Der Clan vom Berg
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Sybille Bayard Walpen. Der Clan vom Berg
Vorwort
Inhalt
Prolog
Das Wallis im Wandel
Oktavia zieht es in die Welt hinaus
Jeremias führt die Tradition fort
Ein eigenes Haus und viele Kinder
Hedy, *1927
Marie, *1929
Das Stufensystem – Varen, Bodmen, Weid, Varneralp
Blutküchlein mit Äpfeln und die beste Polenta der Welt
Franz, *1932
René, *1933
Silvie, 1934–2009, aus der Sicht eines Sohnes
Politik – die Schwarzen und die Gelben
Dauerbelastungen und ein Zusammenbruch
Arnold, *1943
Norbert, *1943
Alfons, *1941
«Du weisst nicht, wie das Fegefeuer ist»
Kein unbeschwerter Ruhestand
Anny, *1936
Markus, *1938
Erich, *1939
Epilog
Nachwort
Dank
Anmerkungen
Bildnachweis und Quellenangaben
Autorin
Impressum
Отрывок из книги
Als Kind habe ich meine vielen Tanten und Onkel als eigenwillig, etwas ruppig und manchmal auch als ziemlich direkt wahrgenommen. Obwohl sie an diversen Orten im Wallis, in der Waadt, in der Deutschschweiz und sogar in Amerika lebten, traf ich sie häufig in dem von der Familie betriebenen Weinkeller an, in welchem mein Vater Alfons als Kellermeister arbeitete. Dort tranken sie ein Glas Wein und diskutierten mit Kundinnen und Kunden oder mit Mitgliedern der grossen Familie, wobei der Lärmpegel zu vorgerückter Stunde anstieg und die Diskussionen angeregter wurden. An Familienfesten sassen die Geschwister zusammen, gönnten sich ein paar Flaschen Wein und fingen ohne grosse Worte an zu lachen. Laut, ansteckend, salvenartig und nicht enden wollend. Etwas Unausgesprochenes verband sie miteinander, das wir Nachkommen nicht wirklich nachvollziehen konnten und weswegen wir uns etwas ausgeschlossen fühlten.
Ich möchte in diesem Buch den Ursachen dieser geschwisterlichen Verbundenheit auf den Grund gehen. Erzählt wird die Familiengeschichte meiner Grosseltern Oktavia Bayard-Marty und Jeremias Bayard und ihrer elf Kinder in den ersten 70 Jahren des letzten Jahrhunderts in Varen im Oberwallis. Als unabhängige Selbstversorger praktizierten sie das jahrhundertealte System der Stufenwirtschaft, wurden aber zunehmend mit den Auswirkungen von Industrialisierung und Modernisierung konfrontiert. Anhand der Kindheits- und Jugenderinnerungen meiner Tanten und Onkel soll die Alltags- und Sozialgeschichte des damaligen bäuerlichen Lebens wiedergegeben werden, wohlwissend, dass viele Walliser Familien zu jener Zeit unter ähnlichen Bedingungen lebten. In einem langsam erodierenden System von Agrarwirtschaft, Katholizismus und Clanwesen gingen die grossen gesellschaftlichen Veränderungen im Wallis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Erleichterungen im Arbeitsalltag, mit neuen Handlungsfreiheiten, aber auch mit veränderten Verantwortlichkeiten einher. Oktavia, Jeremias und die elf Kinder sind mit diesen Entwicklungen auf unterschiedliche Art und Weise umgegangen, wobei auch Faktoren wie Geschwisterreihenfolge oder Geschlecht eine Rolle spielten.
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Dauerbelastungen und ein Zusammenbruch
Arnold, *1943
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