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Das Leben im Grabe erschien zum ersten Mal 1924 auf Lesbos und gehört zum Kanon der neugriechischen Literatur. Bereits im Titel, der sich auf einen populären Psalm aus der Orthodoxen Karfreitagsmesse bezieht, deutet sich die Programmatik des Romans an: Die 57 Kapitel – ›Manuskripte‹ bzw. ›Briefe‹ des Feldwebels Antonis Kostoulas an seine Frau auf Lesbos, die von einem fiktiven ›Herausgeber‹ präsentiert werden, beschreiben das monotone Leben und die Brutalität der Kämpfe in den Schützengraben des Ersten Weltkrieges und Patriotismus und stellen zugleich die nationalen Mythen sarkastisch infrage; lyrische Erinnerungen an das Leben auf der nordägäischen Insel fungieren als Intermezzi, aber auch als Kontrast, um die Grausamkeit der Schlacht noch plastischer zu schildern. Dass man von Anfang an weiß, die Tagebuchseiten werden die geliebte Frau, für die sie aufgezeichnet wurden, nie erreichen, stärkt die dramatische Ironie. Der Roman, der in einer Reihe mit den antimilitaristischen Werken von Barbusse und Remarque steht, wurde durch die faschistische Diktatur 1936 sowie während der deutschen Besatzung Griechenlands auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. Mittlerweile ist er zum Klassiker geworden und wurde in zahlreichen Sprachen übersetzt.