unsterblichkeit

Georg Friedrich Händels Auferstehung

[337]Das Genie einer Nacht

Die Weltminute von Waterloo

Die Marienbader Elegie

Die Entdeckung Eldorados

Heroischer Augenblick

[348]Das erste Wort über den Ozean

[351]Die Flucht zu Gott

[352]Der Kampf um den Südpol

Der versiegelte Zug

Wilson versagt

Vorwort [zur Ausgabe von 1943 mit 12 Miniaturen]

[360]Nachwort

Helden zwischen Triumph und Niederlage

Zur Druckgeschichte

Gattung und Stil

Fußnoten

Hinweise zur E-Book-Ausgabe

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Stefan Zweig

Sternstunden der Menschheit

.....

Aber Cicero ist halb müde halb weise geworden, zwei Gefühle, die oftmals einander gefährlich gleichen. Er weiß, daß ihm nur eines jetzt wahrhaft nottut: sein Werk zu vollenden, Ordnung zu machen in seinem Leben, Ordnung in seinen Gedanken. Wie Odysseus vor dem Gesang der Sirenen verschließt er sein inneres Ohr vor den lockenden Rufen der Machthaber, er folgt nicht dem Ruf des Antonius, nicht jenem des Octavian, nicht jenem des Brutus und des Cassius und selbst nicht dem des Senats und seiner Freunde, sondern schreibt in dem Gefühl, stärker zu sein im Wort als in der Tat und klüger allein als inmitten eines Klüngels, weiter und weiter an seinem Buche, ahnend, daß es sein Abschiedswort an diese Welt sein wird.

Erst wie er dies sein Testament vollendet hat, blickt er auf. Es ist ein schlimmes Erwachen. Das Land, seine Heimat steht vor dem Bürgerkrieg. Antonius, der die Kassen Caesars und des Tempels geplündert hat, ist es gelungen, mit gestohlenem Gelde Söldner zu sammeln. Aber gegen ihn stehen drei Armeen, und jede in Waffen, die des Octavian, des Lepidus und jene des Brutus und Cassius. Es ist zu spät geworden für Versöhnung und Vermittlung: jetzt muß entschieden werden, ob ein neues Caesarentum unter Antonius über Rom herrschen soll oder die Republik weiter bestehen. Jeder muß sich in solcher Stunde entscheiden. Und auch dieser Vorsichtigste und Behutsamste, der, immer den Ausgleich suchend, über den Parteien gestanden oder zwischen ihnen zaghaft gependelt hatte, auch Marcus Tullius Cicero muß sich endgiltig entscheiden.

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