Depression
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Theo R. Payk. Depression
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UTB 3372
Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage
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Mit Etablierung der medizinischen Heilkunde im antiken Griechenland traten an die Stelle religiös-vorwissenschaftlicher Auffassungen über die Ursachen von Krankheiten rationale Hypothesen. Auf den „Vater der Medizin“, Hippokrates von Kos (um 460–370 v. Chr.) bzw. seine Vorgänger im 5. Jahrhundert v. Chr., geht zum einen die These vom Gehirn als Sitz geistig-seelischer Fähigkeiten zurück, zum anderen die Vorstellung, dass ein schädliches Übermaß an schwarzer Galle (griechisch: melane cholos) – Schwarzgalligkeit – zu Depressionen führt. In den Hippokratischen Schriften (Aphorismen VI) werden als Kennzeichen eines melancholischen Zustands u. a. eine länger anhaltende Angst und Traurigkeit genannt. In seinem medizinischen Sammelwerk „Artes“ behandelte der herausragende römische ärztliche Schriftsteller Celsus (um 25 v. Chr. bis 50 n. Chr.) auch die Geistes- und Gemütsstörungen; der Melancholiker wurde als erschöpft und langsam, gereizt und schlaflos, aber auch als schreckhaft und geplagt von Angst charakterisiert.
Der kosmopolitische Grieche Galen von Pergamon (129–216), zeitweilig Leibarzt der römischen Kaiser, formte schließlich aus dem Hippokratischen Konzept im 1. Jahrhundert n. Chr. eine streng systematisierte Krankheitslehre, derzufolge alle Krankheiten auf einem Ungleichgewicht der vier Körperflüssigkeiten Blut, Schleim, gelbe Galle und schwarzer Galle beruhten. Diese Viersäftelehre, Humoralpathologie genannt, hatte bis weit ins 18. Jahrhundert Gültigkeit. Erstmals während der Renaissance infrage gestellt, verschwand sie erst Mitte des 19. Jahrhunderts endgültig aus der wissenschaftlichen Medizin.
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