Die Einmischer

Die Einmischer
Автор книги: id книги: 2090331     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1222,79 руб.     (11,95$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Социология Правообладатель и/или издательство: Автор Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783867549448 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Wie politisch sind unsere Schriftsteller? Allem Gerede vom Verstummen der engagierten Literatur zum Trotz: Schriftstellerinnen und Schriftsteller mischen sich ein. Sie thematisieren Probleme und Missstände, die von der Politik tabuisiert sind und in den großen Medien oft zu kurz kommen. Die Einmischung der Literatur leugnen kann nur, wer einem bürgerlichen Literatur­verständnis folgt und sich ganz auf den Gegenwartsroman ­fixiert. Denn seit Jahren findet sich die Befassung mit brisanten politischen Themen auch und gerade in der Spannungsliteratur, im Jugendbuch oder in der ­Poesie. Thomas Wagners Interviews zeigen die Vielfalt heutigen Engagements und der beteiligten literarischen Gattungen. Die Gespräche sind so unterschiedlich wie die künstlerischen Werke, doch sie machen eines deutlich: Inmitten der deutschsprachigen Literatur entsteht derzeit eine regelrechte Ideenwerkstatt für konkrete Utopien – sprachlich überzeugend, sachkundig und politisch vorwärtsweisend. Gespräche mit Dietmar Dath, Raul Zelik, Juli Zeh, Ilija Trojanow, Robert Menasse, Wolfgang Schorlau, Sabine und Saddek Kebir, Erasmus Schöfer, Michael Wildenhain, Sabine Kuegler, Jürgen Todenhöfer, Wladimir Kaminer, Eva Jantschitsch (»Gustav«), Kai Degenhardt, Biermösl Blosn, Erwin Riess, Christine Lehmann, Dagmar Scharsich, Michael Mäde, Matthias Frings. „Ich bin in der luxuriösen Situation, eine Art Plattform für Ansichten zu haben, und die nutze ich.“ Juli Zeh „Momentan ist alles sehr zersprengt. Gewerkschaftliche Arbeit, politische Publizistik – das müssen wir alles neu lernen, unter nicht mehr sozialpartnerschaftlichen Bedingungen, sondern wieder antagonistischen.“ Dietmar Dath „Eigentlich müsste es eine Erschütterung der herrschenden Gewissheiten geben. Stattdessen existiert so eine sozialdemokratische Schönheitsoperationsmentalität.“ Ilija Trojanow „In unserer Gesellschaft ist noch nicht angekommen, dass die Unterschei­dung in weibliche und männliche Rollen nicht sinnvoll ist und vor allem den Frauen schadet, sie zuweilen sogar das Leben kostet, wenn man das Gebaren der Kriegsherren betrachtet.“ Christine Lehmann „Das Prinzip, dass das Kapital sich immer weiter verzinsen muss, dass tatsächlich alles andere untergeordnet wird, dieses Prinzip ist verrückt, weil es nach oben keine Grenzen kennt.“ Wolfgang Schorlau „Alles wird privatisiert. Alles wird diesem Gentrifizierungswahn ausgesetzt. Ich möchte einen Ort haben, auf den diese Strukturen und Ordnungen keinen Zugriff haben.“ Eva Jantschitsch (›Gustav‹) „Ich will Herrschaftsverhältnisse kenntlich machen, die hier und heute in der Mainstream-Kunst und den Medien gerne verschleiert werden.“ Kai Degenhardt „Ich bin offen gestanden, nennen Sie mich ruhig einen Idealisten, der Meinung, dass das Publikum nicht dumm ist.“ Matthias Frings „Das schreiende Unrecht auf dieser Welt bleibt für die meisten Menschen abstrakt und wird verdrängt. Man kann ja umschalten. Wozu gibt es eine Fernbedienung. Dagegen schreibe ich an.“ Michael Mäde „Aus der DDR gerettet habe ich meine Sozialisation, mich mit anderen solidarisch fühlen zu wollen. Das war damals unser ganz großes Pfund.“ Dagmar Scharsich „Ich halte die Antiterrorpolitik gegenüber Afghanistan, Irak und anderen muslimischen Staaten für eine Sackgasse, weil sie unintelligent, uninformiert und unmoralisch ist.“ Jürgen Todenhöfer „Der Staat ist ein facettenreiches und widersprüchliches Feld, auf dem man sich illusionslos bewegen muss.“ Raul Zelik „Ich bin für eine Verfassung, die die Grundlage für das Handeln der Bürger bildet.“ Robert Menasse „In einer menschlichen Gesellschaft würde der Mensch an Stelle des Kapitals stehen. Die Menschen werden dann vermehrt, gestreichelt und gebildet.“ Wladimir Kaminer

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Thomas Wagner. Die Einmischer

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Worum es geht

Die Gegner schlafen auch mal

Nichts legitimiert, dass der Staat zu terroristischen Mitteln greift

Mit dem Fingerabdruck können Geheimdienste anrichten, was sie wollen

Das Gegenmodell heißt: völlige Umwälzung der Verhältnisse

Die Jasager und Mitmacher sind für mich Faschisten

Dank Marx verstehe ich, wie unsere Gesellschaft funktioniert

Die Nation kann nur multikulturell sein

Widerstand braucht Literatur, um sich zu verständigen

Politische Literatur braucht einen Resonanzraum

Am wichtigsten ist, dass das Töten und die Unterdrückung aufhören

Die Lösung ist: Mit dem Krieg aufhören und verhandeln!

Die Angst, was zu verlieren

Ein Rock’n’Roll-Leben ist strukturell nicht möglich

Wie es sein könnte

Wir haben dieses Scheißfernsehen nicht gebraucht

Die Donau als Ausweg

Unsere Kultur hat ein Y-Chromosom

Ich wollte die DDR erhalten und zu einem demokratischen Land machen

Ich hielt die DDR für den besseren deutschen Staat

Über Ronald M. Schernikau: Die Revolution wäre für ihn das Unterhaltendste gewesen

Danksagung

Politische Literatur vom Feinsten

Politische Literatur vom Feinsten

Politische Lektüre/​Sachbuch

Anmerkungen. Einleitung - Worum es geht

Die Gegner schlafen auch mal

Nichts legitimiert, dass der Staat zu terroristischen Mitteln greift

Mit dem Fingerabdruck können Geheimdienste anrichten, was sie wollen

Das Gegenmodell heißt: völlige Umwälzung der Verhältnisse

Die Jasager und Mitmacher sind für mich Faschisten

Dank Marx verstehe ich, wie unsere Gesellschaft funktioniert

Die Nation kann nur multikulturell sein

Widerstand braucht Literatur, um sich zu verständigen

Politische Literatur braucht einen Resonanzraum

Am wichtigsten ist, dass das Töten und die Unterdrückung aufhören

Die Lösung ist: Mit dem Krieg aufhören und verhandeln!

Die Angst, was zu verlieren

Ein Rock’n’Roll-Leben ist strukturell nicht möglich

Wie es sein könnte

Wir haben dieses Scheißfernsehen nicht gebraucht

Die Donau als Ausweg

Unsere Kultur hat ein Y-Chromosom

Ich wollte die DDR erhalten und zu einem demokratischen Land machen

Ich hielt die DDR für den besseren deutschen Staat

Über Ronald M. Schernikau: Die Revolution wäre für ihn das Unterhaltendste gewesen

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Thomas Wagner

Die Einmischer

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Anmerkungen

Das System, in dem wir leben, behauptet von sich, pluralistisch zu sein. Es beim Wort zu nehmen ist meiner Erfahrung nach oft der einzige Weg. Ähnlich wie bei der Religionskritik, die im Mittelalter zunächst von Leuten kommt, die den religiösen Kram ernst nehmen und Textkritik machen. Sehr verkürzt ausgedrückt, ist Erasmus von Rotterdam schon der halbe Luther, Luther schon eine Art Diderot und so weiter. Insofern haben Sie recht, wenn Sie nach der Lücke im System fragen. Bei Shakespeare gibt es den Hofnarren. Der klingelt, wenn er vorbeikommt. Dafür darf er die Wahrheit sagen. Ich bin dafür, das etwas ernster zu nehmen. Sie reden sich ein, dass dieser Pluralismus existiert. Also habe ich im Moment nicht das Problem, dass ich nichts sagen darf.

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