Das Mädchen mit dem Perlenohrring
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Tracy Chevalier. Das Mädchen mit dem Perlenohrring
Vorwort
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Danksagung
Über Tracy Chevalier
Impressum
Отрывок из книги
Tracy Chevalier
Das Mädchen mit dem Perlenohrring
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Ich recherchierte und schrieb den Roman in einer traumgleichen Blase – rasch und über den Zeitraum von neun Monaten hinweg (ich war schwanger, hatte also eine eingebaute biologische Deadline), ohne Vorerfahrung, also jenseits der Erwartungen potenzieller Leser, Verlage und mir selbst. Beim Schreiben achtete ich darauf, respektvoll gegenüber Vermeer, dem Prozess und dem Bild zu bleiben. Ich ließ eine Menge Raum – wortwörtlich (es ist kurz) und im übertragenen Sinn – für Interpretationen. Im denkbar schlechtesten Fall liest man Das Mädchen mit dem Perlenohrring und gleicht durch Blicke auf das Buchcover die Leseerfahrungen mit dem Bild ab. Im besten Fall hat man nach der Lektüre die eigene Sicht auf Kunst geändert. Am schönsten ist es immer, wenn Leser mir schreiben, dass sie sich Kunst seitdem mit anderen Augen nähern.
Wie konnte das Buch so erfolgreich werden und kann nun schon seinen 20. Geburtstag feiern? Es liegt natürlich an der Stärke des Gemäldes. Aber auch das Buch ist eine stilistische Leistung, von der ich nicht glaube, dass ich sie jemals in einem anderen Buch werde wiederholen können. Der Stil reflektiert und unterstützt das Subjekt. Während meiner Arbeit sagte ich mir: Du schreibst über Vermeer, also schreib so, wie er malt – sparsam, konzentriert und auf das Wesentliche reduziert. Zwei Klischees kamen hier absolut zum Tragen: Weniger ist mehr, und Form folgt Funktion. Viele Romane können eine Geschichte gut erzählen, oder einen einzigartigen Stil entwickeln, aber wenige sind die Kombination aus beidem und mehr als die Summe ihrer Teile. Seit der großen Vermeer-Ausstellung in Mauritshuis 1996 – und vielleicht auch seit dem Erfolg des Buches – spricht man über Vermeer. Vermutlich hätte man das früher oder später ohnehin getan, und ich hatte einfach großes Glück, als Schriftstellerin zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und seine Popularität nutzen zu können. Er ist mit nur sechs verfügbaren Gemälden einer der am häufigsten ausgestellten alten Meister. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre habe ich Vermeer-Ausstellungen in London, New York, Madrid, Rom, Cambridge und Dublin besucht. Die meisten zeigten nur zwei oder drei Vermeers, der Rest wurde von Arbeiten seiner Zeitgenossen aufgefüllt, viele waren thematisch ausgerichtet und widmeten sich entweder seiner Heimatstadt Delft, Frauen, Genre-Malerei, oder Musik – welchen Grund man auch immer finden konnte, um Vermeer auszustellen.
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