Отрывок из книги
Alles im Kasten
Wo gibt es die beste Pizza, wo kann man gut chillen, wo sind die besten Radstrecken rund um Bremen und was geht ab bei der Schaffermahlzeit? All das weiß ich. Aber so einiges, was ich noch über Bremen wusste, war dann doch eher „gefährliches Halbwissen“. Auch deshalb hat die Recherche Spaß gemacht, ich habe viel gelernt über diese spannende und liebenswerte Stadt. Ich hoffe, der Reiseführer kommt nicht als unkritische Lobhudelei eines Lokalpatrioten rüber. Bremen hat wunderschöne Ecken, auch wenn auswärtige Tatort-Fans das kaum glauben mögen. Im Bremer Tatort wird nämlich überwiegend das zerrockte Bremen gezeigt. Die altehrwürdige Hansestadt ist beides: eine weltoffene, pulsierende Großstadt und Provinz. Bremen ist hoch verschuldet und bei PISA fast immer Letzter. Gleichzeitig ist die Uni als besonders exzellent ausgezeichnet worden, an kaum einem deutschen Wirtschaftsstandort fällt das Bruttoinlandsprodukt so hoch aus wie hier. Und in Bremen kennt fast jeder jeden. Das ist nett und deutet auf Gemütlichkeit und Solidarität hin - aber eben auch auf „Filz“, der bis in die Politik reicht. Aber auf jeden Fall ist Bremen eine Reise wert!
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Unser Lieben Frauen
Von den Stadtmusikanten sind es nur ein paar Schritte hinüber zur Kirche Unser Lieben Frauen. Nach dem St.-Petri-Dom ist die Liebfrauenkirche das zweitälteste Gotteshaus in Bremen. Außerhalb des Dombezirks gelegen, war sie die Rats- und Marktkirche Bremens. Wo zuvor bereits die hölzerne Sankt-Veits-Kirche stand, wurde Mitte des 12. Jh. ein steinerner Neubau errichtet, von dem heute noch der romanische Südturm erhalten ist. Weil auch dieser Bau bald den Anforderungen der schnell wachsenden Siedlung namens Bremen nicht mehr gewachsen war, wurde ab 1229 die bis heute weitgehend erhaltene, dreischiffige Hallenkirche im frühgotischen Stil errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Liebfrauenkirche durch Luftangriffe schwer beschädigt, der Nordturm brannte vollständig aus. Bei der Renovierung wurde im Kircheninneren der Putz entfernt, an den sichtbaren roten Backsteinen lässt sich so gut die fast 1000-jährige Baugeschichte des Gotteshauses ablesen. Ihre ganz besondere Atmosphäre erhielt das Gotteshaus durch die Gestaltung der Buntglasfenster in den 1960er- bis 1970er-Jahren durch den französischen Maler Alfred Manessier, die das Kircheninnere in ein mildes und geradezu sphärisches Licht tauchen.
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