Von ganzem Herzen mangelhaft
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Tina Flynn. Von ganzem Herzen mangelhaft
Kapitel 1. „Lehrer haben vormittags Recht und nachmittags frei.“ Dann würden sie wohl vormittags Lotto spielen und nachmittags shoppen gehen. Jenny Stila
Kapitel 2. „Ist Latein als Schulfach überhaupt noch zeitgemäß?“ Schlagzeile einer bekannten Tageszeitung
Kapitel 3. „Deutsch ist ein Schwafelfach, in dem es nur darauf ankommt, die Meinung des Lehrers zu treffen.“ unbestätigtes Gerücht
Kapitel 4 “Ach, Sie machen das? Ich dachte, es kommt ein Profi.” Schüler, Methodentage
Kapitel 5. „Elternsprechtag ist eine Mischung aus Speed-Dating und Revierkampf“ Jenny Stila
Kapitel 6 “Du hast einen Abischnitt von 1,7?! Na, weit gebracht hast du es damit ja nicht.“ Bibi, die dumme Nuss
Kapitel 7 “Lehrer sind nicht überfordert, sondern unterfördert.” Coco
Kapitel 8 “Also, bei UNS ist Malte-Kevin-Benjamin total pflegeleicht - wenn SIE mit ihm nicht klarkommen, ist das wohl IHR Problem.” Nervige (und leider auch viele) Eltern
Kapitel 9 “Das größte Irrenhaus ist die eigene Familie.” Jennys Therapeut
Epilog
Отрывок из книги
20 Jahre zuvor
Sie starrte auf die Tafel, unfähig, zu begreifen, was Herr Blaschke ihnen da zu erklären versuchte. Die Wörter „Mathe“ und „Hölle“ hatten Jennys Meinung nach nicht umsonst soviel gemeinsam: Fünf Buchstaben, ein "e" am Ende, beides brachte sie ins Schwitzen. Ihre Mitschülerinnen Nadine und Andrea rollten mit den Augen, sie rollte mit und grinste, doch Andrea sah genervt zur Seite und Nadine blickte Jenny so irritiert an, als wollte sie fragen 'was willst du von uns?'
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Wie erwartet hatte Jenny der Deutschunterricht in ihrer eigenen Sechs wieder großen Spaß gemacht. Sie hatte ihren Schülern stolz die neue Sitzordnung vorgestellt, die sie abends mühsam zusammengefriemelt hatte. Es handelte sich um ein logistisches Wunderwerk. Jenny hatte sich wirklich Mühe damit gegeben. Alle paar Wochen wechselten sie die Sitzordnung, damit jeder mal vorne sitzen durfte. In dem großen Raum standen immer drei Tische in Gruppen zusammen, sodass jeweils bis zu sechs Schülerinnen und Schüler ringsum Platz fanden. Gruppentische hatten den Vorteil, dass mehrere Kinder zusammenarbeiten konnten, ohne dass man ständig Tische und Stühle rücken musste, es sah gemütlicher aus. Kein Schüler hatte jemanden im Rücken sitzen, der einen unauffällig mit Papierkügelchen bewerfen konnte. Natürlich saßen zwangsläufig ein paar Kinder zumindest schräg zur Tafel und hatten nicht den allerbesten Blick nach vorne, aber Jenny war sehr zuversichtlich, dass ihre Bande mit dem Ergebnis zufrieden sein würde. Um eine möglichst ideale Kombination zu finden, die dafür sorgte, dass weder Quatscher den Unterricht störten, noch Erzfeinde nebeneinander ihr Dasein fristen mussten, jeder zumindest auf einer Seite mit einem Freund oder einer Freundin zusammensaß, kein Mädchen einsam an einem Jungentisch und kein Junge ausgeliefert an einem Mädchentisch Platz nehmen musste, hatte sie den Kindern erlaubt, auf einem Zettel Wunschkandidaten zu notieren. Und es war ihr tatsächlich nach zweistündiger Auswertungs- und Puzzlearbeit gelungen, eine Sitzordnung zu finden, die jedem gerecht wurde. Nachdem alle die neuen Plätze eingenommen hatten, fragte sie, ob es noch irgendwelche Unzufriedenheiten oder Fragen gäbe, aber anscheinend war alles prima.
Deshalb begann sie nichtsahnend mit dem Deutschunterricht.
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