Höhepunkte des Mittelalters
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Stephan Fussel. Höhepunkte des Mittelalters
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Bekehrung des Merowingerkönigs Chlodwig 496
Von Benedikt von Nursia zu den Benediktinern ca. 530–816
Die Schlacht bei Tours und Poitiers 732
Die Kaiserkrönung Karls des Großen 800
Die Kaiserkrönung Ottos des Großen 962
König Heinrich IV. in Canossa 1077
Die Eroberung Jerusalems auf dem Ersten Kreuzzug 1099
Das Werden der mittelalterlichen Stadt
Der Hoftag von Mainz 1235
Die Schlacht bei Dürnkrut 1278
Die Pest in Europa 1347–1349
Die Entstehung der deutschen Universitäten im 14. Jahrhundert
Die Goldene Bulle von 1356
Die Verbrennung von Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil 1415
Die Erfindung des Buchdrucks um 1450
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Fußnote
Отрывок из книги
Georg Scheibelreiter (Hg.)
Höhepunkte des Mittelalters
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Bischof Nicetius von Trier (525–567) schreibt um die Mitte der 560er-Jahre an die fränkische Prinzessin Chlodswinth, die den Langobardenkönig Alboin geheiratet hat, sie solle sich unablässig bemühen, diesen Arianer zum wahren christlichen Glauben zu bekehren, so wie ihre Großmutter Chrodhild ihren heidnischen Ehemann für das Christentum gewonnen habe. Dieser Brief, ungefähr zwei Generationen nach Chlodwigs Konversion geschrieben, ist ein unabhängiges Zeugnis für die Bemühungen Chrodhilds, den König zu bekehren. Freilich dürfte auch dieser Hinweis auf die Erzählungen der alten Königin in Tours zurückgehen, die Bischof Nicetius noch selbst gekannt haben wird. Gregor von Tours und der Bischof von Trier schöpfen so aus der gleichen Quelle, ersterer allerdings nur mittelbar (Gregor wurde 538 in Clermont geboren, Chrodhild starb 544 in Tours).
Vertreter der neueren Forschung haben nun eine Persönlichkeit eingeführt, welcher ein bedeutendes Verdienst an der Bekehrung Chlodwigs zukommen soll: die heilige Genovefa. Aus der 520 entstandenen Lebensbeschreibung dieser merkwürdigen, in ihrer gesellschaftlichen Stellung schwer einzuordnenden Frau wird eine umfassende Tätigkeit deutlich, die dem stagnierenden Christentum des nördlichen Gallien neue Impulse gab: die Erbauung einer Kirche über der Grabstätte des Märtyrers Dionysius sowie die Förderung des Martinskults in Tours. Dass Chlodwig diese Kulte übernahm und sich bei Genovefas Grab in Paris bestatten ließ, könnte auf eine Verbindung mit dieser hoch angesehenen Frau hinweisen. Eher noch denkt man an eine Unterstützung Chrodhilds bei ihrem Bekehrungswerk durch Genovefa, was freilich nicht so weit gehen darf, dass man eine Allianz dieser beiden – die man nicht beweisen kann – als entscheidend für des Königs Übertritt zum katholischen Christentum ansieht.
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