Fünf Jahre der Entscheidung - Deutschland nach dem Kriege. 1945-1949
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Thilo Koch. Fünf Jahre der Entscheidung - Deutschland nach dem Kriege. 1945-1949
Fünf Jahre der Entscheidung - Deutschland nach dem Kriege. 1945-1949
Vorwort
Die Stunde Null
1 Besiegte und Sieger
2 Die Aufteilung Deutschlands
3 Ein geschlagenes Volk
4 Ende des Schreckens
5 Schuld und Sühne
6 Gehversuche
7 Neues politisches Leben
Der Neubeginn
8 Flüchtlinge, Flüchtlinge
9 Neue geistige Freiheit
10 Demontage und Reparationen
11 Das aufgeräumte Chaos
12 Lachen trotz Hunger
13 Die Teilung zeichnet sich ab
14 Die Währungsreform
Die Teilung
15 Blockade Berlins
16 Spaltung einer Hauptstadt
17 Flüchtlinge,Vertriebene, Heimkehrer
18 Nachkriegsjugend
19 Der neue Aufschwung
20 Die Teilungwird vollzogen
Und die Bilanz der Jahre?
Chronik. 1945
1946
1947
Literaturhinweise
Über Fünf Jahre der Entscheidung - Deutschland nach dem Kriege. 1945-1949
Отрывок из книги
Thilo Koch
Die Stunde Null war für mich gekommen, als ich in meinem Funkwagen die Nachricht von der Kapitulation vernahm. Meine Einheit hatte auf dem Rückzug von Süden her die italienischen Alpen erreicht. Ich wollte nicht in Gefangenschaft geraten und machte mich zu Fuß auf den Weg nach Hause. In Tirol griffen mich die Amerikaner. Ich konnte ihnen bald wieder entkommen. Schon im Juni 1945 erreichte ich Berlin, nachdem ich zum erstenmal »schwarz« über die »grüne Grenze« gewechselt war.
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Ich hatte mit einer sehr geteilten Aufnahme gerechnet. Aber nur eine kleine Minderheit (etwa ein Prozent) schimpfte, eine andere (etwa fünf Prozent) wollte sich nicht gern an diese dunklen Jahre und ihre Ursachen erinnern lassen. 11 Prozent waren mit der Serie »zufrieden«, 60 Prozent fanden sie »gut«, 23 Prozent »ausgezeichnet«. Dabei war mir besonders willkommen, daß die Altersgruppe unter 29 Jahren um einen Indexwert positiver urteilte als die Älteren. In der Infratest-Umfrage heißt es: »Die Jüngeren begrüßen die Aufklärung über eine Zeit, die sie selbst, zumindest bewußt, noch nicht miterlebt haben.«
So wünsche ich dieses Buch vor allem in die Hände einer Generation, die man jetzt gern die »unruhige« nennt. Sie ist in jenen Jahren geboren worden. Wir Älteren sind manchmal geneigt, die Erklärung für die Unruhe und Unzufriedenheit der Jungen in der mangelnden Erfahrung mit harten Zeiten zu suchen. Sie ist gewiß eine der Ursachen, aber doch nur eine unter mehreren. Eine andere scheint mir zu sein, daß Bundesrepublik Deutschland und DDR nicht innerlich akzeptiert, geschweige denn geliebt werden. Hieraus resultiert bei aller Stabilität des Status quo von 1945 doch ein Moment tiefer innerer Unsicherheit. In der DDR überdecken Zensur und Reglement eines totalitären Regimes diese Unsicherheit. In der Bundesrepublik Deutschland lassen Wohlstand und Bündnisgeborgenheit das nationale Unbehagen in den Hintergrund treten. Im Mißtrauen der jungen Deutschen, namentlich der Studenten, findet es heute als deutsche Variante des allgemeinen und weltweiten Protestes der Jungen seinen Ausdruck.
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