Welt als Körper

Welt als Körper
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Wie wird Totalität in der Literatur dargestellt? Um dieser Frage nachzugehen, muss man sich zunächst klar darüber werden, dass Wörter wie Welt, Erde und Globus im alltäglichen Sprechen sowie im Fachjargon heutiger Globalisierungsdebatten zwar allgegenwärtig sind, dass sich hinter ihnen aber häufig problematische Vorannahmen und unausgesprochene Vorstellungen von Ganzheit verbergen. Daher untersucht diese Studie die Verwendung solcher Figuren der Ganzheit (Welt, Erde etc.) in ausgewählten literarischen Texten des 18. und 19. Jahrhunderts (Swifts Gullivers Travels, Voltaires Candide und Melvilles Moby-Dick). Vor dem Hintergrund dieser Phase, in der die Expansion des modernen Welt-Systems globale Ausmaße anzunehmen beginnt, wird aufgezeigt, dass die Literatur dieser Zeit nicht nur aktiv das Bewusstsein von der größer werdenden Totalität mitgestaltet, sondern darüber hinaus reflektiert, dass das zunehmende Eins-Sein der Welt keineswegs die harmonische Einheit eines globalen Zusammenhalts, sondern stattdessen eine in Kriege, Sklavenhandel und Kolonialismus verwickelte, asymmetrische Ganzheit hervorbringt. Darüber hinaus wird zum ersten Mal untersucht, wie die literarischen Texte in diesem Kontext Körper inszenieren, um die Vorstellungen von der Gestalt, dem Umfang und dem Zustand der Welt dieser Zeit zu verhandeln.

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Thomas Erthel. Welt als Körper

Inhalt

Danksagung

I Einleitung: „The meaning of the figure is undecidable“

1 Das expandierende Welt-System. 1.1 Expansion, die endliche Erdoberfläche und Kompression

1.2 Die Ganzheit des Teils und die Ganzheit des Ganzen

1.3 ‚Eine‘ Welt und ‚die‘ Welt

1.4 Asymmetrie und Ein(s)heit

2 Darstellung von Ganzheit

2.1 Blickperspektiven

2.2 Unsichtbarkeit und Paranoia

2.3 ‚Welt‘ und Literatur

2.4 Körper und Ganzheit

III Lektüren

1 Präliminarien: „Die Welt, sage ich, ist eine Muschel“

2 Jonathan Swifts Gulliver’s Travels. 2.1 Prolog: Ideenimport aus den Kolonien (A Modest Proposal)

2.2 Hinführung: Ganzheit in den vier Teilen der Travels

2.3 Bezüge auf die Erde. 2.3.1 Paratextuelle Reflexion auf Reiseliteratur

2.3.2 Lokalisierung der ‚Nationen‘

2.3.3 Kartografischer Maßstab und „Erzählprojektion“

2.4 Parodien politischer Körper und Figuren der Ganzheit

2.4.1 „Golbasto“: Ein globaler Leviathan?

2.4.2 Politische Körper jenseits des Königskörpers

2.5 Erdumspannender Kolonialismus

2.5.1 Die Rolle der Yahoos im kolonialen Kontext

2.5.2 „This whole Globe of Earth“: Kompression und kolonialer Konsum

2.6 Die Außenperspektive auf Ganzheit

2.6.1 Der Globus und die Sicht der Herrscher

2.6.2 Die blinde Außenperspektive der Kolonialherren

2.7 Schluss: Yahoos in der englischen Heimat

3 Voltaires Candide ou l’Optimisme. 3.1 Prolog: Eskalierende Außenperspektive (Micromégas)

3.2 Hinführung: Die ‚bestmögliche Welt‘ und das Welt-System

3.3 Gute Welt, schlechte Erde?

3.4 Einsheit der Ganzheit

3.4.1 Vergrößerung der Bezüge und erhöhtes Erzähltempo

3.4.2 „Sur ce globule“: Die komprimierte Ganzheit

3.4.3 Verkettet-Sein der Ganzheit

3.4.4 Synchronität der Ganzheit

3.5 Asymmetrie der Ganzheit. 3.5.1 Die Ganzheit und die Neue Welt

3.5.2 „Paradis terrestre“: Optimismus und Welt-Handel

3.5.3 „Étendu par terre“: Der Sklavenkörper und das Ganze

3.5.4 Der koloniale Zusammenhang als Krankheit

3.6 Schluss: „Petite terre“ oder „globule“?

4 Herman Melvilles Moby-Dick; Or, the Whale. 4.1 Hinführung: Schiff, Wal, Welt, und Walfanggründe

4.2 Das Schiff, die Crew und die Ganzheit

4.2.1 „Water-Gazers“: Die Figur der Ganzheit ‚world‘ und ihre Sichtbarkeit

4.2.2 Zwischen Staatsmetaphern und einer ‚Welt im Kleinen‘

4.3 Tiere, Menschen und die Ganzheit

4.3.1 „Mitten durchs Tier“: Beschreibung und Vermessung großer Tiere

4.3.2 „Die Welt ist Jagd“: Walkunde, Waljagd und die Tiefe

4.3.3 Vortex: Der menschliche Körper als Himmelskörper

4.4 Japan und die Jagd nach Moby Dick

4.4.1 „World-watching“: Zur ‚Öffnung‘ Japans

4.4.2 „Circumnavigating“: Die Ost-Ausrichtung der Pequod

4.4.3 „Ah, the world!“: Kolonialismus und Walfang

4.4.4 „Level by nature“: Lokalisierung des Weißen Wals

4.4.5 „Dismasted“: Der versehrte Körper und der Welt-Markt

IV Schluss: „The Earth reeking with the Blood of its Inhabitants“

Literaturverzeichnis

Register

Fußnoten. I Einleitung: „The meaning of the figure is undecidable“

1.1 Expansion, die endliche Erdoberfläche und Kompression

1.2 Die Ganzheit des Teils und die Ganzheit des Ganzen

1.3 ‚Eine‘ Welt und ‚die‘ Welt

1.4 Asymmetrie und Ein(s)heit

2 Darstellung von Ganzheit

2.1 Blickperspektiven

2.2 Unsichtbarkeit und Paranoia

2.3 ‚Welt‘ und Literatur

2.4 Körper und Ganzheit

III Lektüren

1 Präliminarien: „Die Welt, sage ich, ist eine Muschel“

2.1 Prolog: Ideenimport aus den Kolonien (A Modest Proposal)

2.2 Hinführung: Ganzheit in den vier Teilen der Travels

2.3.1 Paratextuelle Reflexion auf Reiseliteratur

2.3.2 Lokalisierung der ‚Nationen‘

2.3.3 Kartografischer Maßstab und „Erzählprojektion“

2.4 Parodien politischer Körper und Figuren der Ganzheit

2.4.1 „Golbasto“: Ein globaler Leviathan?

2.4.2 Politische Körper jenseits des Königskörpers

2.5 Erdumspannender Kolonialismus

2.5.1 Die Rolle der Yahoos im kolonialen Kontext

2.5.2 „This whole Globe of Earth“: Kompression und kolonialer Konsum

2.6 Die Außenperspektive auf Ganzheit

2.6.1 Der Globus und die Sicht der Herrscher

2.6.2 Die blinde Außenperspektive der Kolonialherren

3.1 Prolog: Eskalierende Außenperspektive (Micromégas)

3.2 Hinführung: Die ‚bestmögliche Welt‘ und das Welt-System

3.3 Gute Welt, schlechte Erde?

3.4.1 Vergrößerung der Bezüge und erhöhtes Erzähltempo

3.4.2 „Sur ce globule“: Die komprimierte Ganzheit

3.4.3 Verkettet-Sein der Ganzheit

3.4.4 Synchronität der Ganzheit

3.5.1 Die Ganzheit und die Neue Welt

3.5.2 „Paradis terrestre“: Optimismus und Welt-Handel

3.5.3 „Étendu par terre“: Der Sklavenkörper und das Ganze

3.5.4 Der koloniale Zusammenhang als Krankheit

3.6 Schluss: „Petite terre“ oder „globule“?

4.1 Hinführung: Schiff, Wal, Welt, und Walfanggründe

4.2 Das Schiff, die Crew und die Ganzheit

4.2.1 „Water-Gazers“: Die Figur der Ganzheit ‚world‘ und ihre Sichtbarkeit

4.2.2 Zwischen Staatsmetaphern und einer ‚Welt im Kleinen‘

4.3 Tiere, Menschen und die Ganzheit

4.3.1 „Mitten durchs Tier“: Beschreibung und Vermessung großer Tiere

4.3.2 „Die Welt ist Jagd“: Walkunde, Waljagd und die Tiefe

4.3.3 Vortex: Der menschliche Körper als Himmelskörper

4.4 Japan und die Jagd nach Moby Dick

4.4.1 „World-watching“: Zur ‚Öffnung‘ Japans

4.4.2 „Circumnavigating“: Die Ost-Ausrichtung der Pequod

4.4.3 „Ah, the world!“: Kolonialismus und Walfang

4.4.4 „Level by nature“: Lokalisierung des Weißen Wals

4.4.5 „Dismasted“: Der versehrte Körper und der Welt-Markt

IV Schluss: „The Earth reeking with the Blood of its Inhabitants“

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Thomas Erthel

Welt als Körper

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Meine Forschungsarbeit für das vorliegende Buch fragte von Beginn an nach Analoga zu den Modellen von Staatskörpern (wie etwa demjenigen in Thomas Hobbes LeviathanLeviathan (Text und Titelkupfer)), die jedoch größere (d.h. interkontinentale bis hin zu globale) Einheiten oder Prozesse zur Darstellung bringen (vgl. II.2.4). Das Modell des Staatskörpers erwies sich nicht nur aufgrund des Zeitpunktes der Veröffentlichung von Hobbes Leviathan 1651 (und damit im Vorfeld des untersuchten Zeitraums) als besonders relevant (vgl. Abschnitt III.2.4), sondern der StaatskörperStaatskörper (body politic) dient vor allem aufgrund seiner Funktion als HypotyposeHypotypose – d.h., dass er einer GanzheitGanzheit eine sinnliche Anschauung gibt, die sie ohne ihn nicht hätte – den hiesigen Untersuchungen als Leitschnur,13 ausgehend von dem oben umrissenen Befund, dass sich die Ganzheit (auch und gerade im Wandel historischer Prozesse) nicht ohne Weiteres anschaulich machen lässt (vgl. II.2). So soll sowohl das Dilemma der Darstellung von Gemeinschaften – nämlich, dass „das ‚Ganze‘ der Ganzheit, sinnlich nicht wahrnehmbar“ (Koschorke et al. 58) ist –, als auch die Ergebnisse der Forschung zu diesem Thema, den hiesigen Untersuchungen Orientierung geben. Darüber hinaus beziehen sich die untersuchten literarischen Texte mitunter explizit auf die Tradition des Staatskörpers und testen (teilweise satirisch) die mögliche Übertragung dieser Tradition auf deutlich größere Zusammenhänge, wie sie von FdG evoziert werden. Der Staatskörper ist dem hiesigen Vorhaben somit ein doppelter Bezugspunkt: einerseits, insofern sich hier auf die Forschungen zum Staatskörper wiederholt bezogen wird, und andererseits, indem das Aufgreifen der Tradition des Staatskörpers durch literarische Texte untersucht wird. Die Tatsache, dass die Idee des Staatskörpers bei Hobbes koloniale Wurzeln hat, spielt dabei ebenfalls eine zentrale Rolle (vgl. III.2.4.1).

Aus dieser Perspektive lässt sich eine Gruppe von hochgradig einflussreichen literarischen Texten beschreiben, welche Körper auf eine Art inszenieren, die auf größere Zusammenhänge und Prozesse verweist; somit kann ein literarischer Topos der Verschränkung von Körpern und FdG isoliert werden. Wie zu zeigen ist, unterstreichen die untersuchten Texte dabei vor allem die Eigenschaft der GanzheitGanzheit als expandierend und asymmetrisch.

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