Warum wir nur sehen, was wir sehen wollen – und was das für die Wahrheit heißt Sind Ausländer die kriminellste Gruppe in Deutschland oder Männer? Explodieren die Krisen auf der Welt oder war es früher noch schlimmer? Sind die Deutschen reich oder ist die Mehrheit nicht vielmehr unterprivilegiert? In diesem ebenso erhellenden wie unterhaltsamen Buch zeigt Datenjournalist Tin Fischer, dass man längst keine Statistik mehr fälschen muss, um die öffentliche Meinung nach den eigenen Überzeugungen zu beeinflussen. Anhand vieler verblüffender Beispiele zeigt er, wie völlig unterschiedlich sich die gleichen Daten interpretieren lassen, je nachdem, ob man als Betrachter politisch rechts oder links steht. Ob Migration, soziale Gerechtigkeit oder Umweltthemen: Was bedeutet es für den Einzelnen, für die Gesellschaft, die Medien und die Politik, wenn die Wahrheit immer nur im Auge des Betrachters liegt? In einer zunehmend unübersichtlichen Welt werden sie immer wichtiger: Statistiken sind das Mittel der Wahl, um die Wirklichkeit scheinbar unverfälscht abzubilden. Dieses verblüffende Buch zeigt, warum wir in Statistiken aber immer nur das sehen, was wir sehen wollen – und andere etwas völlig anderes darin erkennen.
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Tin Fischer. Linke Daten, Rechte Daten
Einleitung Von Elefanten und Kobras
Teil 1 Gesundheit. Geld oder Lebenserwartung!
Adam und/oder Eva
Endlich Nichtraucherin
Heil- oder Unheilpflanze?
Teil 2 Gewalt. Eine Mordskurve
Wer ist hier kriminell?
Be(un)ruhigende Zahlen
Friede, Freude, Pustekuchen
Teil 3 Geld. Was ist Geld überhaupt?
Von Kamelen und Dromedaren
Arbeit und anderer Bullshit
Daten für Dumme
Teil 4 Grün. To fly, or not to fly
Das heiße Ende des Hockeyschlägers
Eine Wende bei der Energie?
Was wir (Radfahrer) kosten
Nachwort
Dank
Endnoten
Über Tin Fischer
Impressum
Отрывок из книги
Tin Fischer
Linke Daten, rechte Daten
.....
In den Redaktionen wurden nicht nur Datenjournalistinnen eingestellt, sondern auch Faktenchecker. Wo einst die »Lügen mit Statistik«-Bücher in den Bestsellerlisten standen, sind es heute Titel wie Fakten gegen Fakes, die Mythen und Verschwörungstheorien aus den Sozialen Netzwerken entlarven.
Es geht dabei aber längst nicht mehr nur um Verschwörungstheorien. Während der Bundestagswahl 2021 dienten Faktenchecks von Redaktionen als Datengrundlage für statistische Auswertungen, wer in den Triellen am faktentreuesten sei, Annalena Baerbock, Armin Laschet oder Olaf Scholz. Oder wer von den dreien am stärksten von »Fake News« betroffen sei, wobei manche Berechnungen dieser Anti-Fake-News-Studien derart haarstäubend waren, dass sie selbst – zu recht – als »manipulativer Mist« bezeichnet wurden.[5]