Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Siebenter Band: enthaltend Kapitel 13 und 14.
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Томас Бабингтон Маколей. Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Siebenter Band: enthaltend Kapitel 13 und 14.
Dreizehntes Kapitel. Wilhelm und Marie
Die Revolution in Schottland heftiger als in England
Wahlen für die Convention
Mißhandlung des Episkopalklerus
Zustand von Edinburg
Die Frage einer Union zwischen England und Schottland in Anregung gebracht
Wunsch der englischen Niederkirchlichen, das Episkopat in Schottland beizubehalten
Ansichten Wilhelm’s über das kirchliche Regiment in Schottland
Comparative Stärke der religiösen Parteien in Schottland
Schreiben von Wilhelm an die schottische Convention
Wilhelm’s Instructionen für seine Agenten in Schottland
Die Dalrymple
Melville
Jakob’s Agenten in Schottland: Dundee, Balcarras
Zusammentritt der Convention
Hamilton zum Präsidenten erwählt
Wahlausschuß
Das Schloß von Edinburg zur Uebergabe aufgefordert
Dundee von den Covenanters bedroht
Schreiben von Jakob an die Convention
Wirkung von Jakob’s Schreiben
Dundee’s Flucht
Tumultuarische Sitzung der Stände
Ein Ausschuß zur Entwerfung eines Regierungsplanes ernannt
Vom Ausschuß vorgeschlagene Beschlüsse
Wilhelm und Marie proklamirt
Die Rechtsforderung
Abschaffung des Episkopats
Die Folter
Wilhelm und Marie nehmen die Krone Schottland’s an
Unzufriedenheit der Covenanters
Ministerielle Einrichtungen in Schottland
Hamilton
Crawford
Die Dalrymple. – Lockhart
Montgomery
Melville
Carstairs
Bildung des Clubs; Annandale, Roß
Hume
Fletcher von Saltoun
In den Hochlanden bricht Krieg aus
Zustand der Hochlande
Eigenthümlicher Character des Jakobitismus in den Hochlanden
Eifersucht auf den Einfluß der Campbells
Die Stewarts und Macnaghtens
Die Macleans
Die Camerons; Lochiel
Die Macdonalds
Fehde zwischen den Macdonalds und den Mackintoshs. Inverneß
Inverneß wird von Macdonald von Keppoch bedroht
Dundee erscheint in Keppoch’s Lager
Aufstand der den Campbells feindlichen Clans
Tarbet’s Rath für die Regierung
Unentschiedener Feldzug in den Hochlanden
Militärischer Character der Hochländer
Zwistigkeiten in der hochländischen Armee
Dundee sucht bei Jakob um Unterstützung nach
Unterbrechung des Kriegs in den Hochlanden
Bedenklichkeiten der Covenanters, für König Wilhelm die Waffen zu ergreifen
Aushebung des Cameron’schen Regiments
Uebergabe des Schlosses von Edinburg
Parlamentssession in Edinburg
Einfluß des Clubs
Unruhen in Athol
Der Krieg bricht in den Hochlanden wieder aus
Dundee’s Tod
Mackay’s Rückzug
Eindruck der Schlacht von Killiecrankie
Vertagung des schottischen Parlaments
Die hochländische Armee verstärkt
Gefecht bei St. Johnston’s
Unordnung in der hochländischen Armee
Mackay’s Rath wird von den schottischen Ministern nicht beachtet
Die Camerons werden nach Dunkeld verlegt
Die Hochländer greifen das Regiment Cameron an
Auflösung der hochländischen Armee
Intriguen des Clubs, Zustand des Niederlandes
Vierzehntes Kapitel. Wilhelm und Marie
Zwistigkeiten im englischen Parlament
Russell’s Todesurtheil umgestoßen
Umstoßung anderer Verurtheilungen
Das Erkenntniß gegen Samuel Johnson
Das Erkenntniß gegen Devonshire
Das Erkenntniß gegen Oates
Rechtsbill
Streitigkeiten wegen einer Indemnitätsbill
Die letzten Tage Jeffreys’
Die Whigs unzufrieden mit dem Könige
Maßlose Heftigkeit Howe’s
Angriff gegen Caermarthen
Angriff auf Halifax
Vorbereitungen zu einem Feldzuge in Irland
Schomberg
Unterbrechung der Parlamentssitzungen
Zustand Irland’s – Rath Avaux’
Entlassung Melfort’s
Schomberg landet in Ulster
Carrickfergus genommen
Schomberg rückt weiter nach Leinster
Die englische und die irische Armee campiren nahe bei einander
Schomberg lehnt eine Schlacht ab
Betrügereien des englischen Kriegscommissariats
Verschwörung unter den in englischen Diensten stehenden französischen Truppen
Pestilenz in der englischen Armee
Die englische und die irische Armee beziehen ihre Winterquartiere
Verschiedene Meinungen über Schomberg’s Verfahren
Marineangelegenheiten
Torrington’s schlechte Verwaltung
Die festländischen Angelegenheiten
Gefecht bei Walcourt
Anschuldigungen gegen Marlborough
Alexander VIII. folgt Innocenz XI. auf dem päpstlichen Stuhle
Der Klerus der Hochkirche über die Angelegenheit der Eide gespalten
Argumente für Leistung der Eide
Argumente gegen die Eidesleistung
Die große Mehrheit des Klerus leistet die Eide
Die Eidverweigerer
Ken
Leslie
Sherlock
Hickes
Collier
Dodwell
Kettlewell. Fitzwilliam
Allgemeiner Character des eidverweigernden Klerus
Der Comprehensionsplan. Tillotson
Eine kirchliche Commission ernannt
Maßregeln der Commission
Die Convocation der Provinz Canterbury einberufen. Stimmung des Klerus
Die Geistlichkeit unzufrieden mit dem König
Der Klerus durch das Verhalten der schottischen Presbyterianer gegen die Dissenters erbittert
Einrichtung der Convocation
Wahl der Convocationsmitglieder
Verleihung geistlicher Aemter
Compton ist unzufrieden
Zusammentritt der Convocation
Die Hochkirchlichen im Unterhause der Convocation überwiegend
Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Häusern der Convocation
Das Unterhaus der Convocation erweist sich als unlenksam
Die Convocation prorogirt
Отрывок из книги
Die Heftigkeit der Revolutionen steht gewöhnlich im Verhältnis mit der Schwere der Regierungssünden, welche sie herbeigeführt haben. Es kann daher nicht Wunder nehmen, daß die Regierung von Schottland, welche seit vielen Jahren despotischer und verderbter gewesen war als die von England, mit einem weit heftigeren Sturze fiel. In England war die Bewegung gegen den letzten König des Hauses Stuart conservativ, in Schottland war sie destructiv. Die Engländer beschwerten sich nicht über das Gesetz, sondern über die Verletzung des Gesetzes; sie erhoben sich gegen den ersten Beamten des Staats lediglich, um die Suprematie des Gesetzes zur Geltung zu bringen, und sie waren zum größten Theil treue Anhänger der durch das Gesetz eingeführten Landeskirche. Selbst bei Anwendung des außergewöhnlichen Heilmittels, zu welchem sie durch eine außergewöhnliche Lage zu greifen gezwungen worden waren, wichen sie so wenig als möglich von den durch das Gesetz vorgeschriebenen ordentlichen Formen ab. Die zu Westminster tagende Convention war, obwohl durch unregelmäßige Ausschreiben einberufen, genau nach dem Muster eines regelmäßigen Parlaments constituirt. Niemand wurde aufgefordert, einen Platz im Oberhause einzunehmen, dessen Berechtigung, darin zu sitzen, nicht klar war. Die Abgeordneten der Grafschaften und Burgflecken wurden durch die nämlichen Wähler gewählt, welche berechtigt gewesen sein würden, die Mitglieder für ein unter dem großen Siegel einberufenes Haus der Gemeinen zu wählen. Die Wahlrechtstitel des Vierzigschilling-Freisassen, des Steuern zahlenden Angesessenen, des Pächters, des Wahlbürgers von London, des Magisters der freien Kräfte in Oxford wurden respectirt. Die Gesinnung der Wahlkörper wurde mit eben so wenig Zwang von Seiten des großen Haufens und mit eben so wenig Arglist von Seiten der Wahlbeamten ausgeforscht, wie bei irgend einer allgemeinen Wahl der damaligen Zeit. Als endlich die Stände zusammentraten, fanden ihre Verhandlungen in vollkommener Freiheit und genau nach den althergebrachten Formen statt. Nach Jakob’s erster Flucht herrschte allerdings in London und in einigen Theilen des platten Landes eine beunruhigende Anarchie. Aber diese Anarchie dauerte nirgends länger als achtundvierzig Stunden. Von dem Tage, an welchem Wilhelm im St. Jamespalast ankam, hatten selbst die unpopulärsten Agenten der gestürzten Regierung, selbst die Diener der römisch-katholischen Kirche, von der Wuth des Pöbels nichts mehr zu fürchten.
In Schottland war der Gang der Ereignisse ganz anders. Dort war das Gesetz selbst ein Gegenstand der Beschwerde und Jakob hatte sich durch ausdrückliche Anwendung desselben vielleicht mehr Unpopularität zugezogen als durch Verletzung desselben. Die gesetzlich eingeführte Landeskirche war die verhaßteste Institution des ganzen Reichs. Die Tribunale hatten einige so empörende Urtheilssprüche gefällt und das Parlament einige so bedrückende Verordnungen erlassen, daß, wenn diese Urtheilssprüche und diese Verordnungen nicht für ungültig erklärt wurden, nicht daran zu denken war, eine Convention zusammenzubringen, welche sich die öffentliche Achtung erzwang und der Ausdruck der öffentlichen Meinung war. Es stand zum Beispiel kaum zu erwarten, daß die Whigs in dieser Zeit ihrer Macht es sich ruhig gefallen lassen würden, ihr erbliches Oberhaupt, den Sohn eines Märtyrers und Enkel eines Märtyrers, von dem Parlamentshause, in welchem neun seiner Vorfahren als Earls von Argyle gesessen hatten, ausgeschlossen zu sehen, ausgeschlossen durch ein richterliches Erkenntniß, über welches das ganze Königreich empört war. Noch weniger ließ sich erwarten, daß sie die Wahl der Vertreter von Grafschaften und Städten den Vorschriften des bestehenden Gesetzes gemäß vornehmen lassen würden. Denn nach dem bestehenden Gesetz konnte kein Wähler seine Stimme abgeben, ohne geschworen zu haben, daß er sich von dem Covenant lossage und in kirchlichen Angelegenheiten das Supremat des Königs anerkenne.1 Einen solchen Eid aber konnte kein strenger Presbyterianer leisten, und wenn derselbe verlangt worden wäre, so würden die Wahlkörper nichts als kleine Gesellschaften von Prälatisten gewesen sein, die Sorge für Sicherheitsmaßregeln gegen Bedrückung wäre den Bedrückern überlassen geblieben, und die große Partei, die an der Durchführung der Revolution den thätigsten Antheil genommen, würde in einer aus der Revolution hervorgegangenen Versammlung nicht einen einzigen Vertreter gehabt haben.2
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Die schottischen Bischöfe sendeten in großer Angst den Dechant von Glasgow nach Westminster, um dort die Sache ihrer verfolgten Kirche zu führen. Die von den Covenanters verübten Gewaltthätigkeiten erregten in hohem Grade den Unwillen Wilhelm’s, der im Süden der Insel selbst Benedictiner und Franciscaner gegen Insulten und Beraubungen geschützt hatte. Obgleich er aber auf Ersuchen einer großen Anzahl schottischer Cavaliere und Gentlemen die ausübende Verwaltung dieses Königreichs übernommen hatte, so standen ihm doch die Mittel nicht zu Gebote, die Ordnung daselbst aufrecht zu erhalten. Er hatte nicht ein einziges Regiment nördlich vom Tweed, ja überhaupt keine Truppen innerhalb vieler Meilen von diesem Flusse. Es wäre vergebens gewesen zu hoffen, daß bloße Worte eine Nation beruhigen würden, welche zu keiner Zeit leicht im Zaume zu halten gewesen und die jetzt von Hoffnungen und Rachegelüsten erfüllt war, wie große Revolutionen, welche auf heftige Bedrückungen folgen, sie ganz natürlich erzeugen müssen. Es wurde indessen eine Proklamation erlassen, welche anordnete, daß Jedermann die Waffen niederlegen und daß den Geistlichen der Staatskirche gestattet sein solle, unbehelligt auf ihren Pfarren zu bleiben, bis die Convention die Regierung festgestellt haben würde. Da aber diese Proklamation nicht durch Truppen unterstützt war, so wurde sie wenig beachtet. Den ersten Tag nach ihrem Erscheinen in Glasgow wurde die ehrwürdige Kathedrale dieser Stadt, fast die einzige schöne Kirche aus dem Mittelalter, welche in Schottland sich unversehrt erhalten hat, von einem Haufen Presbyterianer aus den Versammlungshäusern angegriffen, dem sich auch viele wildere Glaubensbrüder aus den Hochlanden angeschlossen hatten. Es war Sonntag; aber eine Versammlung von Prälatisten zu mißhandeln wurde als ein Werk der Nothwendigkeit und der Gnade betrachtet. Die Andächtigen wurden auseinandergetrieben, geschlagen und mit Schneebällen geworfen; ja es wurde sogar versichert, daß einige Verwundungen durch gefährlichere Waffen vorgekommen seien.10
Nachdem die Frage achtzehn Jahre lang geruht hatte, wurde sie plötzlich durch die Revolution wieder in Anregung gebracht. Verschiedene Klassen, durch verschiedene Beweggründe geleitet, trafen in diesem Punkte zusammen. Mit Kaufleuten, welche gern die Vortheile des westindischen Handels mitgenießen wollten, verbanden sich thätige und strebsame Politiker, welche ihre Talente auf einer hervorragenderen Schaubühne als dem schottischen Parlamentshause zu entfalten und aus einer reicheren Quelle als dem schottischen Staatsschatze Reichthümer zu schöpfen wünschten. Der Ruf nach Union wurde durch einige schlaue Jakobiten verstärkt, welche nur Zwietracht und Aufschub herbeizuführen wünschten und welche diesen Zweck zu erreichen hofften, indem sie in die schwierige Frage, deren Lösung die specielle Aufgabe der Convention war, eine noch schwierigere Frage mischten. Es ist wahrscheinlich, daß Einige, denen die ascetischen Sitten und die strenge Kirchenzucht der Presbyterianer nicht behagten, eine Union deshalb wünschten, weil sie das einzige Mittel zur Aufrechthaltung der Prälatur im nördlichen Theile der Insel war. In einem vereinigten Parlamente mußten die englischen Mitglieder bedeutend überwiegen, und in England wurden die Bischöfe von der großen Mehrzahl der Bevölkerung hoch in Ehren gehalten. Die bischöfliche Kirche, das war klar, ruhte auf einer schmalen Grundlage und mußte bei dem ersten Angriffe fallen. Die bischöfliche Kirche von Großbritannien konnte eine hinreichend breite und feste Grundlage haben, um allen Angriffen zu widerstehen.
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