VIREN

VIREN
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Nicht nur in Pandemiesituationen wird der Menschheit bewusst, wie gefährlich Viren sein können und wie ungeheuer effektiv ihre Überlebensstrategie ist, obwohl diese Krankheitserreger schwerlich als Lebewesen einzustufen sind. Einem uns unverständlichen Bereich zwischen «leblos» und «lebendig» angehörend, vermochten Viren die Forschung immer wieder zu überraschen, doch auch herauszufordern und zu inspirieren. Dass Fachmänner ebenso wie Nicht-Fachleute durch die rätselhafte Daseinsform der Viren ganz neue Einsichten in unser Verhältnis zur Natur erlangen, soll das vorliegende Buch zeigen. Ein spannender Einblick in eine fast unsichtbare Welt, leicht verständlich und abwechslungsreich erzählt.
Viren – ein Schatten der Evolution. Wir kennen sie als Fluch, aber je näher man hinschaut, um so mehr offenbart ihre geheimnisvolle Doppelnatur ganz andere Seiten.

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Traian Suttles. VIREN

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Traian Suttles

Phänomen, Rätsel, Bedrohung

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Blendet man die Entstehungsgeschichte zunächst aus, lässt sich schon durch ihre Winzigkeit und ihren einfachen Aufbau erklären, warum Viren evolutiv so ungeheuer erfolgreich sind. Als extreme Reduktionsformen kann man sie als «Energiesparer» bezeichnen: Dank ihrer simplen Struktur sind sie vom Stoffwechsel der von ihnen befallenen Zellen schnell und in großer Zahl herstellbar, und zwar, indem ihre Erbsubstanz (das virale Genom) in der Wirtszelle massenhaft kopiert wird (es können bis zu hunderttausend Viruskopien in einer einzigen Wirtszelle angefertigt werden). Für diese «Kopierarbeit» im Dienste des eingedrungenen Virus kommen Zellen aller möglichen Lebewesen, egal ob Ein- oder Vielzeller, Pflanze oder Tier, infrage (auch wenn jede Virenart sich beim konkreten Befall ihrer Wirte bestimmte «Zielzellen» sucht, siehe nächstes Kapitel). Nach unserem Standardverständnis leben Viren nicht, sie «warten» auch nicht auf Opfer oder greifen diese an – erst recht nicht mit irgendwelchen Absichten. Aber sie erscheinen uns so, da sie weltweit verbreitet und strukturell optimiert sind, jeglichen Kontakt mit den ebenfalls global verbreiteten Lebewesen sofort für ihre Vermehrung zu nutzen.

Ein denkbarer Nachteil ihrer extremen Kleinheit ist zwar, dass sie außerhalb ihrer Wirte recht instabil sind – wir kennen die betreffenden Angaben aus Krisenzeiten wie der Covid-­19-Pandemie, etwa, dass sich das SARS-CoV2-Virus auf trockenen Flächen nur wenige Stunden zu halten vermag, bevor es zerfällt. Bei anderen Viren, die sich größenmäßig praktisch alle im erweiterten molekularen Bereich befinden (eine Länge von etwa hundert Atomen galt früher als grobes Richtmaß), ist es sehr ähnlich – sie sind empfindlich gegenüber Wärme und bestimmten chemischen Einflüssen. Besagte Fragilität und die daraus resultierenden massenhaften Verluste jedoch gleichen sie durch ihr lawinenartiges Reproduktionspotenzial aus, das überall zur Geltung kommen kann – und statistisch betrachtet zur Geltung kommen muss –, wo sich Lebewesen befinden. Viren sind also rein kategorial von der Biosphäre zu unterscheiden, aber bezüglich ihrer Vermehrungsstrategie tief in diese eingebettet und definitiv nicht von ihr zu trennen. Sie repräsentieren die kleinsten replizierbaren Einheiten, die die natürliche Evolution hervorgebracht hat, aber eben auch mutierbare Entitäten: Mit ihrer mutierbaren Erbsubstanz erhalten sie sich die Fähigkeit, im evolutiven Wettrennen mit ihren Wirten nie den Anschluss zu verlieren. Offenbar hat sich ein asymmetrisches Verhältnis etabliert – die Biosphäre würde leidlich gut ohne die Virosphäre auskommen, die Virosphäre jedoch kann keinesfalls ohne die Biosphäre existieren. Aus dem resultierenden evolutiven Dauerkampf werden Viren ganz sicher nicht als Verlierer hervorgehen, denn ihr Angebot an Wirten ist so breit, dass sie immer und überall zum Zuge kommen und z. B. uns Menschen durch unerwartetes «Überspringen» aus dem Tierreich schwer zu schaffen machen. Die vergleichsweise winzigen Genome der Viren evolvieren ebenso wie die großen Genome der «echten» Lebewesen, nur tun sie dies aufgrund ihrer enormen Vermehrungsrate und erheblichen Toleranz für Mutationen weitaus schneller. Die natürlichen Abwehrmechanismen ihrer Wirte vermögen sie daher mit schöner Regelmäßigkeit zu unterlaufen, so dass die (aus vielerlei Gründen naive) Wunschvorstellung einer virenfreien Welt gestrichen werden kann: Viren werden erst dann von der Erde verschwinden, wenn alles irdische Leben erloschen ist. Bis dahin bleiben sie der «ständige Begleiter» der organismischen Evolution, ihr gleichsam folgend wie ein Schatten. Ob Menschen es einmal schaffen können, künstliche Biosphären im Weltall zu errichten und Viren erfolgreich «außen vor» zu lassen, darf man bezweifeln, aber in der Theorie wäre dies wohl die einzige – sehr vage – Hoffnung, Viren jemals wieder loszuwerden. Bis dahin gilt, dass sie uns immer und überall begegnen und wir ihren evolutiven Erfolg zu spüren bekommen, indem wir an ihnen erkranken – oder sogar sterben.

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