Raum in Bewegung

Raum in Bewegung
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Die spezifische Strukturlogik des Mythos erlaubt es, komplexe Sachverhalte in eine narrative Gestalt zu bringen, die andernfalls als bloß selbstwidersprüchlich und inkonsistent erscheinen müssten. Mythisches Erzählen im Modus literarischer Rede erweist sich so als veritables Instrument kultureller Selbstbeobachtung. Das Buch verfolgt dies mit Blick auf die räumlichen Strukturen der untersuchten Texte. Im Mittelpunkt stehen Schlüsselepisoden zweier Artusromane, des Erec Hartmanns von Aue und des Lanzelet Ulrichs von Zatzikhoven, flankiert von zusätzlichen Vergleichstexten aus dem weiteren Umfeld höfischer Literatur. Die These lautet, dass Raum nicht allein von der Bewegung der Figuren im Raum abhängt, sondern seinerseits als veränderlich und beweglich zu denken ist. Räumliche Strukturen werden durch die literarische Arbeit mit mythischen Erzähllogiken dynamisiert und die ihnen zugrundeliegenden Ordnungsvorstellungen so in je neuen literarischen Versuchsanordnungen auf ihre Tragfähigkeit hin befragt.

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Thomas Poser. Raum in Bewegung

Inhalt

Vorbemerkung

1 Einleitung

1.1 Zur Einführung: Vom heuristischen Wert einer mythostheoretisch gewendeten Narratologie

1.2 Präsenz des Mythos? Zum Stand der aktuellen mediävistischen Mythosforschung

1.3 Mythos und mittelalterliche Literatur. 1.3.1 Arbeit am Mythos – Arbeit mit dem Mythos*

1.3.2 Ansätze zu einer funktionalen Unterscheidung von Mythos und Literatur

1.3.3 Formale Aspekte des Mythischen

1.3.4 Mythisches Erzählen als Medium kultureller Selbstbeobachtung

1.4 Raum in Bewegung: Überlegungen zum Vorgehen. 1.4.1 ›Raum‹ und ›Diskurs‹

1.4.2 Zur Textauswahl

1.5 Räumliche Ordnung und mythische Logik in der Heldenepik: Das Beispiel ›Nibelungenlied‹

1.6 Das Gegenbeispiel: Narrative Ambivalenz im ›Herzog Ernst B‹

2 Der ›Erec‹ Hartmanns von Aue. 2.1 …und was eht schœner vreuden bar (Er 9595): Der Verlust der vreude als Problem der ›Erec‹-Interpretationen. 2.1.1 Zum Stand der Forschung

2.1.2 Aspekte der Semantik von mhd. vreude

2.2 Raumsemantische Analyse der Joie-de-la-curt-Episode. 2.2.1 Der Weg nach Brandigan und die Wegscheide

2.2.2 Die Burg Brandigan: Scheinbare Idealität

2.2.3 Der Baumgarten: Die Ambivalenz des Zwischenraumes

2.2.4 Der Baumgarten in der makrostrukturellen Raumordnung der erzählten Welt

2.2.5 Raum und Figur: Mabonagrin als ›mythische‹ Mittlerinstanz

2.2.6 Die Baumgarten-Minne und die Krise höfischer Ordnung

2.2.7 Zur metonymisch-paradigmatischen Struktur des ›Erec‹

3 Der ›Lanzelet‹ Ulrichs von Zatzikhoven* 3.1 Zu Forschungslage und Vorgehen. 3.1.1 Der ›Lanzelet‹ als Gegenstand der Mythosforschung

3.1.2 Zum Verhältnis von ›Lanzelet‹ und ›Erec‹

3.1.3 Der ›Lanzelet‹ und das Raumparadigma

3.2 Raumsemantische Analyse der ›Dodone‹-Episode. 3.2.1 Vor der Aventiure: Schadil le Mort und die narrative Anknüpfung an die Jugendgeschichte

3.2.2 Das Kloster zer Jæmerlichen Urbor: Rezeptionsleitendes ›Schwellensignal‹ und Heterotop

3.2.3 Die differentielle Ordnung des Schönen Waldes

3.2.4 Dodone und die Utopie immerwährender vröude

3.2.5 Das Zentrum Dodones: Die Kemenate und das Vallis Iblê

3.2.6 Die Flucht des Paares: Dodone und die wunderlich stat als Raum und Gegenraum

3.2.7 Die mythische Verbindung von Raum und Gegenraum im Minnezelt

3.2.8 Das Minnezelt als Zeichen und – Handlungsraum?

4 Resümee und Ausblick. 4.1 Zusammenfassung: Die Beweglichkeit des Raumes und die Dialektik von Entmythisierung und Remythisierung in der Poetik des Artusromans

4.2 ›Der Tod des Königs Artus‹ und das Ende arthurischen Erzählens?

Literaturverzeichnis. Primärtexte

Forschungsliteratur und Hilfsmittel

Abbildungen

Fußnoten. Vorbemerkung

1.1 Zur Einführung: Vom heuristischen Wert einer mythostheoretisch gewendeten Narratologie

1.2 Präsenz des Mythos? Zum Stand der aktuellen mediävistischen Mythosforschung

1.3.1 Arbeit am Mythos – Arbeit mit dem Mythos

1.3.2 Ansätze zu einer funktionalen Unterscheidung von Mythos und Literatur

1.3.3 Formale Aspekte des Mythischen

1.3.4 Mythisches Erzählen als Medium kultureller Selbstbeobachtung

1.4.1 ›Raum‹ und ›Diskurs‹

1.4.2 Zur Textauswahl

1.5 Räumliche Ordnung und mythische Logik in der Heldenepik: Das Beispiel ›Nibelungenlied‹

1.6 Das Gegenbeispiel: Narrative Ambivalenz im ›Herzog Ernst B‹

2.1.1 Zum Stand der Forschung

2.1.2 Aspekte der Semantik von mhd. vreude

2.2.1 Der Weg nach Brandigan und die Wegscheide

2.2.2 Die Burg Brandigan: Scheinbare Idealität

2.2.3 Der Baumgarten: Die Ambivalenz des Zwischenraumes

2.2.4 Der Baumgarten in der makrostrukturellen Raumordnung der erzählten Welt

2.2.5 Raum und Figur: Mabonagrin als ›mythische‹ Mittlerinstanz

2.2.6 Die Baumgarten-Minne und die Krise höfischer Ordnung

2.2.7 Zur metonymisch-paradigmatischen Struktur des ›Erec‹

2.2.7 Zur metonymisch-paradigmatischen Struktur des ›Erec‹

3 Der ›Lanzelet‹ Ulrichs von Zatzikhoven

3.1.1 Der ›Lanzelet‹ als Gegenstand der Mythosforschung

3.1.2 Zum Verhältnis von ›Lanzelet‹ und ›Erec‹

3.1.3 Der ›Lanzelet‹ und das Raumparadigma

3.2.1 Vor der Aventiure: Schadil le Mort und die narrative Anknüpfung an die Jugendgeschichte

3.2.2 Das Kloster zer Jæmerlichen Urbor: Rezeptionsleitendes ›Schwellensignal‹ und Heterotop

3.2.3 Die differentielle Ordnung des Schönen Waldes

3.2.4 Dodone und die Utopie immerwährender vröude

3.2.5 Das Zentrum Dodones: Die Kemenate und das Vallis Iblê

3.2.6 Die Flucht des Paares: Dodone und die wunderlich stat als Raum und Gegenraum

3.2.7 Die mythische Verbindung von Raum und Gegenraum im Minnezelt

3.2.8 Das Minnezelt als Zeichen und – Handlungsraum?

4.1 Zusammenfassung: Die Beweglichkeit des Raumes und die Dialektik von Entmythisierung und Remythisierung in der Poetik des Artusromans

4.2 ›Der Tod des Königs Artus‹ und das Ende arthurischen Erzählens?

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Thomas Poser

Raum in Bewegung

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Was immer der Mythos beobachtet – sei es Raum und Zeit, Ursache und Wirkung, Zeichen und Bedeutung usw. –, er beobachtet es mithin gerade nicht als etwas von etwas anderem Unterschiedenes. In diesem Sinne operiert der Mythos nicht identitätslogisch, sondern ist durch Strukturen der Entdifferenzierung des an sich Geschiedenen gekennzeichnet.

Die konzeptionelle Nähe zu LÉVY-BRUHL ist unverkennbar.12 Gleichwohl war es die Begrifflichkeit Ernst CASSIRER, die sich auf lange Sicht forschungsgeschichtlich durchsetzen hat können. Denn obwohl LÉVY-BRUHL von vorne herein klarzustellen bemüht war, dass die Bezeichnung ›prälogisch‹ nur »in Ermangelung eines besseren Namens« gewählt sei, dass die damit beschriebene »geistige Beschaffenheit« weder »antilogisch« noch als »alogisch« zu nennen und dass damit auch kein kulturhistorisches oder gar biologisches Stadium der Menschheitsgeschichte gemeint sei, »welches der Erscheinung des Denkens in der Zeit«13 vorausgehe, reproduziert seine Terminologie eben doch jene Vorstellung einer Verlaufsgeschichte kognitiver Dispositionen – Peter FUSS spricht von der »phylogentische[n] Marginalisierung«14 des mythischen Denkens –, von der sich LÉVY-BRUHL gerade abzugrenzen versuchte. Aus diesem Grund soll im Folgenden auf den Begriff verzichtet werden, zumal LÉVY-BRUHL seinerseits als Reaktion auf die vorgebrachte Kritik »das inkriminierte Wort nach 1918«15 nicht mehr verwendet hat. Stattdessen werde ich von ›Partizipation‹ sprechen, wo der Aspekt der Kontiguität in der mythischen Logik im Vordergrund steht – die von LÉVY-BRUHL beschriebenen partizipativen Phänomene manifestieren sich vor allem als Teil-Ganzes-Relationen oder auch als tatsächliche räumliche Nähe –, bzw. von mythischer ›Konkreszenz‹, wo es – damit verbunden – um das paradoxale In-eins-Setzen von zugleich Geschiedenem gehen soll. Entscheidend ist, dass es sich beim mythischen Denken – wie Jan und Aleida ASSMANN festhalten (und damit den Beobachtungen LÉVY-BRUHLs zu neuem Recht verhelfen) – um ein »Denken« handelt, »das den Satz vom Widerspruch nicht kennt« und das die Welt deshalb »nicht als eine Konstellation fixierter Werte« auffasst, »sondern als ein beständiges Oszillieren zwischen gegensätzlichen Polen«16.

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