Blütenpracht und schlaue Hühner
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Susanne Wiborg. Blütenpracht und schlaue Hühner
Zum Buch
Über die Autorin
Die Illustratorin
Blütenpracht und schlaue Hühner
Schräge Vögel, oder: Von der Rückkehr alter Freunde
Es werde Licht
Zwei plus zwei…
Knallig, zart und elegant: Das Frühlingstrio
Das große Fressen: Seidenschwänze
Grün ist die Hoffnung
Ein Huhn will nach oben
Die beste Freundin
»Gluck, gluck, gluck«: Henne im Hormonrausch
Der Beständige: Geißbart
Louise und Henriette
Herrlich, aber kratzbürstig: Weinrose
Untermieter
Ist schon alles vorbei?
Solide, brav und unbeachtet: Buchsbaum
Das Huhn fürs Huhn
Gestreifte Kobolde?
Meine blaue Stunde
»Hallo Mami – wir sind die Neuen!«
Allerweltsgrün – oder doch nicht? Felsenbirne
Ostern im November
Die Kompost-Krise
Der Dicke im Weihnachtsschmuck: Pfennigbaum
Heiligabend mit Hannelore
»Übrigens: Ich hab’ mein Huhn operieren lassen!«
Inhalt
Отрывок из книги
Susanne Wiborgs Garten ist ihr Salon, ein Treffpunkt der grünen Welt, in den jetzt auch die Hühner eingezogen sind, ganz schräge Vögel.
Susanne Wiborgs Garten ist ein kleines Paradies, in dem man lesend gerne Platz nimmt: So kurzweilig und kenntnisreich wird man selten unterhalten. Mit einer Blütenpracht, der goldgelben Sumpfdotterblume, den aparten Schachblumen in Altrosa, Purpur oder Schwarzviolett und den dunkelblütigen Kaukasus-Vergissmeinnicht starten wir in den Gartenfrühling. Genießen den Sommer und den herrlichen Duft der Wein- oder Schottischen Zaunrose und den Spätsommer mit der filigranen Wiesenraute, die den Garten in ein Meer von Blau taucht. Zu einem besonderen Vergnügen aber wird dieses Buch durch die schrägen Vögel, die Hühner, die hier ihr Habitat gefunden haben. Sie sind schlau, sehr komisch, überaus sozial; und so, wie Susanne Wiborg von ihren Hühner-Beobachtungen erzählt, steckt sie ihre Leser mit diesem »Hühnerfieber« an, das »ebenso wie die Gartensucht, zu den vergnüglichsten Spielarten menschlicher Verrücktheit zählt«. Was will man mehr!
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Nachteile haben Hühner natürlich auch. Die lassen sich aber kurz zusammenfassen: Sie kacken. Ständig und überall. Und sie kratzen. Ständig und überall. Das Kratzen fällt bei den gemütlichen Wyandotten glücklicherweise eher zurückhaltend aus, die Verdauung allerdings ist unglaublich rege. Wer da nicht ziemlich bald in einer stinkenden Einöde leben möchte, muss regelmäßig aufsammeln, mit Schäufelchen und Handharke kein großes Problem, wenn auch bei nassem Wetter nicht wirklich appetitanregend. Hier ist ein bisschen Gärtnerspinnerei überaus hilfreich: Seit ich erlebt habe, wie gut der mit dem Hühnermist angereicherte Kompost den Pflanzen tut, wie er die Rosenblüte geradezu explodieren lässt, macht es mir nahezu Spaß, diesen wertvollen Rohstoff möglichst vollständig zu gewinnen. Es kommt wohl auf die Perspektive an: Nach einiger Großtiererfahrung finde ich die Mädels vergleichsweise lächerlich einfach zu versorgen. Meine nette Nachbarin, die eher ihre Hunde als Maßstab hat, findet meine Hühnerbande entnervend, arbeitsaufwendig und lästig.
So etwas sollte man ernst nehmen – und zwar rechtzeitig! Darüber, ab wann einem Dreck unter den Schuhen, Erde überall, ewiges Zurückharken von Aus-dem-Beet-Gekratztem, kurz: die dauernde Abweichung vom Meister-Proper-Ideal ernsthaft auf die Nerven gehen, muss man sich ehrlich Rechenschaft ablegen, bevor man sich in das neue Gartenabenteuer stürzt. Hühner sind nun einmal lebendig. Die reine Hochglanz-Landlust ist da eine romantische Fiktion. Es gibt sie nicht. Dafür gibt es täglich – täglich! – Mist, jeden Winter Matsch, immer Verantwortung, öfter als geplant Tierarzt kosten, und eine zuverlässige Urlaubsvertretung braucht man natürlich auch. Wer das nicht wirklich einkalkuliert, erlebt nach der ersten Begeisterung einen bösen Realitätsschock. Der sich bei Hühnern, anders als bei so vielen unbedacht angeschafften Hunden, natürlich kurzfristig per Kochtopf korrigieren lässt – aber ein bisschen fairer sollte man einem Lebewesen gegenüber schon sein.
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