Format Jesus. Unterwegs zu einer neuen Kirche
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Steven Croft. Format Jesus. Unterwegs zu einer neuen Kirche
Grundsätzliches
Jesus’ People – Ein geistliches Zukunftslabor der Kirche
1. Nach dem Kompass suchen
Haben wir versagt?
Schuld sind die anderen
Ich bin schuld
Die Geschichte vom Versagen: Lüge oder Wahrheit?
Durch den Wandel steuern
Den Kompass neu entdecken
Eine von Mission geformte Kirche sein ist nicht genug
Zum Nachdenken und Diskutieren
2. Gemeinsam Jesus ähnlicher werden (1)
Die Seligpreisungen: eine kurze Einführung
„Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.“
„Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“
„Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“
„Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.“
Zum Nachdenken und Diskutieren
3. Gemeinsam Jesus ähnlicher werden (2)
Leib und Braut Christi
„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“
„Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“
„Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
„Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.“
Zu was also ist die Kirche berufen?
Zum Nachdenken und Diskutieren
4. Gemeinde bauen oder die Welt verändern?
Haben wir tatsächlich eine Berufung?
Jünger sein in jeder Lebenslage: eine doppelte Berufung
Gemeinde bauen, ohne die Welt zu verändern
Gaben, Berufung und Erkenntnis
Zum Nachdenken und Diskutieren
5. Kraft finden für die Veränderung
Der Weinstock und die Reben
Vier Wege
Die Lehre der Apostel
Das Brotbrechen
Die Gemeinschaft
Das Gebet
Frucht bringen
Dienste und Aufgaben in der Kirche
Am Weinstock bleiben
Zum Nachdenken und Diskutieren
Nachwort
Und zum Schluss …
Neue Ausdrucksformen gemeindlichen Lebens und Mischwirtschaft
Danksagungen
Отрывок из книги
Ich bin unterwegs. Seit fünf Jahren beschäftige ich mich damit, was es heißt, im 21. Jahrhundert Kirche zu sein. In diesem Büchlein möchte ich Ihnen die Schlussfolgerungen vorstellen, die ich aus meiner Arbeit gezogen habe. Denn wir leben in einer Zeit immenser Veränderungen und müssen als Kirche versuchen, Jesus immer näher zu kommen, ihm immer ähnlicher zu werden. Wir müssen uns danach ausrichten, was für Jesus Priorität hatte. Und wir werden nur dann die Kraft zur Veränderung finden, wenn wir tief verwurzelt sind in Jesus und seinem Leben. Unsere Berufung ist klar: Wir sollen „Jesus‘ people“ – das Volk Jesu – sein.
Eigentlich bin ich schon mein ganzes Leben dabei, tiefer zu verstehen, was es heißt, Kirche zu sein. Der jetzige Teilabschnitt meiner Reise begann 2004, als ich von den Erzbischöfen der Anglikanischen „Church of England“ (Kirche von England) und dem Rat der Methodistischen Kirchen gebeten wurde, die Leitung einer neuen Initiative mit dem Namen „Fresh Expressions“ (Neue Ausdrucksformen) zu übernehmen. „Fresh Expressions“ sollte durch neue Ausdrucksformen gemeindlichen Lebens die missionarische Arbeit in unserer sich wandelnden Kultur ermutigen und neu in Schwung bringen.
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Die Theorie vom Versagen lässt uns auch die Augen davor verschließen, was im Augenblick in unserer Kirche an wirklich guten Dingen geschieht. Wir nehmen sie gar nicht mehr wahr, denn sie passen nicht zu dem Drehbuch, dass alles rückläufig ist und vor die Hunde geht und wir selbst oder jemand anderes daran schuld sind. Ich habe mit vielen Menschen über die positiven Entwicklungen geredet, die durch die neuen Ausdrucksformen gemeindlichen Lebens in Gang gekommen sind. Mir ist dabei immer wieder aufgefallen, dass es Gruppen gibt, die nicht bereit sind, sie mit an Bord zu nehmen. Neues Wachstum und neue Hoffnung in der britischen Kirche – anscheinend darf es das nicht geben, jedenfalls nicht, wenn man die Welt aus der Sicht dieser Menschen betrachtet. Die Geschichte insbesondere der etablierten Kirche muss eine Tragödie mit bösem Ende sein, auch wenn alles, was sie sehen und hören, eine andere Sprache spricht. Für ihr Identitätsgefühl ist es wichtiger, das Konstrukt einer tragischen Geschichte aufrechtzuerhalten, als anzuerkennen und für wahr zu halten, wie die Kirche vor ihren Augen wächst und sich erneuert. I-Aah3 lässt grüßen – aus vielen Gemeinden, Synoden und Interessensgruppen. Im letzten Buch des Narnia-Zyklus beschreibt C.S. Lewis eine Gruppe von Zwergen, die zum großen Bankett am Ende der Zeiten eingeladen sind. Aber weil sie so voll Zynismus und Verzweiflung sind, können sie all die guten Dinge, die es dort gibt, weder sehen noch genießen. Sucht man solcherlei Gruppen in den Leitungsgremien von Kirche und Gemeinden, wird man nur allzu schnell fündig. Aber sie müssen herausgefordert werden.
Es gibt noch einen letzten Grund – und eigentlich ist er der wichtigste –, warum ich nicht an die Deutung vom Versagen glaube: Sie ist einfach zu kirchenzentriert. Wir haben in den vergangenen hundert Jahren einen massiven Wandel unserer Gesellschaft erlebt. In diesen Zeitraum fallen zwei Weltkriege, eine grundlegende Verschiebung der Stellung Europas im Gefüge der Welt, ein immenser technologischer Wandel, wirtschaftliche Veränderungen, die immer noch überraschend sind, politische Richtungsänderungen jeglicher Art, philosophische und kulturelle Revolutionen. Die Kirche war Teil all jener Veränderungen, aber sie war nicht die treibende Kraft. All die kulturellen Veränderungen auf den verschiedensten Ebenen haben dazu geführt, dass sich auch die Beziehung zwischen Kirche und Gesellschaft immer wieder verschoben hat. Die Kirche für diese Verschiebungen allein verantwortlich zu machen bedeutet ganz einfach, ihr eine zu große Bedeutung beizumessen. Wir sind – wie die Jünger – mitten in einen Sturm geraten. Und es wäre töricht zu denken, wir hätten den Sturm durch unser Tun ausgelöst.
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