Wenn einem der Rücken in den Rücken fällt

Wenn einem der Rücken in den Rücken fällt
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Ihr Rücken bereitet Ihnen Probleme? Sie wollen nicht das gleiche Schicksal erleiden wie viele Ihrer Bekannten, die seit Jahren über quälende Schmerzen klagen? Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden am menschlichen Bewegungsapparat und schränken das Leben der Betroffenen oft massiv ein – bis hin zu Arbeitsunfähigkeit, sozialem Rückzug und Depressionen. Die studierte Sportwissenschafterin, Psychologin und Trainingstherapeutin Theresa Hornich erklärt, wie es zu Rückenleiden kommt, erläutert sowohl präventive als auch rehabilitative Therapieansätze und gibt zahlreiche Anleitungen zu praktischen Übungen.

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Theresa Hornich. Wenn einem der Rücken in den Rücken fällt

Impressum

DER RÜCKEN – AUFBAU UND STRUKTUREN. Die Wirbelsäule und der Rücken sind Bestandteile des menschlichen Rumpfes, der außerdem aus dem Brustkorb und dem Becken besteht. Die Wirbelsäule setzt sich aus 32 bis 34 separaten Wirbelkörpern zusammen, die sich durch ihren Aufbau eindeutig unterschiedlichen Segmenten (Hals, Brust, Lenden) zuordnen lassen. Jeder gesunde Mensch besitzt 24 freie Wirbel, welche über 23 Bandscheiben beweglich miteinander verbunden sind, sowie neun bis zehn nicht frei bewegliche Wirbelkörper, die zu Kreuz- und Steißbein verwachsen sind. Die gesamte Wirbelsäule lässt sich demnach in sieben Halswirbel, zwölf Brustwirbel, fünf Lendenwirbel und fünf zum Kreuzbein verwachsene Wirbel sowie drei bis fünf ebenfalls häufig miteinander verwachsene Steißbeinwirbel unterteilen. Jeder einzelne Wirbel besitzt einen Wirbelkörper, wobei die einzelnen Wirbelkörper durch Bandscheiben miteinander verbunden sind, welche die Masse des menschlichen Körpers bei Stößen und Erschütterungen abfedern. Weitere Bestandteile sind der Wirbelbogen, der in Kombination mit den benachbarten Wirbeln den Wirbelkanal bildet, durch den sich das Rückenmark zieht. Außerdem besitzt jeder Wirbel Fortsätze, nämlich zwei Querfortsätze und einen Dornfortsatz, an denen Muskeln oder Rippen (Brustwirbelsäule) ansetzen. Ebenso hat jeder Wirbel zwei seitliche Ausschnitte, die gemeinsam mit den benachbarten Wirbeln das Zwischenwirbelloch bilden, durch das die Rückenmarks- oder Spinalnerven austreten. Die Krümmungen der Wirbelsäule nennt man Lordose (Hals- und Lendenwirbelsäule) und Kyphose (Brustwirbelsäule und Kreuzbein). Sie dienen der Abfederung von Belastungen und Erschütterungen in Längsrichtung. Die folgenden Abbildungen sollen den Aufbau der Wirbelsäule und Wirbelkörper veranschaulichen

RÜCKENSCHMERZEN. Unter Rückenschmerzen versteht man laut Definition jene Schmerzen, die im Bereich des Rückens auftreten und sich hauptsächlich vom Rippenansatz bis zur Hüfte erstrecken. Im Rahmen dieses Buches wird der Begriff der klassischen Rückenschmerzen um den der Nackenschmerzen erweitert. Es handelt somit von Beschwerden im Bereich der gesamten Wirbelsäule. Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen weltweit, und die Anzahl jener Personen, die unter Wirbelsäulenbeschwerden leiden, steigt stetig an. Nicht nur ältere Menschen sind davon betroffen, wie fälschlicherweise oft angenommen wird, sondern jede Altersgruppe kann unter Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule leiden. Die Anzahl der Personen, die aufgrund von Rückenproblemen ihren Lebensstil anpassen müssen und dadurch in ihren täglichen Aktivitäten sowie im Berufsalltag eingeschränkt sind, ist seit dem Jahr 1990 um 54 Prozent gestiegen, und Prognosen sagen einen weiterhin kontinuierlichen Anstieg voraus. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung geben an, innerhalb der vergangenen zwei Jahre zumindest einmal unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Obwohl die meisten Episoden starker Rückenschmerzen nicht besonders langfristig sind, werden sie als immer wiederkehrendes Problem betrachtet und stellen dadurch sehr wohl eine langfristige Belastung für betroffene Personen dar. In sehr vielen Fällen kann zunächst keine eindeutig körperliche Ursache für die Schmerzempfindung festgestellt werden, weshalb Rückenschmerzen als komplexes Problem betrachtet werden. Sie unterliegen mehreren genetischen, biologischen, physiologischen sowie sozialen, ergonomischen und psychologischen Einflussfaktoren. Klassifikation und unterschiedliche Erscheinungsformen. Eine mögliche Einteilung von Rückenschmerzen erfolgt anhand der zeitlichen Faktoren ihres Auftretens:

Unspezifische Rückenschmerzen sind die am häufigsten auftretenden Schmerzen im Bereich des Rückens und haben in den meisten Fällen funktionelle Ursachen wie Muskelverspannungen oder muskuläre Dysbalancen. Sie können daher sehr gut konservativ – und im Normalfall ohne bleibende Folgen – behandelt werden. Für Patienten mit unspezifischen akuten Rückenschmerzen ist es wichtig, weiterhin ihren gewohnten Aktivitäten nachzugehen und in Alltag und Sport aktiv zu bleiben, ohne sich körperlich einschränken zu lassen. Spezifische akute Rückenschmerzen entstehen durch genau identifizierbare Auslöser, wie zum Beispiel Stürze oder organische Veränderungen und können durch speziell abgestimmte Behandlungen therapiert werden

Eine weitere mögliche Einteilung von Rückenbeschwerden erfolgt ausschließlich aufgrund der Ursache von Schmerzen und ist jene: spezifische und nicht-spezifische Rückenschmerzen ohne Beachtung zeitlicher Aspekte. Ein weiteres nützliches Klassifikationssystem ist das Treatment-Based Classification System for Lower Back Pain. Dieses konzentriert sich vor allem auf die angestrebten Behandlungsmöglichkeiten von Rückenschmerzen und ordnet Patienten dementsprechend Gruppen zu. Grundsätzlich werden dabei zwei zeitlich aufeinanderfolgende Schritte unterschieden, nämlich zuerst der Kontakt mit unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen zur Erstellung einer spezifischen Diagnose und anschließend eine entsprechende Rehabilitationsmaßnahme

In der Praxis werden Schmerzen der Lendenwirbelsäule oft mit Problemen der Hüftgelenke verwechselt. Betroffene Patienten können nicht zuordnen, welcher Körperbereich exakt betroffen ist und woher die Schmerzen kommen. Besonders Rückenschmerzen, die in die Beine ausstrahlen, werden oft fälschlicherweise für eine Hüftproblematik gehalten. Ebenso können Hüftprobleme für Rückenschmerzen gehalten werden, obwohl die eigentliche Ursache in der Hüftregion liegt. Auch eine klare Abgrenzung zwischen Schulterproblemen und Schmerzen der Halswirbelsäule ist für Patienten nicht immer einfach. In diesem Bereich können ebenfalls ausstrahlende Schmerzen auftreten und die selbständige Diagnose einer Schmerzursache erschweren. Um eine klare Ursache für auftretende Schmerzen feststellen zu können, ist es daher wichtig, einen qualifizierten Facharzt aufzusuchen. Dieser kann Ursachen der Schmerzentstehung abklären und eine Diagnose stellen. Dadurch kann eine passende Therapie verordnet werden, die auf die jeweilige Problematik abgestimmt ist. Ursachen und Diagnosen. Rückenschmerzen sind keine Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom zugrundeliegender Abnormitäten oder Krankheiten, und sie können durch unterschiedlichste Auslöser entstehen. Die folgende Abbildung zeigt diverse Einflussfaktoren für die Entstehung und das Anhalten diverser Schmerzsymptomatiken beziehungsweise Rücken- und Nackenschmerzen

Genetische Faktoren beschreiben erbliche und angeborene Merkmale, die zu Rückenschmerzen führen können, während sich biophysikalische Faktoren mit der Erklärung von Symptomen durch physikalische Gesetze beschäftigen. Soziale und psychologische Faktoren beschreiben den Einfluss von sozialen Ressourcen und selbstwirksamen, psychologischen Bewältigungsmechanismen, während der Begriff Komorbidität für den Zusammenhang von Rückenschmerzen und weiteren Erkrankungen steht. Im Folgenden sollen einige ausgewählte Ursachen beziehungsweise Diagnosen von Rückenschmerzen kurz aufgezählt werden:

DAS BIO-PSYCHO-SOZIALE MODELL. Aufgrund vieler unterschiedlicher Einflussfaktoren aus dem biologischen, psychologischen und sozialen Bereich, die sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Schmerzen haben können, ist ein umfassendes bio-psycho-soziales Modell zur Erklärung und Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen wichtig. Die moderne Medizin geht davon aus, dass die meisten Krankheiten nicht durch einen einzigen Auslöser, sondern meistens durch ein unterschiedliches Ausmaß an biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren entstehen und dass andererseits bestehende Krankheiten unterschiedliche körperliche, seelische und gesellschaftliche Folgen nach sich ziehen. Diese moderne Sichtweise legt die Vermutung nahe, dass zur Behandlung von vielen Krankheiten und Beschwerden, darunter auch Nacken- und Rückenschmerzen, eine multiprofessionelle Behandlung zu empfehlen ist, in der umfassend auf biologische, psychologische, soziale und gesellschaftliche Faktoren eingegangen wird. Krankheit und Gesundheit sind im bio-psycho-sozialen Modell nicht als ein Zustand zu verstehen, sondern als Endpunkte auf einem ständig veränderbaren, dynamischen Kontinuum. Schmerzfreiheit ist also ein anzustrebendes Ziel, das allerdings keinesfalls dauerhaft ist, sondern für dessen Erreichen und Beibehalten täglich etwas getan werden muss. Durch biologische Voraussetzungen kann die Entstehung von Rückenschmerzen begünstigt werden. Die Kombination von speziellen Lebensereignissen und einem belastenden sozialen oder emotionalen Umfeld führt zum Empfinden von Überlastung, und körperliche Beschwerden wie Muskelverspannungen entstehen. Besonders Nackenschmerzen und Kopfschmerzen werden häufig durch Überforderung und Stress ausgelöst. Durch diese Schmerzen kommt es zu einer Einschränkung der körperlichen Funktionsfähigkeit und infolgedessen zu Müdigkeit und körperlicher sowie emotionaler Erschöpfung, welche wiederum zu Schonung, sozialem Rückzug und in einigen Fällen zu Depressionen und negativen Gefühlen führen. Durch diesen Rückzug aus dem gewohnten Alltag wird die Schmerzsymptomatik zusätzlich verstärkt, und Betroffene machen sich große Sorgen um ihre Gesundheit. Sie empfinden eine starke innere Unruhe und Niedergeschlagenheit. Infolgedessen kommt es wieder zu Überforderungen im alltäglichen Leben und zu Stress, und der Teufelskreis verstärkt sich kontinuierlich, bis Nacken- und Rückenschmerzen chronisch werden. Daher ist es wichtig, in allen genannten Bereichen rechtzeitig Verbesserungen anzustreben und sowohl im biologischen als auch im psychischen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich entsprechende Therapieangebote wahrzunehmen. Die folgende Abbildung soll diesen Schmerzkreislauf bildlich veranschaulichen

PRÄVENTION. Unter Prävention versteht man vorbeugende Maßnahmen zur Bekämpfung von Krankheiten und Beschwerden. Es wird zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Prävention unterschieden, wobei die Grenzen nicht streng gesetzt sind und sich die Bereiche teilweise überschneiden. Primäre Prävention hat zum Ziel, das Auftreten einer Krankheit zu vermeiden und somit Rücken- und Nackenschmerzen entgegenzuwirken, bevor sie sich bemerkbar machen. Sekundäre Prävention beschäftigt sich mit einem möglichst frühzeitigen Erkennen und Diagnostizieren von Beschwerden, um einen schnellstmöglichen und wirkungsvollen Behandlungsbeginn zu garantieren. Sie hat das Ziel, negative Folgen, die durch einen zu späten Behandlungsbeginn auftreten, zu reduzieren. Tertiäre Prävention beschäftigt sich damit, ein erneutes Auftreten von Schmerzen sowie Rückfälle und Chronifizierungen von Nacken- und Rückenschmerzen zu vermeiden. Das gemeinsame Ziel aller präventiven Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ist die Vermeidung von Krankheiten, Beschwerden und Einschränkungen sowie deren Folgen als auch eine damit verbundene Steigerung von Zufriedenheit, Wohlbefinden und Lebensqualität. Die folgenden Kapitel beschäftigen sich ausschließlich mit Verhaltensprävention, also mit jenen präventiven Maßnahmen, die Betroffene selbst ergreifen können. Richtlinien für präventive Maßnahmen richten ihren Fokus auf körperliche, psychosoziale und komplementärmedizinische Verfahren und weniger auf Operationen und Medikamente. Die größte präventive Wirkung zur Vorbeugung und Bekämpfung von Rückenschmerzen wird derzeit in einer Kombination aus körperlicher Aktivität und Wissensvermittlung vermutet. Ergonomie zur Gesundheitsförderung. Schäden an der Wirbelsäule entstehen vor allem durch einseitige, monotone und übermäßige Belastungen, welche zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Daher ist es wichtig, auf einen abwechslungsreichen Bewegungsalltag zu achten, um den Rücken gesund zu halten. Beim richtigen Stehen sollten Kopf, Schulter, Hüfte und Knie bei seitlicher Betrachtung eine senkrechte Linie ergeben und beide Beine gleichmäßig belastet werden. Nur so kann die Wirbelsäule ihre natürliche, gesunde Position erhalten. Die Knie sind minimal gebeugt, Bauch und Gesäß leicht angespannt, sodass das Becken in einer guten Ausgangsposition ist, und kein Hohlkreuz oder Rundrücken entsteht. Der Brustkorb ist aufgerichtet, die Schultern sind leicht zurückgezogen und der Nacken bleibt gerade, sodass der Kopf nicht nach vorne geschoben wird. Die folgenden Abbildungen veranschaulichen die richtige Position im Stehen

Beim Sitzen auf einem passenden Sessel sollten die Füße problemlos den Boden erreichen, sodass im Hüftgelenk und im Kniegelenk ein Winkel von jeweils etwa 90 Grad (oder etwas mehr) erreicht wird. Es sollte ein ständiger Wechsel zwischen dynamischem und unterstütztem Sitzen erfolgen. Beim dynamischen Sitzen ist der Oberkörper aufrecht, der Rücken berührt die Lehne nicht. So werden Becken und Wirbelsäule von der Rumpfmuskulatur in einer aufrechten Position gehalten. Das funktioniert besonders gut durch Hilfsmittel wie Gymnastikball, Sitzkissen oder Sitzkeil. Beim unterstützten Sitzen berührt der Rücken die Lehne, sodass diese die Wirbelsäule stützt. Im Optimalfall besitzt der Sessel eine Lendenstütze, welche die Form der Lendenlordose nachahmt. Längere Sitzphasen sollten regelmäßig durch kurze Steh- oder Bewegungsphasen unterbrochen werden. Beim Liegen ist es wichtig, dass die Wirbelsäule ihre natürliche Position behält. Sowohl in Rücken-, als auch in Bauch- und Seitenlage sollten die normale Lordose und Kyphose aufrechterhalten werden sowie keine seitliche Krümmung auftreten. Polster und Matratze sollten so gewählt werden, dass die natürliche Wirbelsäulenform unterstützt wird. Optimale Matratzen oder Polster gibt es nicht, sie müssen immer individuell für die jeweilige Person passend sein. Die Rückenlage ist die schonendste Position. Durch eine leichte Erhöhung der Beine, sodass Hüfte und Knie leicht gebeugt sind, kann speziell die Lendenwirbelsäule zusätzlich entlastet werden. Die Bauchlage ist die ungünstigste Liegeposition, da hier der Kopf ständig zur Seite gedreht ist, und sollte daher über längere Zeitspannen vermieden werden. Das richtige Heben erfolgt immer durch Einbeziehung von Hüfte, Knie- und Sprunggelenken. Durch eine Beugung des gesamten Beins wird der Körperschwerpunkt gesenkt, sodass Dinge vom Boden aufgehoben werden können. Der Rücken bleibt dabei gerade und hat eine ausschließlich stabilisierende Funktion, in der die natürliche Wirbelsäulenform durch Anspannung von Rücken-, Bauch- und Gesäßmuskulatur erhalten bleibt. Das Bücken mit gestreckten Beinen und gekrümmtem Rücken sollte streng vermieden werden. Die folgenden Abbildungen veranschaulichen die richtige Position beim Heben

Beim Tragen von schweren Lasten empfiehlt es sich, diese mit einem sicheren Griff beider Hände vor dem Körper zu fassen. Dadurch wird eine ungesunde seitliche Krümmung der Wirbelsäule, die beim einseitigen Tragen von Lasten mit einer Hand auftritt, vermieden. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass der Rücken nicht nach hinten durchgebogen wird, sondern aufrecht bleibt und es zu keiner Verdrehung der Wirbelsäule kommt. Beim Drehen muss immer der gesamte Bewegungsapparat einbezogen werden und eine Drehung des gesamten Körpers erfolgen. Beim Tragen schwerer Gewichte können Transporthilfen, wie zum Beispiel eine fahrbare Einkaufstasche, eingesetzt oder Lasten aufgeteilt werden. Es ist besser, zweimal zu gehen, als zu große Mengen auf einmal zu tragen. Durch Sport wird die Muskulatur gekräftigt und die Beweglichkeit gefördert. Für Patienten mit Rücken- und Nackenschmerzen ist jedoch nicht jede Sportart geeignet. Sollten während oder nach speziellen sportlichen Betätigungen Schmerzen auftreten, sind diese Aktivitäten zu vermeiden oder mit einem Arzt abzuklären. Wirbelsäulenschonende Sportarten sind vor allem jene mit einem gleichmäßigen Bewegungsablauf, wie zum Beispiel technisch richtiges Schwimmen, Walken, Radfahren, Langlaufen oder Wandern. Ebenso hat ein gezielter und moderater Muskelaufbau durch Krafttraining positive Auswirkungen auf Rücken- und Nackenschmerzen. Wichtig dabei ist auf jeden Fall eine geeignete Ausrüstung (passende Schuhe, geeignetes Fahrrad, etc.). Ungünstig sind in den meisten Fällen Sportarten mit schnellen, schwungvollen oder abrupt abstoppenden Bewegungen. Für Menschen, die vorwiegend im Sitzen arbeiten, kann ein bewegtes Hobby den idealen Ausgleich schaffen. Voraussetzung für das ergonomisch gesunde Ausüben diverser Tätigkeiten ist in allen Fällen eine gut ausgebildete Rumpfmuskulatur zur Stabilisierung von Gelenken und Wirbelsäule. Rückenschule am Arbeitsplatz zur Gesundheitsförderung. Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Gründen für Krankenstand und Frühpensionierung. Das hat nicht nur für betroffene Patienten, sondern auch für deren Dienstgeber Nachteile. Programme, die dem Ziel der Gesunderhaltung von Mitarbeitern dienen, haben also für beide Seiten positive Auswirkungen und sollten daher für alle Betriebe erstrebenswert sein. Einige Arbeitgeber haben dieses Konzept bereits in ihren Betrieb integriert und unternehmen aktiv etwas für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, jedoch ist die praktische Umsetzung derzeit in den meisten Unternehmen noch mangelhaft. Eine Ausweitung in Richtung eines flächendeckenden und umfassenden Gesundheitsangebotes in den Betrieben wäre erstrebenswert. Ein umfassendes Gesundheitskonzept zur Prävention von Rücken- und Nackenbeschwerden sollte mehrere Aspekte beinhalten, darunter: körperliche Aktivität zur Kräftigung der Muskulatur, Training von Entspannungsverfahren zur Stressbewältigung, Wissensvermittlung zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung, Hilfestellungen zur Erhaltung eines aktiven Lebensstils sowie Programme zur Verbesserung der Beweglichkeit. Diese Bereiche der Gesundheitsförderung sollten sowohl in Theorie als auch Praxis Anwendung finden und können zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Krankenanstalten, Fitness- oder Rehabilitationseinrichtungen erfolgen. Ebenso können Betriebsärzte zielgruppenspezifische Programme für die Förderung der Rückengesundheit entwickeln. Ernährung in Zusammenhang mit Schmerzentwicklung. Es gibt keine Ernährungsempfehlungen speziell für Betroffene von Rücken- und Nackenschmerzen, jedoch kann durch eine ausgewogene, abwechslungsreiche und gesunde Ernährung ein zusätzlicher Schritt zu Prävention und Rehabilitation von Wirbelsäulenproblemen unternommen werden. Empfehlungen für eine gesunde Ernährung bietet die bekannte Ernährungspyramide, die nachfolgend dargestellt ist. Auf der untersten Ebene befinden sich alkoholfreie Getränke, die für eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung des Körpers notwendig sind. Optimalerweise werden über den Tag verteilt mindestens eineinhalb Liter Wasser oder andere zuckerfreie Getränke getrunken. Darüber befinden sich Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, die täglich in ausreichenden Mengen konsumiert werden sollten. Sie enthalten wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sowie sekundäre Pflanzenstoffe und sind meist kalorien- und fettarm. Bunte, vorzugsweise saisonale und regionale Vielfalt ist erwünscht, sowohl in gekochter als auch roher Form

REHABILITATION – THERAPIEN. Rehabilitation beschäftigt sich mit der sozialen und ökologischen Wiedereingliederung beziehungsweise der Wiederherstellung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die vor dem Auftreten von Beschwerden vorhanden waren. Dabei steht der Leistungsgedanke im Hintergrund, es sollen keine Höchstleistungen erreicht werden, sondern das alters- und situationsgerechte Funktionieren steht im Vordergrund. Einschränkungen sollen sowohl im sozialen, ökologischen, psychologischen als auch körperlichen Bereich so gering wie möglich gehalten werden, sollte es nicht möglich sein, diese vollständig zu beheben. Rehabilitation beschreibt dabei ein umfassendes Konzept von medizinischen, psychosozialen, schulischen und beruflichen Maßnahmen, die über die Akutbehandlung hinausgehen. Manuelle Therapie. Manuelle Therapien sind alle Behandlungsmöglichkeiten, bei denen durch Einsatz der Hände des Therapeuten Funktionsstörungen des Bewegungsapparates behandelt werden. Sie werden vor allem von Physiotherapeuten mit speziellen Zusatzausbildungen und Ärzten durchgeführt und bestehen aus drei großen Teilbereichen: Weichteiltechniken, gelenkbasierten Techniken und Neurodynamik. Ausgewählte Bereiche der manuellen Therapie sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden:

Physiotherapie. Die Physiotherapie ist eine sehr häufig angewandte ärztlich verordnete Methode zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit. Sie orientiert sich an auftretenden Beschwerden und Funktionseinschränkungen des Patienten und versucht, diese durch den Einsatz diagnostischer, gymnastischer sowie manueller Methoden zu verbessern und ist immer individuell an den jeweiligen Patienten angepasst, weshalb sie ausschließlich in Einzelbehandlung erfolgt. Sie hat zum Ziel, die Gesundheit des Individuums zu fördern sowie Schmerzen zu reduzieren. Die Physiotherapie findet in den unterschiedlichsten Bereichen körperlicher Beschwerden Anwendung, und ihre Wirksamkeit in Bezug auf Rücken- und Nackenschmerzen ist wissenschaftlich bestätigt. Trainingstherapie. Die Trainingstherapie ist eine ebenfalls medizinisch verordnete Maßnahme, bei der Inhalte und Methoden der sportlichen Praxis im Bereich von medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen eingesetzt werden. Sie findet meist in Form von Gruppentherapien statt und hat zum Ziel, funktionelle und körperliche Störungen des Bewegungsapparates zu behandeln, um durch die angestrebte Schmerzfreiheit sowie Steigerung der Belastbarkeit Einschränkungen in Beruf, Alltag, Freizeit und Sport zu reduzieren. Deutliche Effekte von moderater körperlicher Aktivität zeigen sich vor allem in der Schmerzreduktion, Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit sowie in einer Verbesserung der mentalen Gesundheit. Die Trainingstherapie ist also eine sehr gut geeignete Methode zur Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen. Physikalische Therapie. Die physikalische Therapie umfasst ein breites Behandlungsspektrum äußerer Reize zur Vorbeugung und Rehabilitation umfassender Beschwerden. Welche speziellen Methoden für Patienten geeignet sind, wird durch einen Arzt festgestellt und verordnet. In der Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen können mehrere Anwendungen zum Einsatz kommen, welche nachfolgend kurz aufgelistet sind:

PRAXISTEIL. Der zweite Teil dieses Buches, der Praxisteil, beschäftigt sich mit praktischen Empfehlungen aus den Bereichen Ergonomie, Ernährung, Entspannung und Trainingstherapie. Es geht um praktische Maßnahmen, die gut in den Alltag integriert werden können, jedoch möglicherweise nicht für jeden gleichermaßen geeignet sind. Sie können ausprobieren, was Ihnen hilft und beibehalten, was Ihnen gut tut. Sollten Sie sich mit einigen Ratschlägen und Übungen nicht wohlfühlen oder ihre Schmerzen dadurch schlimmer werden beziehungsweise weitere oder andere Beschwerden auftreten, sind einzelne dieser Empfehlungen für Sie höchstwahrscheinlich nicht geeignet. In diesem Fall kehren Sie bitte wieder zu Ihrem gewohnten Alltag zurück und nehmen keine Änderungen in den Bereichen Ergonomie, Ernährung, Entspannung und körperliche Aktivität vor, ohne diese vorher mit Ihrem Arzt zu besprechen. In einigen Fällen ist es empfehlenswert, Änderungen in den Bereichen Ergonomie, Ernährung, Entspannung und Sport grundsätzlich vorab mit einem Arzt abzusprechen. Ergonomie – Tipps für den Alltag

Alltagsbezogene Ernährungstipps

Entspannungsverfahren. Progressive Muskelentspannung. Die progressive Muskelentspannung dauert etwa zehn bis 30 Minuten und kann täglich angewandt werden. Es werden unterschiedliche Muskelgruppen nacheinander angespannt und anschließend wieder vollkommen entspannt. Durch den wiederholten Wechsel zwischen An- und Entspannung wird wahrgenommen, was Entspannung ausmacht

Autogenes Training. Das autogene Training stellt Entspannung über die Konzentration auf den eigenen Körper und Selbstbefehle her. Obwohl es auch längere Formen gibt, sind in den meisten Fällen schon fünf bis zehn Minuten täglich ausreichend, um die positive Entspannungswirkung und Stressreduktion zu merken. Fachkundige Anleitung und ein gewisser Zeitaufwand sind meist notwendig, um die Technik zu erlernen. Der Ablauf wird folgendermaßen beschrieben:

H1 – Halswirbelsäule

H2 – Halswirbelsäule

H3 – Halswirbelsäule

H4 – Halswirbelsäule

H5 – Halswirbelsäule

H6 – Halswirbelsäule

H7 – Halswirbelsäule

H8 – Halswirbelsäule

H9 – Halswirbelsäule

H10 – Halswirbelsäule

H11 – Halswirbelsäule

H12 – Halswirbelsäule

B1 – Brustwirbelsäule

B2 – Brustwirbelsäule

B3 – Brustwirbelsäule

B4 – Brustwirbelsäule

B5 – Brustwirbelsäule

B6 – Brustwirbelsäule

B7 – Brustwirbelsäule

B8 – Brustwirbelsäule

B9 – Brustwirbelsäule

B10 – Brustwirbelsäule

B11 – Brustwirbelsäule

B12 – Brustwirbelsäule

L1 – Lendenwirbelsäule

L2 – Lendenwirbelsäule

L3 – Lendenwirbelsäule

L4 – Lendenwirbelsäule

L5 – Lendenwirbelsäule

L6 – Lendenwirbelsäule

L7 – Lendenwirbelsäule

L8 – Lendenwirbelsäule

L9 – Lendenwirbelsäule

L10 – Lendenwirbelsäule

L11 – Lendenwirbelsäule

L12 – Lendenwirbelsäule

L13 – Lendenwirbelsäule

R1 – Trainingsprogramm zur Kräftigung. der Rumpfmuskulatur

R2 – Trainingsprogramm zur Kräftigung. der Rumpfmuskulatur

R3 – Trainingsprogramm zur Kräftigung. der Rumpfmuskulatur

R4 – Trainingsprogramm zur Kräftigung. der Rumpfmuskulatur

R5 – Trainingsprogramm zur Kräftigung. der Rumpfmuskulatur

R6 – Trainingsprogramm zur Kräftigung. der Rumpfmuskulatur

R7 – Trainingsprogramm zur Kräftigung. der Rumpfmuskulatur

R8 – Trainingsprogramm zur Kräftigung. der Rumpfmuskulatur

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