Sternstunden der Menschheit. Vierzehn historische Miniaturen
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Stefan Zweig. Sternstunden der Menschheit. Vierzehn historische Miniaturen
Sternstunden der Menschheit
Inhalt
Cicero
Die Eroberung von Byzanz
Erkenntnis der Gefahr
Die Messe der Versöhnung
Der Krieg beginnt
Die Mauern und die Kanonen
Noch einmal Hoffnung
Die Flotte wandert über den Berg
Europa, hilf!
Die Nacht vor dem Sturm
Die letzte Messe in Hagia Sophia
Kerkaporta, die vergessene Tür
Das Kreuz stürzt nieder
Flucht in die Unsterblichkeit
Ein Schiff wird ausgerüstet
Der Mann in der Kiste
Gefährlicher Aufstieg
Flucht in die Unsterblichkeit
Unvergänglicher Augenblick
Gold und Perlen
Selten gewähren die Götter …
Der Untergang
Georg Friedrich Händels Auferstehung
Das Genie einer Nacht
Das Genie einer Nacht
Die Weltminute von Waterloo
Grouchy
Die Nacht in Caillou
Der Morgen von Waterloo
Der Fehlgang Grouchys
Weltgeschichte in einem Augenblick
Der Nachmittag von Waterloo
Die Entscheidung
Rücksturz ins Tägliche
Die Marienbader Elegie
Die Entdeckung Eldorados
Der Europamüde
Der Marsch nach Kalifornien
Neu-Helvetien
Der verhängnisvolle Spatenstich
Der Rush
Der Prozess
Das Ende
Heroischer Augenblick
Das erste Wort über den Ozean
Der neue Rhythmus
Die Vorbereitung
Der erste Start
Missgeschick
Noch einmal Missgeschick
Die dritte Fahrt
Das große Hosianna
Das große Crucifige
Sechs Jahre Schweigen
Die Flucht zu Gott
Einleitung
Gestalten des Epilogs:
Erste Szene
Zweite Szene
Dritte Szene
Der Kampf um den Südpol
Der Kampf um die Erde
Scott
Universitas antarctica
Aufbruch zum Pol
Der Südpol
Der sechzehnte Januar
Der Zusammenbruch
Die Briefe des Sterbenden
Die Antwort
Der versiegelte Zug
Der Mann, der bei dem Flickschuster wohnt
Erfüllung …
… und Enttäuschung
Durch Deutschland: Ja oder Nein?
Der Pakt
Der plombierte Zug
Das Projektil schlägt ein
Wilson versagt
Vorwort
Zu dieser Ausgabe
Anmerkungen. Cicero
Die Eroberung von Byzanz
Flucht in die Unsterblichkeit
Georg Friedrich Händels Auferstehung
Das Genie einer Nacht
Die Weltminute von Waterloo
Die Marienbader Elegie
Die Entdeckung Eldorados
Heroischer Augenblick
Das erste Wort über den Ozean
Die Flucht zu Gott
Der Kampf um den Südpol
Der versiegelte Zug
Wilson versagt
Vorwort [zur Ausgabe von 1943 mit 12 Miniaturen]
Nachwort
Helden zwischen Triumph und Niederlage
Zur Druckgeschichte
Gattung und Stil
Zeittafel
Fußnoten
Über dieses Buch
Hinweise zur E-Book-Ausgabe
Отрывок из книги
Stefan Zweig
Vierzehn historische Miniaturen
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Aber Cicero ist halb müde halb weise geworden, zwei Gefühle, die oftmals einander gefährlich gleichen. Er weiß, dass ihm nur eines jetzt wahrhaft nottut: sein Werk zu vollenden, Ordnung zu machen in seinem Leben, Ordnung in seinen Gedanken. Wie Odysseus vor dem Gesang der Sirenen verschließt er sein inneres Ohr vor den lockenden Rufen der Machthaber, er folgt nicht dem Ruf des Antonius, nicht jenem des Octavian, nicht jenem des Brutus und des Cassius und selbst nicht dem des Senats und seiner Freunde, sondern schreibt in dem Gefühl, stärker zu sein im Wort als in der Tat und klüger allein als inmitten eines Klüngels, weiter und weiter an seinem Buche, ahnend, dass es sein Abschiedswort an diese Welt sein wird.
Erst wie er dies sein Testament vollendet hat, blickt er auf. Es ist ein schlimmes Erwachen. Das Land, seine Heimat steht vor dem Bürgerkrieg. Antonius, der die Kassen Caesars und des Tempels geplündert hat, ist es gelungen, mit gestohlenem Gelde Söldner zu sammeln. Aber gegen ihn stehen drei Armeen, und jede in Waffen, die des Octavian, des Lepidus und jene des Brutus und Cassius. Es ist zu spät geworden für Versöhnung und Vermittlung: Jetzt muss entschieden werden, ob ein neues Caesarentum unter Antonius über Rom herrschen soll oder die Republik weiter bestehen. Jeder muss sich in solcher Stunde entscheiden. Und auch dieser Vorsichtigste und Behutsamste, der, immer den Ausgleich suchend, über den Parteien gestanden oder zwischen ihnen zaghaft gependelt hatte, auch Marcus Tullius Cicero muss sich endgiltig entscheiden.
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