Antonia
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Уилки Коллинз. Antonia
Erster Band
Erstes Buch
Kapitel I. Goiswintha
Kapitel II. Der Hof
Zweites Buch
Kapitel I. Rom
Kapitel II. Die Kirche
Kapitel III. Antonina
Kapitel IV. Eine Lehrzeit im Tempel
Kapitel V. Das Schlafgemach
Zweiter Band
Erstes Buch
Kapitel I. Die Gothen
Kapitel II. Zwei Unterredungen
Kapitel III. Die Mauerspalte
Kapitel IV. Goiswinthens Rückkehr
Kapitel V. Der Weg durch die Mauer
Kapitel VI. Das Haus in der Vorstadt
Zweites Buch
Kapitel I. Die Hungersnoth
Kapitel II. Die Stadt und die Götter
Kapitel III. Liebeszusammenkünfte
Kapitel IV. Die Hunnen
Kapitel V. Das Bauernhaus
Kapitel VI. Der wiedergefundene Hüter
Dritter Band
Erstes Buch
Kapitel I. Die Rückkehr durch die Mauerspalte
Kapitel II. Vater und Kind
Kapitel III. Das Banket des Hungers
Kapitel IV. Die letzten Versuche der Belagerten
Zweites Buch
Kapitel I. Das Grab und das Lager
Kapitel II. Der Tempel und die Kirche
Kapitel III. Die Vergeltung
Kapitel IV. Die Vigilie der Hoffnung
Schluß »Ubi thesaurus, ibi cor.«
Отрывок из книги
Die Alpenkette, welche an die nordöstliche Grenze von Italien stößt, war im Herbste des Jahres 408 bereits vielfach von den Spuren der einfallenden Heere der gewöhnlich unter dem Namen der Gothen begriffenen nordischen Völker durchfurcht. An einigen Stellen bezeichneten zu beiden Seiten des Weges liegend, niedergestürzte Baumstämme diese Spuren, welche zuweilen, durch die Verheerungen der Stürme halb verwischt, das Aussehen von öden unregelmäßigen Morästen angenommen hatten. An andern Orten waren sie weniger erkennbar, und der nur vorübergehend gewählte Pfad verschwand gänzlich unter« den ausgetretenen Gewässern angeschwollener Bergströme, oder ließ sie undeutlich an mitunter vorkommenden weichen Stellen im Boden unterscheiden, oder mittelst, der darauf verstreuten Bruchstücke zurückgelassener Waffen, Skeletten von Menschen und Pferden und den Ueberbleibseln der rohen Brücken, die einst zum Ueberschreiten eines Flusses oder Abgrundes gedient hatten, verfolgen.
Zwischen den Felsen der höchsten Bergreihe, unmittelbar vor den Ebenen Italien’s, welche die letzte Schranke für die Anstrengungen des Reisenden oder den Marsch des Eroberers bildet, lag zu Anfang des fünften Jahrhunderts ein kleiner See. Auf drei Seiten von steilen Bergwänden umgrenzt, von schmalen, vegetationslosen, unbewohnten Ufern umgeben und mit nur selten vom belebenden Strahle der Sonne erleuchtetem, schwärzlichem, von keinem Windhauche bewegtem Wasser angefüllt, bot an dem Herbsttage, mit welchem unsere Erzählung beginnt, dieser stets düstere See einen das Auge trübenden, das Herz bedrückenden Anblick dar.
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Seine Bemerkung brachte auf seine Zuhörer jedoch keine weitere Wirkung hervor, als daß deren Heiterkeit erregte. Vetranio lachte, Camilla lachte, Julia lachte. Die Idee, daß eine Bande von Barbaren je im Stande sein könne, einen römischen Palast zu verbrennen, war zu ungeheuer lächerlich für den ungeheuern Ernst Aller und als die Worte in andern Theilen des Saales wiederholt wurden, lachte, trotz seiner Langeweile und Mattigkeit, per ganze Hof.
»Ich weiß nicht, weshalb ich mich über den Unsinn« dieses Menschen belustige,« sagte Camilla beim Ausbruch eines höchst anziehenden Lächelns plötzlich ernsthaft werdend, »während ich beim Gedanken an Vetranio’s Abwesenheit- so betrübt bin. Was wird aus mir werden, wenn er fort ist. Ach, wer wird noch im Pa1aste Gedichte über meine Schönheit und Lieder für meine Laute schreiben? wer wird mich als Venus malen und mir Geschichten über die alten Aegypter und ihre Katzen erzählen? wer wird mir beim Festmahle Anweisungen geben, welche Gerichte ich wählen und welche ich verwerfen soll? Wer« – und die arme kleine Camilla hielt plötzlich in ihrer Aufzählung der Freuden, die sie verlieren würde, inne und schien auf dem Punkte zu stehen, eben so kläglich zu weinen, wie sie, kaum einen Augenblick vorher, entzückt gelacht hatte.
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