Wahre Römer
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Stephan Berry. Wahre Römer
Impressum:
Inhalt
Prolog: Wahre Römer
Attus Clausus: Ist hier noch ein Platz frei?
Fulvius Curvus: Spitzenkarriere in Feindesland
Andronicus: Von der Camena geküsst
Sanibelser: An den Vätern erkennt man die Söhne
Eurysaces: Ganz schön dreist für einen Bäcker
Cornelius Balbus: Die Geschäfte des Herrn Iulius Caesar
Velleius Paterculus: Mehr als nur ein Schmeichler
Antonia Tryphaena: Als römische Königin im Barbarenland
Menimane: Sie hat ihren eigenen Style
Iulius Vindex: Neros Nemesis
Ummidia Quadratilla: Die peinlichste Großmutter der Welt
Sulpicia Lepidina: High Life im Hohen Norden
Babatha: Was haben die Römer je für uns getan?
Pausanias: Der lydische Baedeker
Aurelius Diphilianus: Vom Orontes an den Euphrat
Zenobia: Fürs eigene Kind nur das Allerbeste
Flavius Abinnaeus: Nicht die erste Wahl
Egeria: Wie war doch gleich der Name?
Aspar: Barbarische Machtkämpfe
Artabanes: Der armenische 007
Epilog: Die Sache mit der Identität
Quellen
Moderne Literatur
Bildnachweis
Отрывок из книги
Stephan Berry
Wahre Römer
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Es gibt allerdings einen Aspekt an dieser Einigung, der oft übersehen wird, obwohl er schon lange bekannt ist: Die neuen plebejischen Familien, deren Angehörige jetzt vermehrt in der Führungsetage Roms auftauchten, stammten fast nie aus Rom selbst, es handelte sich also nicht um Aufsteiger aus der stadtrömischen Plebs. Vielmehr waren es überwiegend Aristokraten, die schon zur führenden Schicht in anderen Städten gehörten. Viele von ihnen waren in ihrer jeweiligen Heimat ebenso tonangebend und altehrwürdig wie die Patrizier in Rom. Nur dadurch, dass sich deren Reihen mittlerweile fest geschlossen hatten, konnten Neuankömmlinge in Rom nicht mehr den Patrizierstatus erlangen, obwohl sie sich nach ihrer sozialen Herkunft durchaus auf Augenhöhe befanden.
Deshalb ist hoffentlich klar, dass der Latiner Fulvius Curvus nicht zufällig für die Darstellung ausgewählt wurde, sein Fall ist exemplarisch. Neben Latium stellten insbesondere Etrurien und Campanien solche neuen Familien der römischen Führungsschicht. Die Licinii etwa waren Etrusker, die Plautii Latiner aus Tibur. Aber auch aus den Reihen der Volsker kamen solche Familien. Sie waren ein kriegerisches Bergvolk, das in den Abruzzen südöstlich von Latium lebte, ihre Sprache gehörte wie das Sabinische zur umbrischen Sprachenfamilie. Lange Zeit waren sie durch ihren Expansionsdrang Richtung Latium ein Hauptgegner der Römer und Latiner gewesen, nun stellten sie Männer wie Gaius Marcius Rutilus, der zwischen 357 und 343 v. Chr. viermal Konsul wurde und weitere hohe Ämter als erster Plebejer bekleidete. Eine ähnlich beeindruckende Karriere machte der Volsker Marcus Popillius Laenas, der es auf fünf Konsulate im Zeitraum 359 – 348 v. Chr. brachte.
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