Psychoanalytische Konzepte in der Psychosenbehandlung
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Timo Storck. Psychoanalytische Konzepte in der Psychosenbehandlung
Vorwort zur Reihe
Inhalt
1 Einleitung
2 Zum konzeptuellen und methodischen Verständnis von Psychoanalyse
2.1 Skizze der psychoanalytischen Entwicklungs- und Persönlichkeitstheorie
2.1.1 Grundpfeiler der psychoanalytischen Theorie
2.1.2 Die psychoanalytische Entwicklungstheorie im Hinblick auf Körperlichkeit, Denken und Fühlen
2.2 Skizze des psychoanalytischen Verstehens und der Konzeptbildung
2.2.1 Die Kritik Jaspers’ am psychoanalytischen Verstehen
2.2.2 Klinisches Verstehen
2.2.3 Methodologie des Verstehens
2.2.4 Konzeptbildung
2.2.5 Fallbeispiel A
2.3 Nosologie, Biologie, Psychopharmakologie, Psychotherapieforschung
2.3.1 Zu Nosologie und Diagnostik
2.3.2 Zum Ausdruck »psychotisch« in der Psychoanalyse
2.3.3 Genetische und neurobiologische Aspekte der Schizophrenie
2.3.4 Psychopharmaka
2.3.5 Forschungsergebnisse zur psychodynamischen Therapie psychotischer Störungen
3 Traditionslinien
3.1 Freud
3.1.1 Freuds Kommentar zum Fall Daniel Paul Schreber
3.1.2 Zu Freuds Annahme der verdrängten Homosexualität
3.1.3 Wort- und Sachvorstellungen
3.1.4 Weitere Bemerkungen zur Psychose
3.1.5 Das Problem der Übertragung in der »narzisstischen Neurose«
3.2 Nordamerika: Von der Ich-Psychologie zur Relationalität
3.2.1 Victor Tausk und der »Beeinflussungsapparat«
3.2.2 Paul Federn und die (Körper-)Ich-Grenzen
3.2.3 Harry Stack Sullivan und der interpersonelle Ansatz
3.2.4 Chestnut Lodge
3.2.5 Harold F. Searles: Gestörte Fähigkeit zur Integration und Differenzierung
3.3 Britische Objektbeziehungstheorie
3.3.1 Melanie Klein: Die paranoid-schizoide Position in der psychischen Entwicklung
3.3.2 Herbert Rosenfeld: Destruktiver Narzissmus und chronische Verwirrung
3.3.3 Wilfred R. Bion: Vom Hass auf die Realität zur Bildung bizarrer Objekte
3.3.4 Donald W. Winnicott: Vom Nutzen des überlebenden Objekts
3.3.5 Zusammenfassung und weitere Aspekte
3.4 Frankreich: strukturale Psychoanalyse und darüber hinaus
3.4.1 Jacques Lacan: Die Verwerfung der symbolischen Ordnung
3.4.2 Paul-Claude Racamier: Überlebensprinzip, Ursprungskonflikt und Anti-Ödipalität
3.4.3 André Green: Negative Halluzination, Desobjektalisierung und weiße Psychose
3.4.4 Zusammenfassung und weitere Aspekte
3.5 Weitere Linien
3.5.1 Gaetano Benedetti: Personalität und Ichdesorganisation als »Todeslandschaft«
3.5.2 Stavros Mentzos: Dilemmata und Funktion der Dysfunktionalität
3.5.3 Hermann Lang: Die strukturale Triade
3.5.4 Salomon Resnik: Traumlogik und Körperlichkeit
3.5.5 Yrjö O. Alanen: Familientherapeutischer und selbstpsychologischer Ansatz
3.5.6 Giuseppe Civitarese: Transformation in Halluzinose
3.5.7 Franco De Masi: Emotionales Unbewusstes und Befriedigung in der Wahnwelt
3.5.8 Die Mentalisierungstheorie
3.5.9 Joachim Küchenhoff: Psychodynamisches Faktorenmodell
4 Zu Entwicklung, Psychodynamik und Symptomatik psychotischer Störungen
4.1 Psychosoziale Entwicklung
4.1.1 Psychose als Ich-Störung
4.1.2 Psychose als narzisstische Störung
4.1.3 Psychose als Symbolisierungsstörung
4.2 Psychodynamik
4.2.1 Fallbeispiel B
4.2.2 Unbewusstes
4.2.3 Narzissmus und Ich-Funktionen
4.2.4 Körpererleben
4.2.5 Negativität
4.2.6 Zeiterleben
4.2.7 Gestörte Fähigkeit zur Differenzierung und Integration
4.2.8 Dilemma statt Konflikt
4.3 Auslösende Situation
4.4 Symptomatik
4.4.1 Abwehr
4.4.2 Wahnbildungen
4.4.3 Halluzinationen
4.4.4 Negativsymptomatik
4.4.5 Weitere Äußerungsformen der Ich-Störung
5 Behandlung
5.1 Freuds Haltung zur Behandelbarkeit und die Frage nach der Übertragung
5.2 Die Übertragungspsychose
5.2.1 Ruth Mack Brunswick
5.2.2 Paul Federn
5.2.3 Herbert Rosenfeld
5.2.4 Harold Searles
5.2.5 Weitere Aspekte und Zusammenfassung
5.3 Haltung und Gegenübertragung
5.4 Zur Frage der Deutung
5.5 Manualisierungen
6 Psychoanalyse und Sozialpsychiatrie
6.1 Psychosoziale Aspekte einer psychiatrischen Behandlung
6.2 Sozialpsychiatrie und Psychoanalyse
6.3 Fallbeispiel E
7 Psychoanalyse im Dialog mit Psychopathologie und phänomenologischer Psychiatrie: Grenzen und Horizonte
Literatur
Отрывок из книги
Horizonte der Psychiatrie und Psychotherapie – Karl Jaspers-Bibliothek
Herausgegeben von Matthias Bormuth, Andreas Heinz und Markus Jäger
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Das ist die wichtigste Antwort auf die Frage danach, wie die Psychoanalyse das Problem des Verstehens von (dynamisch) Unbewusstem bewerkstelligen will. Es wird davon ausgegangen, dass eine Analysandin verschiedene »Szenen« in die Analyse hineinbringt: Szenen, über die sie aus ihrer Biografie, besonders der Kindheit, spricht, Szenen, die in ihrem aktuellen Leben eine Rolle spielen und letztlich auch Szenen, die sich zwischen ihr und der Analytikerin ereignen. Lorenzer (1970) geht davon aus, dass in diesen jeweils partikularen Szenen eine »Situation« oder »situative Gestalt« erkannt werden kann, eine Art von gemeinsamem Grundgerüst, das die jeweils einzelnen Szenen, zumal im Fall der Einengung des Erlebens im Rahmen einer psychischen Störung, trägt. Da die Analytikerin Teil einiger Szenen der Analysandin ist, kann sie ihre (Selbst-)Beobachtung (in) dieser Szene dazu nutzen, Verstehenshypothesen zu entwickeln, die dann, hypothetisch, etwas davon zeigen, was auch zwischen der Analysandin und anderen eine Rolle spielt.
So können nicht-triviale und nicht-beliebige Verstehenshypothesen gebildet werden. Teilt die Analytikerin sie ihrer Analysandin verbal mit, kann von einer Deutung gesprochen werden, deren Wert in der zeitgenössischen Psychoanalyse in allererster Linie darin liegt, dass und wie sich der gemeinsame Verstehensprozess danach weiterentwickelt. Psychoanalytisches Verstehen ist dabei also immer unabgeschlossen.
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