Vorkoster gesucht!
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Steffen Unger. Vorkoster gesucht!
Vorkoster gesucht!
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Inhalt
Einleitung
Politisches
Griechenland. Die Archonten – zehn „Herrscher“ aus älterer Zeit
Die Epimeleten – Beamte verschiedener Art
Die Ratsherren – auf Staatskosten gespeist
Das Ephorat – starkes demokratisches Element
Der Proxenos – „Freund (einiger) Gäste“
Die Schatzmeister – Hüter des Hortes
Weitere Beamte im alten Griechenland (Auswahl)
Rom. Der Konsul – die Spitze erklommen
Die Prätoren – die „Voranschreiter“
Die Liktoren – „Macht Platz für den Magistrat“
Der Ädil – der „Tempelwächter“
Der Quästor – auf der ersten Sprosse der Karriereleiter
Der Volkstribun – (eigentlich) unantastbar
Der Zensor – Wahrer der Sitten
Der Diktator – Retter und Vernichter der Republik
Der magister equitum – mächtiger Stellvertreter
Die berühmtesten Mächtigsten
Die tribuni militum consulari potestate – kräftige Unterstützung
Die decemviri – (zehn) mächtige Männer
Die Präfekten – hohe Beamte mit verschiedenen Funktionen
Der Stadtpräfekt – Weltstadtvorsteher
Weitere Präfekten
Die (Pro-)Kuratoren – römische „Sorgetragende“
Die publicani – „Erregung öffentlichen Ärgernisses“
Der magister officiorum – Herr über die Akten
Die apparitores – „Mädchen für alles“
Die silentiarii – Wächter des Schweigens
Juristisches
Heliastes und Dikastes – viele dürfen mal
Die Logografen – Meister des Wortes
Der Iudex – Richter in den eigenen vier Wänden
Militärisches
Der Stratege – Kommandeur, möglichst mit Weitsicht
Der Hoplit – kämpfen und sterben in Reih’ und Glied
Einige militärische Führungspositionen im alten Griechenland
Der Trierarch – ehrenvoll belastet
Der Söldner – buchstäblich „käuflich“
Die Bematisten – wahrhaft gut zu Fuß
Ingenieursarbeit bei griechischen Armeen – tödliche Präzision
Der Kriegselefantentreiber – Reiter mit simpel-brachialem Instrument
Die Leibwächter – dem Herrscher im Nacken
Soldaten zur See – oftmals Nichtschwimmer
Der Legionär – der „(Maul-)Esel des Marius“
Fünf Legionen im Überblick
Der Prätorianerpräfekt – mächtig und gefährdet wie der Imperator selbst
Der kaiserliche Lagerpräfekt
Der Militärtribun − 1000 Mann unter sich
Die magistri militum – Feldherren inmitten des Zerfalls
Berühmte magistri militum/magistri utriusque militiae
Agrarisches
Der Bauer – gelobt und geknechtet
Der Winzer
Der Imker – Sammler des flüssigen Goldes
Der Hirt – idyllisch-kriminelles Nomadendasein
Der Fischer – der antike Mann und das Meer
Der Purpurschneckenfischer – auf der Jagd nach dem kostbaren Rot
Gewerbliches
Der Händler – Reichtum oder Ruin
Der Bankier – das Geschäft mit dem Geld
Der Minenbetreiber – Unternehmer mit (zu häufig) wechselnden „Mi(e)tarbeitern“
Bedeutende Bergbauregionen
Der Ziegelbrenner – „verdecktes“ Arbeiten
Der Tuchwalker – Urin für den Adel
Der Schuhmacher – Pantoffel oder Stiefel?
Der Schmied – Vulcanus’ Schüler
Weitere antike Prominente mit „Banausenherkunft“
Der Glasmacher – für klare (oder getrübte) Sicht
Töpfer und Vasenmaler – „Exekias hat es gemacht“
Der Bildhauer – den Moment auf ewig „festhalten“
Der Maler – brachte (eigens gewonnene) Farbe ins Spiel
Diese Künstler hatten bei Alexander dem Großen angeblich das Porträtmonopol
Der Zimmermann – Vielseitigkeit gefragt
Die Architekten – oft unterbezahlte Genies
Bedeutende Baumeister und ihre „größten“ Werke
Der Bäcker – „Zerstampfen“ für Millionen
Der Koch – Gerstenbrei oder Siebenschläfer am Spieß gefällig?
Der Wirt – die eine Klatschbase
Der Barbier – die andere Klatschbase
Der Bestatter – ein todsicheres Gewerbe
Der Fremdenführer – Fakten und Fantasie sind gefragt
Die Prostituierte – „die vorn auf der Straße steht“
Die Hetäre – die geeignete Begleiterin für Sex und Konversation
Besonders namhafte Kolleginnen Phrynes aus dem 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr
Thermenbetreiber und Bademeister – von unterschiedlichem Stand
Einige Berufe oder Tätigkeiten in den Thermen
Medizinisches
Der Arzt – Griechen sind besonders gefragt
Berühmte Mediziner
Die Hebamme – meistens weiblich
Pädagogisches
Der Sophist – ein Meister des Wortes
Der Elementarlehrer – alles andere als geachtet
Grammatici und rhetores – besser dran
Der Pädagoge – Sklave mit großer Verantwortung
Der Paidotribes – „Gymnasiallehrer“ im ursprünglichen Sinn
Der Gymnasiarch – ehrenvoller Sportdirektor
Paidonomos – der Knaben(be-)hüter
Der bibliothecarius – zwischen Papyrus oder Pergament
Die Amme – fremde „Ernährerin“
Religiöses
Der Priester – Gebote und Privilegien
Die Kanephore – unbezahlte „Korbträgerin“
Die galloi – von fester Überzeugung
Der Hierophant – oberster Mysterienpriester
Die metragyrtai – (zu) viel versprechende Wanderpriester
Die Pythia – göttliche Eingebungen mit oder ohne Gas
Die pontifces – die „Wegbereiter“
Der pontifex maximus – größte sakrale Macht
Die Vestalin – Keuschheit oder Tod
Unerlässliche Gehilfen bei Blutopfern
Einige weitere Beispiele von Anforderungen an einen Priester
Der Magier – Glaube, Aberglaube, Zauberei und Tricks
Kriminelles
Der Vorkoster – wohl bekomm’s!
Praefectus vigilum – Feuerwehrhauptmann und Hauptkommissar in einem
Der Henker – verhasster „Fleischmacher“
Delatoren und Sykophanten – professionelle Verleumder
Räuber und (kein?) Gendarm
Piraten – Kapern, kidnappen, kassieren
Unterhaltsames
Der Berufssportler – „Silber“ gab es nicht
Die berühmtesten Spiele
Die Agonotheten – Arbeiten für den Wettkampf
Petronius „Arbiter“ – Kenner in Sachen „guter Geschmack“
Schauspieler – Eins, zwei, drei, vier …
Der Musiker – mit und ohne Saiten vielseitig
Der Chorege – ein teurer Spaß
Der Wagenlenker – Champion aller Ställe
Der Gladiator und sein „Manager“ – auf Leben und Tod
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Отрывок из книги
Steffen Unger
100 Berufe aus der Antike
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Wann genau die Prätur festes Amt des cursus honorum wurde, bleibt Spekulation. Möglicherweise gab es im frühen Rom einen einzelnen Oberbeamten, einen praetor maximus, ein Zweier- oder ein Dreierkollegium mit militärischem Oberkommando. Spätestens seit 367 v. Chr. waren jedoch die Konsuln die höchstgestellten Magistrate oder hatten die Römer das höchste Amt dahin umbenannt. Die in den kommenden Jahrhunderten zahlreicher werdenden Prätoren sollten sie entlasten: Der praetor urbanus hatte seinen Sitz in Rom und umfassende juristische Aufgaben; seit der Kaiserzeit war er mit der finanziell belastenden Ausrichtung von Spielen (ludi) betraut. Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. kam ein zweiter Prätor dazu. Dieser praetor peregrinus sollte die Einheimischen schützen, das heißt er regelte Streitfälle mit und zwischen Fremden, delegierte den vorbereiteten Fall aber schließlich an ein Gericht. Die Zahl der Prätoren stieg bis 197 v. Chr. um vier, deren Vertreter als Statthalter in die ersten Provinzen – Sizilien, Sardinien und zwei nach Spanien – gingen, unter dem Diktator L. Cornelius Sulla (81–79 v. Chr.) auf acht und bis Caesar auf 16 an. Die Rechtsprechung blieb die wesentliche Funktion des Prätors.
Wie die Konsuln hatten sie ein – jenen untergeordnetes – imperium, erhielten Unterstützung von zwei bzw. sechs Liktoren, konnten Gesetzte vorschlagen, verschiedene Gremien einberufen, ein militärisches Kommando übernehmen oder später als Statthalter fungieren; auch wurden sie in den Centuriatskomitien für ein Jahr gewählt, wobei sich ihr Kommando häufig um ein weiteres verlängerte (proprätorisches oder sogar prokonsularisches imperium). Ihr jeweiliges Aufgabengebiet wurde durch das Los bestimmt. Von den Prätoren, die in etwa den Strategen entsprechen, wurde erwartet, dass sie die Quästur (vgl. Quästor) oder noch besser die Ädilität (vgl. Ädil) bekleidet hatten. In der Kaiserzeit unterlagen sie kaiserlicher Kontrolle und büßten mehrere Befugnisse ein; sie waren oft Sonderbeauftragte. Das Mindestalter wurde von vierzig auf dreißig herabgesetzt; ihre Zahl betrug maximal achtzehn. Ihr Amt blieb dennoch begehrt.
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