Отрывок из книги
Thomas Ertl
Seide, Pfeffer und Kanonen
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Während Nordafrika dem Römischen Kaiserreich als Kornkammer gedient hatte, begannen sich die Länder an der südlichen Mittelmeerküste nach der muslimischen Eroberung im 7. Jahrhundert als Teil der islamischen Ökumene nach Osten zu orientieren. Daneben pflegten die muslimischen Bewohner Nordafrikas stärker als ihre antiken Vorgänger wirtschaftliche und politische Verbindungen zu den Ländern südlich der Sahara. Damit entstand im frühen Mittelalter ein Beziehungsgeflecht, das die innere Einheit des afrikanischen Kontinents verstärkte und diesen zugleich intensiver als zuvor mit Asien und Europa verband. Die wichtigsten Karawanenrouten folgten im Osten dem Nil südwärts in den Sudan. Im Westen war Timbuktu, die um 1100 gegründete, in der ganzen Welt des Islam berühmte Universitäts- und Handelsstadt im Westen des Großen Nigerbogens, das Ziel der Reisenden.
Die integrierende Klammer bildete der Islam, der mit Arabern und Berbern nach Süden in das „Land der schwarzen Menschen“ wanderte. Die gemeinsame Religion erleichterte die Verständigung und das Geschäftemachen. In 70 bis 90 Tagen durchquerten die Händler mit ihren Kamelen die Sahara, die größte Wüste der Welt, die beinahe so groß wie Europa ist und ca. ein Drittel des afrikanischen Kontinents einnimmt. Auf ihren gefährlichen Märschen durch Sand- und Steinwüsten transportierten Araber und Berber Salz, Stoffe, Kunstgegenstände und Pferde, die auf den ost- und westafrikanischen Märkten gegen Gold, Elfenbein und Sklaven getauscht wurden.
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