»Da saß Mary am Tisch, flirtete mit Paul und wurde von einem wütenden Max angestarrt. Ich musste mich getäuscht haben. Ed und Daisy erzählten wie immer und das Essen war hervorragend. So weit war alles wieder wunder bar. Als sich Mary aber erhob und umdrehte, sah ich auf ihrem Kleid einen großen blutroten Fleck, in dem ein langes Küchenmesser steckte. Ich kniff ungläubig die Augen zu und als ich sie wieder öffnete, war Mary verschwunden. Keiner der anderen, auch nicht Anny, schien es gesehen zu haben. Ich schenkte mir einen doppelten Whiskey ein.« Sieben Geschichten nicht nur mit phantastischen Wesen zeigen, dass Feiertage ihre Besonderheiten haben. Ob Sie Ostern in einem B&B übernachten oder auf der Halloween-Party eigenartige Dinge vorgehen, seien Sie gewappnet. Oder geben Sie acht, wenn an Allerheiligen der schwarze Abt kommt …
»Vegetarier? Vegetarier! Warum nicht gleich Veganer!« Onkel Theobalds Faust landete so heftig auf dem schweren Eichentisch, dass Tante Edeltrauds gute Kristallgläser beängstigend hohe Sprünge taten. Ich beobachtete fasziniert, wie die rote Flüssigkeit, einem sturmgepeitschten Ozean gleich, in den edlen Kelchen hin- und herschwappte. Dem Nachthimmel sei Dank ohne die blütenweiße Tischdecke zu bekleckern. Tante Edeltraud legte größten Wert auf gute Etikette. Wären die Gläser umgekippt, hätte sie uns ganz schön in die Sonne gestellt. Blutflecken ließen sich so schlecht auswaschen. Onkel Theobald war im Grunde sehr verständig. Deswegen wollte ich ihn als Ersten in meine Pläne einweihen.
»Junge! Hast du dir das auch wirklich überlegt?« Theobald raufte sich sein schütteres Haar, strich es wieder glatt und erhob sich. Er ging zum Erkerfenster und starrte in die tiefdunkle Nacht. Gleich würde der Rest der Familie zum Frühstück heraufkommen. Mein Onkel war Frühaufsteher und auch meine Tante war wie immer schon in der Küche, hatte den Morgentrunk gepresst und hörte gerade die zwanzig Uhr Nachrichten. Mir blieben noch zehn Minuten, um Onkel Theobald auf meine Seite zu bringen.
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»Kuck nicht so belämmert. Du bist nicht der einzige, der Tomatensaft trinkt.«