Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Achter Band: enthaltend Kapitel 15 und 16.
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Томас Бабингтон Маколей. Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Achter Band: enthaltend Kapitel 15 und 16.
Funfzehntes Kapitel. Wilhelm und Marie
Zusammenkunft des Parlaments. – Rücktritt Halifax’
Geldbewilligungen
Die Rechtsbill angenommen
Untersuchung der Uebelstände bei der Marineverwaltung
Untersuchung wegen der Führung des irländischen Kriegs
Walker’s Empfang in England
Edmund Ludlow
Heftigkeit der Whigs
Anklagen
Johann Hampden’s Böswilligkeit
Die Corporationsbill
Debatten über die Indemnitätsbill
Der Fall Sir Robert Sawyer’s
Der König beabsichtigt sich nach Holland zurückzuziehen
Er wird zur Aenderung seiner Absicht bestimmt
Die Whigs widersetzen sich seiner Reise nach Irland
Er prorogirt das Parlament
Freude der Tories
Auflösung und allgemeine Wahl
Veränderungen in den executiven Verwaltungszweigen
Caermarthen erster Minister
Sir Johann Lowther
Ursprung und Fortschreiten der parlamentarischen Bestechung in England
Sir Johann Trevor
Godolphin tritt ab
Veränderungen bei der Admiralität
Veränderungen bei den Milizen
Stimmung der Whigs
Verkehr einiger Whigs mit Saint-Germains. Shrewsbury; Ferguson
Hoffnungen der Jakobiten
Zusammentritt des neuen Parlaments
Feststellung des Staatseinkommens
Jahrgeld der Prinzessin von Dänemark
Bill, welche die Acte des vorhergehenden Parlaments für gültig erklärte
Debatten über die Veränderungen bei den Milizen
Abschwörungsbill
Begnadigungsacte
Das Parlament prorogirt
Rüstungen für den ersten Krieg
Jakob’s Verwaltung in Dublin
Ein Hülfscorps von Frankreich nach Irland gesandt
Plan der englischen Jakobiten; Clarendon, Aylesbury, Dartmouth
Penn
Preston
Die Jakobiten von Fuller verrathen
Crone verhaftet
Schwierigkeiten Wilhelm’s
Benehmen Shrewsbury’s
Der Neunerrath
Clarendon’s Verhalten
Penn muß Caution erlegen
Unterredung zwischen Wilhelm und Burnet
Wilhelm reist nach Irland ab
Crone’s Prozeß
Gefahr einer Invasion und Insurrection. Tourville’s Flotte im Kanal
Verhaftung verdächtiger Personen
Torrington erhält Befehl, Tourville eine Schlacht zu liefern
Schlacht bei Beachy Head
Aufregung in London
Schlacht bei Fleurus
Geist der Nation
Verhalten Shrewsbury’s
Sechzehntes Kapitel. Wilhelm und Marie
Wilhelm landet in Carrickfergus und begiebt sich nach Belfast
Zustand Dublin’s
Wilhelm’s militärische Maßregeln
Wilhelm marschirt südwärts
Die irländische Armee zieht sich zurück
Die Irländer halten am Boyne Stand
Die Armee Jakob’s
Die Armee Wilhelm’s
Walker, nunmehriger Bischof von Derry, begleitet die Armee
Wilhelm recognoscirt die Stellung der Irländer
Wilhelm wird verwundet
Schlacht am Boyne
Jakob’s Flucht
Verlust der beiden Armeen
Fall von Drogheda
Zustand von Dublin
Jakob’s Flucht nach Frankreich
Dublin wird von den französischen und irischen Truppen geräumt
Wilhelm’s Einzug in Dublin
Eindruck der Nachrichten aus Irland in Frankreich
Eindruck der Nachrichten aus Irland in Rom
Eindruck der Nachrichten aus Irland in London
Jakob’s Ankunft in Frankreich; sein Empfang daselbst
Tourville versucht eine Landung in England
Teignmouth wird zerstört
Erbitterung der englischen Nation gegen die Franzosen
Die jakobitische Presse
Die jakobitische Gebets- und Demüthigungsformel
Entrüstung gegen die eidverweigernden Bischöfe
Militärische Operationen in Irland; Waterford genommen
Die irische Armee bei Limerick zusammengezogen. Lauzun erklärt, daß der Platz nicht zu halten sei
Die Irländer bestehen auf der Vertheidigung von Limerick
Tyrconnel ist gegen die Vertheidigung von Limerick
Limerick wird von den Irländern allein vertheidigt
Sarsfield überrumpelt die englische Artillerie
Ankunft Baldearg O’Donnel’s in Limerick
Die Belagerer leiden vom Regen
Erfolgloser Sturm auf Limerick; die Belagerung aufgehoben
Tyrconnel und Lauzun gehen nach Frankreich
Wilhelm kehrt nach England zurück
Wilhelm’s Empfang in England
Expedition nach dem Süden Irland’s
Marlborough nimmt Cork
Marlborough nimmt Kinsale
Die schottischen Angelegenheiten
Intriguen Montgomery’s mit den Jakobiten
Krieg in den Hochlanden
Fort William erbaut
Zusammentritt des schottischen Parlaments
Melville Lord Obercommissar
Die Regierung erlangt die Majorität
Kirchliche Gesetzgebung
Auflösung der Coalition zwischen dem Club und den Jakobiten
Die Häupter des Clubs verrathen einander
Allgemeine Ergebung in die neue Kirchenverfassung
Klagen der Episkopalen
Die presbyterianischen Eidverweigerer
Wilhelm unzufrieden mit den kirchlichen Einrichtungen in Schottland
Zusammentritt der Generalversammlung der schottischen Kirche
Lage der Dinge auf dem Continent
Der Herzog von Savoyen schließt sich der Coalition an
Steuerbewilligungen
Mittel und Wege
Verfahren gegen Torrington
Torrington’s Prozeß und Freisprechung
Erbitterung der Whigs gegen Caermarthen
Ein jakobitisches Complot
Zusammenkunft der Hauptverschwörer
Die Verschwörer beschließen, Preston nach Saint-Germains zu schicken
Die Preston anvertrauten Papiere
Caermarthen von dem Complot unterrichtet
Verhaftung Preston’s und seiner Begleiter
Отрывок из книги
Während die Convention auf der einen Seite von Old Palace Yard debattirte, debattirte das Parlament auf der andren Seite noch heftiger. Die beiden Häuser hatten sich, nachdem sie am 20. August auseinandergegangen, am 19. October wieder versammelt. Am Tage des Zusammentritts fiel Jedermann eine wichtige Veränderung auf: Halifax saß nicht mehr auf dem Wollsack. Er hatte Grund zu erwarten, daß die Verfolgung, der er während der vorigen Session mit genauer Noth entgangen war, jetzt erneuert werden würde. Die während der Ferien eingetretenen Ereignisse und ganz besonders der unglückliche Verlauf des Feldzugs in Irland hatte seinen Verfolgern neue Mittel in die Hand gegeben, ihm zu schaden. Seine Verwaltung war nicht glücklich gewesen, und wenn dies auch zum Theil Ursachen zugeschrieben werden mußte, gegen welche keine menschliche Einsicht hätte ankämpfen können, so war es doch theilweis auch den Eigenthümlichkeiten seines Characters und seines Geistes zuzuschreiben. Daß eine zahlreiche Partei im Hause der Gemeinen versuchen würde, ihn zu beseitigen, war ausgemacht, und auf den Schutz seines Gebieters konnte er sich nicht mehr verlassen. Es war sehr natürlich, daß ein Prinz, der durch und durch ein Mann der That war, eines Ministers überdrüssig wurde, der ein Mann der Spekulation war. Karl, der in den Staatsrath ging, wie er ins Theater ging, lediglich zu seiner Unterhaltung, war ganz entzückt über einen Rathgeber, der über jede Frage nach beiden Seiten hin hundert angenehme und geistreiche Dinge zu sagen wußte. Wilhelm aber war kein Freund von philosophischen Untersuchungen und Disputationen, mochten sie auch noch so lebhaft und scharfsinnig geführt werden, weil sie viel Zeit kosteten und zu nichts führten. Man erzählte sich und es klingt nicht unwahrscheinlich, daß er einmal sich nicht habe enthalten können, am Rathstische seinen Unwillen über das was er eine krankhafte, gewohnheitsmäßige Unentschiedenheit nannte, in scharfen Worten zu äußern.1 Aergerlich über sein Mißgeschick im öffentlichen Leben, durch häusliche Schicksalsschläge gebeugt, durch die Furcht vor einer Anklage beunruhigt und nicht mehr durch die königliche Gunst gehalten, wurde Halifax des öffentlichen Lebens müde und begann sich nach der Stille und Einsamkeit seines Landsitzes in Nottinghamshire zu sehnen, einer alten, in Wäldern tiefvergrabenen Cistercienserabtei. Anfangs October wurde es bekannt, daß er nicht länger im Oberhause präsidiren wolle; zu gleicher Seit raunte man sich als ein großes Geheimniß zu, daß er sich gänzlich von den Geschäften zurückzuziehen gedenke und daß er das Geheimsiegel nur bis zur erfolgten Ernennung eines Nachfolgers noch behalte. Der erste Baron Atkyns ward zum Sprecher der Lords erwählt.2
Die Rechtsbill enthielt einige Bestimmungen, welche besondere Erwähnung verdienen. Die Convocation hatte erklärt, daß es dem Interesse des Königreichs zuwider sei, von einem Papisten regiert zu werden, hatte aber keine Maßregel vorgeschrieben, durch welche ermittelt werden konnte, ob ein Fürst ein Papist war oder nicht. Diese Lücke wurde jetzt ausgefüllt durch die Verordnung, daß jeder englische Souverain in vollem Parlament und bei der Krönung die Erklärung gegen die Transsubstantiation wiederholen und unterschreiben solle.
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Was ist ferner der legale Sinn der Worte, welche den Unterthan eines Unterthaneneides entbinden? Ist damit gemeint, daß ein des Hochverraths Angeklagter als Zeuge auftreten könne, um zu beweisen, daß der Souverain eine papistische Person geheirathet habe? Würde zum Beispiel Whistlewood ein Recht auf Freisprechung gehabt haben, wenn er hätte beweisen können, daß König Georg IV. mit Mrs. Fitzherbert vermählt und daß Mrs. Fitzherbert eine Papistin war? Es ist schwer zu glauben, daß irgend ein Gerichtshof sich auf eine solche Frage eingelassen haben würde. Wozu aber dann verordnen, daß der Unterthan in einem gewissen Falle seines Unterthaneneides entbunden sein solle, wenn das Tribunal, vor das er wegen Verletzung seines Unterthaneneides gestellt wird, gar nicht auf die Frage eingeht, ob jener Fall stattgefunden hat?
Die Angelegenheit des Dispensationsrechts wurde ganz anders behandelt, reiflich erwogen und schließlich auf die einzige Art erledigt, auf die sie erledigt werden konnte. Die Rechtserklärung war nicht weiter gegangen, als daß sie das Dispensationsrecht so wie es unlängst ausgeübt worden, für ungesetzlich erklärte. Daß der Krone eine gewisse Dispensationsbefugniß zustand, war eine Behauptung, welche durch Autoritäten und Präcedenzfälle sanctionirt war, von denen selbst whiggistische Juristen nicht ohne Achtung sprechen konnten; über die Ausdehnung dieser Befugniß aber waren nicht zwei Juristen gleicher Meinung, und jeder Versuch eine bestimmte Definition festzustellen, war gescheitert. Durch die Rechtsbill endlich wurde die anomale Prärogative, welche so viel heftigen Streit verursacht hatte, unbedingt und für immer aufgehoben.7
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