Die Namenlosen
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Уилки Коллинз. Die Namenlosen
Отрывок из книги
Diese Geschichte verfolgt vor allem den Zweck, das Interesse des Lesers an einem Gegenstand zu wecken, welcher das Thema einiger der größten lebenden und verstorbenen Schriftsteller war – und das dennoch nie erschöpfend behandelt wurde oder behandelt werden kann. Es ist nämlich ein Thema, welches ewig interessant für die gesamte Menschheit ist. Hier ist wieder einmal ein Buch, welches den Kampf eines Menschen unter den gegensätzlichen Einflüssen von Gut und Böse nachzeichnet, Einflüssen, die wir alle schon gespürt haben, die wir alle kennen. Es war mein Ziel, der Gestalt der „Magdalen“, die diesen Kampf verkörpert, noch in all ihrer Widersprüchlichkeit und ihren Irrungen einen bedauernswerten Charakter zu verleihen; und ich habe mich sehr darum bemüht, dieses Ergebnis mit dem am wenigsten aufdringlichen und künstlichen Mittel zu erzielen: durch entschlossenes Festhalten an der Wahrheit, wie sie in der Natur liegt. Eine solche Gestaltung zu bewerkstelligen, war nicht einfach; und es war für mich (während der Veröffentlichung meiner Geschichte in Form von Fortsetzungen) eine große Ermutigung, durch die Kompetenz vieler Leser zu erfahren, dass ich das Ziel, welches ich mir selbst gesetzt hatte, wohl bis zu einem gewissen Grade als erreicht betrachten kann.
Um die Hauptfigur der Erzählung werden sich andere Gestalten gruppieren, die einen scharfen Kontrast bilden – einen Kontrast, für den ich größtenteils bestrebt war, dem Element des Humors eine beherrschende Bedeutung zu verschaffen. Den ernsteren Passagen des Buches eine solche Auflockerung hinzuzufügen, habe ich nicht nur deshalb versucht, weil ich mich dazu durch die Gesetze der Kunst berechtigt fühle, sondern auch weil die Erfahrung mich gelehrt hat (was meine Leser auf Grund ihrer Erfahrungen zweifellos bestätigen werden), dass ein moralisches Phänomen wie die unvermischte Tragödie in der Welt um uns herum nicht zu finden ist. Wohin wir auch blicken, im Gewebe des menschlichen Lebens überkreuzen sich ständig die Fäden der Dunkelheit und des Lichts.
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Sie zog ihren Arm weg, küsste ihre jüngste Tochter eilig auf die Stirn und verließ sofort das Zimmer. Sogar Magdalen sah ein, dass sie ihre Mutter nicht zwingen konnte, sich irgendetwas anzuhören oder weitere Fragen zu beantworten.
Der Vormittag zog sich hin, aber von Mr. Vanstone war nichts zu sehen. Mit der rücksichtslosen Neugier ihres Alters und Charakters fasste Magdalen den Entschluss, sich über das Verbot von Miss Garth und die Vorhaltungen ihrer Schwester hinwegzusetzen, ins Arbeitszimmer zu gehen und dort nach ihrem Vater zu suchen. Sie drückte auf die Klinke, aber die Tür war von innen verschlossen. „Ich bin’s nur, Papa“, sagte sie uns lauschte auf eine Antwort. „Ich habe zu tun, mein Liebes“, kam es zurück. „Störe mich nicht.“
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