Bildungsethik (E-Book)

Bildungsethik (E-Book)
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Описание книги

Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.
Wie soll ein junger Mensch sein? Verantwortungsvoll, einfühlsam, neugierig, kreativ, begeisterungsfähig und politisch gebildet? Nein. Heute zählt nur, was man messen kann. Fit für den Arbeitsmarkt reicht. Diese Entscheidung bedeutet, sich der Knechtschaft des dumpfen Funktionierens zu überlassen. Nur Selbstreflexion bietet einen Ausweg. Ein politischer Entwurf mit philosophischen Mitteln.

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Thomas Detjen Philipp. Bildungsethik (E-Book)

Inhalt

Vorwort

1Wie soll ein Mensch sein?

1.1Im Ideal sich finden

1.2Bildung für den Markt

1.3Falsche Frage, falsche Antwort

1.4Vergeblicher Widerspruch

1.5Schweigen der universitären Ethik

1.6Das Ziel dieses Buches

Vier Lücken im Nachdenken

Standpunkt, Vorgehen und Dank

Für wen?

2Die Gegenwart im Spiegel der Bildungsbegriffe

2.1Ton und Ackerboden: Antike Suche nach einer Form für den Menschen

2.2Sich entbilden, sich einbilden, überbildet werden: Meister Eckhart

Einen Fremden verstehen

Spiritualität von Frauen für Frauen

Nach got gebildet

Entbilden, einbilden, überbilden

Ertrag

2.3Das starke Ich bildet sich: Aufklärung. Kopf, Herz und Hand: Heinrich Pestalozzi (1746–1827)

Stand finden in der Selbstreflexion: Immanuel Kant (1724–1804)

Spiel, nicht nur Vernunft! Friedrich Schiller (1759–1805)

Objektive Wissenschaft, subjektive Bildung: Wilhelm von Humboldt (1767–1835)

Ertrag

2.4Bilden als Verinnerlichen: Einfühlende Psychotherapie

Ein wenig Erkenntnistheorie

Affektloses Erinnern ist wirkungslos! Sigmund Freud (1856–1939)

Gefühl, Selbstbild, Bild des Gegenübers: Otto Kernberg

Bildung als innere Struktur: Gerd Rudolf (*1939)

Ertrag

2.5Im Darm: Hannah Arendt (1906–1975)

Arbeiten

Herstellen

Handeln

Die Gesellschaft

Lebensgefühl der Gesellschaft

Ertrag

3Ungebildete Bildungspolitik

3.1Herrschaft des Funktionierens: die OECD

Eine programmatische Konferenz

Unseriöse Methoden

Entsprechungen

PISA: massloser Machtanspruch

Kompetenz

Gleichgeschaltete Ministerien

Lehrplan 21

Massive Schäden

Keine nachweisbaren Erfolge

3.2Abrichten zum Funktionieren: Bologna

Staatsversagen

Mobilität?

Vergleichbarkeit?

Entpolitisierung

Psychopharmaka

Zufrieden?

Bologna verbiegt

3.3Ohnmächtig? Wir? Deutsche Bildungspolitik

FDP: Pflege der schönen Identität

SPD: Gleichheit vor Empathie

Grüne und Linke: Orale Allmacht

CDU: Versagen der Konservativen

AfD: Zornige Verteidigung der Lebenswelt

3.4Dinosaurier und Postmoderne: Schweizer Bildungspolitik

FDP: It’s the economy, stupid!

SP: Entfaltung = Gleichheit

Grüne: Zeit haben und Vielfalt, Gerechtigkeit und Mündigkeit

CVP: Sorgfältig, aber mutlos

SVP: Schweizer Identität schützen!

Niveauunterschiede

3.5Ausblick. Lebensweltliche Rechte

Neoliberal?

4Ausbeutung der Lebenswelt durch die Systeme: Jürgen Habermas (*1929)

4.1System und Lebenswelt. Verdinglichung

System

Medien

Lebenswelt

Doppelter Begriff der Gesellschaft

Kolonialisierung der Lebenswelt

4.2Ausbeutung des sich bildenden Ich

Vier Haltungen des handelnden Ich

Philosophie der Gegenseitigkeit

4.3Reflexion

Systeme müssen nicht dumm geführt sein

Flucht ins Funktionieren

5Gebildete Bildungspolitik

5.1Politisches Gespräch

Funktionieren funktioniert nicht

Zukunft der Demokratie

Umgang mit der Gesprächsverweigerung

5.2Zusammenschauendes Menschenbild

Versagen des Liberalismus

Idealismus

Die Zustände der Vernunft

Wer sich schämt, verstummt

5.3Bildung

Hören

Einfühlende Beziehung, tätige Freiheit, eigenständiges Denken

5.4Was ist zu tun?

Schulpolitik

Verfassungsklage

Hochschulpolitik

Institute für zusammenschauendes Menschenbild

Europa

Learning – the treasure within: Bildungsziele der UNESCO

6Literatur. 6.1Quellen

6.2Rechtsgrundlagen, behördliche Stellungnahmen

6.3Weiterführende Literatur

6.4Abbildungsverzeichnis

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Für Alina und Elisabeth

1Wie soll ein Mensch sein?

.....

Das gilt auch für sein Bekenntnis zum eigenen Ton. «Ich würde gern in einer Kultur leben, in der Selbstbestimmung ernst genommen würde. Zwar gelten Handeln aus Gründen und Freiheit der Entscheidung als hohe Güter. Doch kritischer Abstand zu sich selbst; das Ausbilden differenzierter Selbstbilder und der schwierige, nie abgeschlossene Prozess ihrer Fortschreibung und Revision; wachsende Selbsterkenntnis; die Aneignung des eigenen Denkens, Fühlens und Erinnerns; das wache Durchschauen und Abwehren von Manipulation, wie unauffällig auch immer; die Suche nach der eigenen Stimme: All das ist nicht so gegenwärtig und selbstverständlich, wie es sein sollte. Zu laut ist die Rhetorik von Erfolg und Misserfolg, von Sieg und Niederlage, von Wettbewerb und Ranglisten. Die Kultur, wie ich sie mir wünschte, wäre eine leisere Kultur, eine Kultur der Stille, in der die Dinge so eingerichtet wären, dass jedem geholfen würde, zu seiner eigenen Stimme zu finden. Nichts würde mehr zählen als das; alles andere müsste warten.»28

«Manchmal wollen wir uns von einer Gegenwart einfach überwältigen lassen – ohne Kontrolle und ohne Worte. Doch als befreiend können wir das nur erleben, weil es im Hintergrund das erzählerische Netzwerk eines Selbstbilds gibt, das der Gegenwart Bedeutung und Gewicht gibt. Unverstandene Gegenwart wird als bedrohlich und entfremdend empfunden. Gegenwart, die etwas mit uns selbst zu tun hat, ist verstandene, artikulierbare Gegenwart.»29 Also neben dem aktiven Hervorbringen wohl ein Hören, wenn auch etwas im Nebel. Aber sicher kein Loslassen, das die Selbstkontrolle gefährden würde. Das Gespräch mit Eckhart kommt darauf zurück.

.....

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