Bismarck: Der Monolith - Reflexionen am Beginn des 21. Jahrhunderts
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Tilman Mayer. Bismarck: Der Monolith - Reflexionen am Beginn des 21. Jahrhunderts
Geleitwort. Peter Altmaiera
Bismarck vor Augen. Einführung. Tilman Mayer
Zu diesem Band
»Genie« im Kanzleramt? Otto von Bismarck als erster deutscher Kanzler und als preußischer Regierungschef. Peter März. 1. Expositionen
2. Referenzrahmen Kanzlerschaften
3. Sozialisation
4. Regieren und Regierungsapparat
5. Politische Fraktionierungen, Parteien
6. Weitere Bezugsfaktoren
7. Spezialität im preußisch-deutschen Reich: Bismarck und das Militär
8. Ruhestand und Selbststilisierung
9. Schlussfolgerungen
Die Einheit verfassen – Auf dem Weg zur Moderne? Hans Fenske
Quellen und Literatur
Von den zahlreichen Bismarck gewidmeten Biografien seien genannt:
Aus der weiteren Literatur sei verwiesen auf:
»Förmlich geschieden?« Der deutsche Dualismus, Bismarcks Kalkül und die Folgen des Duells von 1866. Ulrich Schlie. I
II
III
IV
V
VI
Otto von Bismarck und die soziale Frage – Überlegungen zu einem alten Thema der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Werner Plumpe. I
II
III
IV
V
Arbeit am Feindbild: Bismarck und der altpreußische Adel in der linksliberalen und sozialdemokratischen Polemik. Heinz Reif
I
II
III
IV
V
VI
Bismarck und Bebel. Ein Spiegelbild. Brigitte Seebacher
Bismarcks Erbe. Friedrichsruh als Medium der Erinnerung. Ulrich Lappenküper
1. Massenhuldigungen im Zentrum der nationalen Opposition
2. Wallfahrttourismus
3. Nationalheiligtum
4. »Kampf um das Bismarckbild der Gegenwart«
5. »Die Pflege des Bismarck ’schen Erbes nicht allein der Familie überlassen«
6. »Nationale Sinnstiftung«?
7. »Positiver Erinnerungsort demokratischer Traditionsbildung«
Der weiße Revolutionär: Reflexionen über Bismarck. Henry A. Kissingerb
Der Werdegang eines Revolutionärs
Das Wesen der bedrohten europäischen Ordnung
Die Herausforderung: Das Postulat der Einzigartigkeit und Unverletzlichkeit Preußens
Die Kunst des Möglichen
Die empiristische Einschätzung der internationalen Ordnung
Die Relativität der Legitimität
Die Tragik des Revolutionärs
Bismarck und die Deutsche Frage. Michael Stürmer
Reichsgründung und Wiedervereinigung. Variationen zum Thema Vergleichbarkeit und Unvergleichbarkeit von Otto von Bismarck und Helmut Kohl1. Hans-Peter Schwarz
Bismarck: Biografie. Holger Jackisch
Bismarck: Quellen und Literatur – Eine Auswahl. Holger Jackisch. Quellen
Literatur zu Bismarck
Literatur zur Epoche
Die Autorenc
Anmerkungen. Geleitwort – Peter Altmaier
Bismarck vor Augen. Einführung – Tilman Mayer
»Genie« im Kanzleramt? Otto von Bismarck als erster deutscher Kanzler und als preußischer Regierungschef – Peter März
Die Einheit verfassen – Auf dem Weg zur Moderne? – Hans Fenske
Förmlich geschieden? Der deutsche Dualismus, Bismarcks Kalkül und die Folgen des Duells von 1866 – Ulrich Schlie
Otto von Bismarck und die soziale Frage – Überlegungen zu einem alten Thema der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte – Werner Plumpe
Arbeit am Feindbild: Bismarck und der altpreußische Adel in der linksliberalen und sozialdemokratischen Polemik – Heinz Reif
Bismarck und Bebel. Ein Spiegelbild – Brigitte Seebacher
Bismarcks Erbe. Friedrichsruh als Medium der Erinnerung – Ulrich Lappenküper
Der weiße Revolutionär: Reflexionen über Bismarck – Henry A. Kissinger
Bismarck und die Deutsche Frage – Michael Stürmer
Reichsgründung und Wiedervereinigung. Variationen zum Thema Vergleichbarkeit und Unvergleichbarkeit von Otto von Bismarck und Helmut Kohl – Hans-Peter Schwarz
Bismarck: Biografie – Holger Jackisch
Bismarck: Quellen und Literatur – Eine Auswahl – Holger Jackisch
Über Bismarck: Der Monolith - Reflexionen am Beginn des 21. Jahrhunderts
Autorenporträt
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Отрывок из книги
Vor 200 Jahren wurde Otto von Bismarck geboren, und noch immer arbeitet sich die politische Debatte an ihm ab: Bewunderer und Kritiker sind gleichermaßen beteiligt. Kein anderer deutscher Staatsmann stand oder steht seit so langer Zeit im Zentrum der politischen und historischen Kontroverse, über niemanden wurden mehr Bücher und Aufsätze geschrieben als über Otto von Bismarck.
Das mag an seiner Persönlichkeit liegen, die auch heute noch imponiert. Seine physische, seine intellektuelle und seine konzeptionelle Kraft ließen ihn weit herausragen über regierende Fürsten und Politiker seiner Zeit. Egomanie und Egozentrik sondergleichen waren gepaart mit einem Bewusstsein staatspolitischer Verantwortung, wie man es ansatzweise erst wieder bei Konrad Adenauer findet. Es liegt ganz sicher auch daran, dass Otto von Bismarck zeitlebens den Meinungskampf suchte, dass er das Land, das er mit so viel Mühe geeint hatte, hernach fast zwei Jahrzehnte lang lustvoll polarisierte, wie kein anderer vor oder nach ihm.
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Eine eigene kleine Abhandlung mit einer breiten politikgeschichtlichen Expertise legt Peter März vor. Seine biografische, porträtorientierte Studie einer amts- und wirkungsgeschichtlichen Betrachtung und seine komparativ akzentuierte Analyse von vier Kanzlerschaften liefern einen tragenden Baustein dieses Bandes. Der Vergleich der vier Kanzler Bismarck, Bülow, Adenauer und Kohl zeigt, dass man Bismarck vielleicht als einen Monolith ansehen kann, der sein eigenes Profil absolut besitzt. März spielt die bekannten Faktoren einer Kanzlerdemokratie zur Analyse der vier Matadore durch. Dabei erwähnt er die schwierige politische Doppelexistenz des preußisch eingebetteten Reichskanzlers, er diskutiert die Rolle und das Verhältnis des Militärs zu Bismarck, er arbeitet die Stellung Bismarcks zu Reichstagsmehrheiten heraus, auf die es dem Reichskanzler zum Regieren ankommen musste, und er skizziert die Entwicklung einer Art Reichskanzlei, mit der Politik betrieben wurde. Wichtig ist auch die Erwähnung, wie sehr Bismarck einen Präventivkrieg, also die in der Gesellschaft diskutierte Sorge um künftige militärische Unterlegenheit – die Situation von 1914 –, ablehnte.
Eine verfassungsgeschichtlich und ebenfalls politikgeschichtlich angelegte filigrane Abhandlung liefert Hans Fenske. Als Verfassungsexperte – auch im Sinne der Verfasstheit einer politischen Ordnung – zeigt er den Verfassungsgebungsprozess im zweiten Reich und zuvor des Norddeutschen Bundes auf. Er kann nachweisen, wie sehr sich Bismarck um diese Verfassungsgebung des Norddeutschen Bundes persönlich bemühte: 17 der 64 Artikel waren von Bismarck entworfen worden. Konstitutionelle Regierungssysteme waren auch in Europa verbreitet, ein parlamentarisches gab es der Sache nach nur in Großbritannien und Belgien, dennoch kann man nach Fenske den Norddeutschen Bund als den verfassungsmäßig modernsten Staat im damaligen Europa bezeichnen. Fenske ist auch der Ansicht, dass es ein drastisches Fehlurteil (Wehler) bedeute, wenn man das Deutsche Reich als eine pseudokonstitutionelle autoritäre Monarchie bezeichne, in der die Parteien ohnmächtig gewesen sein sollen. Auch von einer Kanzlerdiktatur zur Zeit Bismarcks könne wahrlich keine Rede sein.
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