Schweizer Heldengeschichten - und was dahintersteckt

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Thomas Maissen. Schweizer Heldengeschichten - und was dahintersteckt
Inhalt
Einleitung
Zur Einführung: Grundlinien der Geschichtsschreibung über die Schweiz
1. Der Bund von 1291
2. Wilhelm Tell
3. Die Erbfeindschaft der österreichischen Vögte
4. Ein einzig Volk von Brüdern
5. Die faktische und die juristische Unabhängigkeit
6. Neutral seit Marignano
7. Ein Volk in Waffen
8. Die schreckliche Franzosenzeit
9. Die verleugnete Revolution
10. Willensnation
11. Direkte Demokratie
12. Die humanitäre Tradition
13. Stachelschwein im Réduit
14. Schweizerische Freiheit
15. Die Schweiz – ein Sonderfall?
Ausblick
Anmerkungen
Bibliografie der grundlegenden oder abgekürzt zitierten Literatur
Zeittafel Schweizer Geschichte
Namens- und Ortsregister
Geschichte der Schweiz
Schweizer Geschichte im Bild
Impressum
Отрывок из книги
Einleitung
Zur Einführung: Grundlinien der Geschichtsschreibung über die Schweiz
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Namens- und Ortsregister
Dass v. Müller für Jahrzehnte die literarischen und moralischen Standards der Schweizer Geschichte gesetzt hatte, zeigte sich an den zahlreichen Fortsetzungen und Aktualisierungen seines Werks, die Robert Glutz-Blotzheim, Johann Jakob Hottinger, Louis Vulliemin und Charles Monnard in den Jahrzehnten bis 1851 verfassten. Letzterer übersetzte v. Müller auch ins Französische, und 1853 lagen umgekehrt diese Fortsetzungen auch auf Deutsch vor, sodass dem jungen Bundesstaat gleichsam eine zweisprachige Darstellung seiner Vorgeschichte bis ins frühe 19. Jahrhundert zur Verfügung stand. Die Schilderung des Gemeinsinns jenseits der Egoismen und der verbindenden christlichen Religion als dauerhafter sittlicher Basis trat an die Stelle von konfessionspolitischen Untertönen und Polemiken, auch wenn die Nationalgeschichte im 19./20. Jahrhundert eine Domäne von protestantischen Historikern blieb. Freiheit war ihr Leitmotiv, aber die elitären, religiösen und föderalistischen Autoren verstanden darunter keine Freiheit, die auf die nationale Demokratie enggeführt worden wäre. Die populäre Vermittlung v. Müllers und nicht zuletzt der Befreiungslegende war dagegen die Mission des aus Magdeburg eingewanderten liberalen Pädagogen und Politikers Heinrich Zschokke, über seine publizistische Tätigkeit für den Schweizerboten ebenso wie in Des Schweizerlands Geschichte für das Schweizervolk (1822). Sein Lob des Volkes, das sich seiner Überlieferung verpflichtet fühlen und von seinen Nachbarn abgrenzen solle, hatte einen grossen Erfolg und inspirierte vaterländische Feiern ebenso wie Volkslieder und Historiengemälde. Über die Sprachgrenze hinweg wirkte Zschokke ab 1849, als der liberale Freiburger Katholik Alexandre Daguet dessen Schweizergeschichte in einer französischen Bearbeitung vorlegte.
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