Das Flammensiegel
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Susanne Krauß. Das Flammensiegel
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Glossar
Zitierte Quellen
Nachwort
Отрывок из книги
Die Lombardei im Sommer 1159. In den Lagern von Kaiser Friedrich, genannt Barbarossa, bereitet sich alles für den entscheidenden Angriff auf die italienische Stadt Crema vor. Doch plötzlich häufen sich rätselhafte Todesfälle, und bald wird die Vermutung zur Gewissheit: Ein Verräter treibt sein Unwesen in den eigenen Reihen. Der Kaiser beauftragt seinen Vertrauten, den Spielmann Trushard, genannt "der Knochenpoet", mit den Ermittlungen. Aber Trushard hat die Rechnung ohne Ehefrau Rotrud gemacht – ihres Zeichens Hofdame der Kaiserin und ganz und gar nicht gewillt, in Tagen höchster Gefahr nur Altardecken zu besticken. Als männlicher Bote verkleidet, schleicht sie sich ins Lager. Und muss erfahren, dass es um das Leben des Kaisers geht …
Seit mehr als einem Jahr trug ich den Schleier einer verheirateten Frau, aber mein Bett war einsam wie das Nachtlager einer Nonne. Mit meinem Ehegatten verbanden mich nur noch die Erinnerung an die wenigen gemeinsam verbrachten Stunden und ein kleiner Stapel Briefe. Den letzten hatte er mir am Weihnachtsfest geschrieben, das er am Hof des Kaisers in Alba feiern musste. Und jetzt war Erntezeit, falls es in diesem von Barbarossas Truppen zerstörten Land überhaupt noch irgendetwas zu ernten gab. Seit genau 221 Tagen war ich ohne jede Nachricht von meinem Mann. Wo steckte er bloß?
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Diese Frage hatte ich befürchtet. Ich beugte mich tief über die Leiche und tastete sinnloserweise den Oberkörper ab.
Aber mein wortgewandter Trushard war nicht um eine Ausrede verlegen. »Ich wollte mich hier umziehen.« Er deutete auf das Bündel, das noch unberührt neben dem Schleifstein lag. »Beim Überfall im Lager hatte ich einen heftigen Kampf mit einigen Cremasken. Nur mit größter Anstrengung konnte ich ihnen entkommen und als Mönch verkleidet hierher flüchten. Aber in dieser abgetragenen Kutte wollte ich Euch nicht unter die Augen treten. Außerdem war meine Wunde wieder aufgebrochen und musste versorgt werden.«
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