Theodor W. Adornos "Negative Dialektik"

Theodor W. Adornos "Negative Dialektik"
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Die ›Negative Dialektik‹ von Adorno ist eines der wichtigsten Bücher der Kritischen Theorie und ein Grundwerk der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Es vereinigt Bemerkungen zur Ontologie, Sprachphilosophie, Sozialtheorie und Ästhetik. In ihm systematisiert Adorno seine gesamte theoretische Arbeit und zeigt zugleich, warum diese nicht als System entwickelt und formuliert werden kann. In literarisch anspruchsvoller Weise und mit großer ästhetischer Sensibilität komponierte einer der Köpfe der »Frankfurter Schule« eine Anti-Metaphysik und kritische Hermeneutik, die auch heute noch Gegenstand der Diskussion sein muss, wenn es um die kritische Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang geht. Ulrich Müller erschließt mit dieser besonders an Studenten gerichteten Einführung Adornos Sprache und seine dichte Darstellung und erleichtert so das Verständnis für eines der philosophischen Hauptwerke des 20. Jahrhunderts.

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Ulrich Muller. Theodor W. Adornos "Negative Dialektik"

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I. Einführung

Eigenart, Entstehungsgeschichte und Rezeption des Textes

Einleitung: Der Begriff philosophischer Erfahrung

1. Das ontologische Bedürfnis

2. Sein und Existenz

Zweiter Teil: Negative Dialektik. Begriff und Kategorien

1. Dialektik

2. Identität

3. Konstellation

4. Wesen und Erscheinung

5. Objektivität zwischen Unmittelbarkeit und Vermittlung

6. Subjekt und Objekt

7. Die Transformation der Transzendentalphilosophie

8. Vorrang des Objekts

9. Materialismus

1. Freiheit

2. Weltgeist und Naturgeschichte

3. Meditationen zur Metaphysik

a) Nach Auschwitz

b) Metaphysik und Kultur

c) Sterben heute

d) Glück und vergebliches Warten

e) Nihilismus

f) Kants Resignation

g) Begierde des Rettens und Block

h) Mundus intelligibilis

i) Neutralisierung

j) ›Nur ein Gleichnis‹

k) Schein des Anderen

l) Selbstreflexion der Dialektik

III. Zusammenfassung

Anmerkungen

Literatur

Register

Personen

Sachen

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Ulrich Müller

Theodor W. Adornos "Negative Dialektik"

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Ihre Darstellungs- und Ausdrucksleistungen erfüllt Adornos philosophische Essayistik, wie Gabriele Stilla-Bowman eingehend vorgeführt hat, einerseits durch rhetorische Strategien, die sich zwischen Subversion und Anklage bewegen, wie die Artikulation gedankengebundener Affekte, Leiden, Enttäuschungen, Hoffnungen, Erwartungen und Bedrohungen; andererseits durch narrative Mittel, die in der ND vor allem in der Nacherzählung des Märchens vom Zwerg Nase (183) und der Erinnerung an Kindheitserfahrungen im Zusammenhang mit der Diskussion Prousts (366) zum Tragen kommen. Die Funktion dieser narrativen Elemente, die jedoch anders als bei Ernst Bloch keine Literarisierung, sondern lediglich eine Verlebendigung der Philosophie darstellen, besteht darin, „das Nicht-Repräsentierbare zum Sprechen zu bringen und seine Verhinderungen darzustellen.“36

Stilla-Bowman zufolge erlangt Adornos metaphernreiche und narrativ implementierte Sprache jedoch nicht das Gewicht, „welches den philosophischen Diskurs entscheidend in die Richtung einer veränderten ausdrucksstarken Subjektivität modifizieren könnte“37. Stattdessen werde seine Theorie „zu einer Position, die zwischen Schuldzuweisung und Opferposition einen Halt sucht“38 Diese These erläutert die Autorin u. a. an. den vielen konjunktivischen Äußerungen der ND wie: „Wahr wäre der Gedanke, der Richtiges wünscht“39 oder: „Wem gelänge, auf das sich zu besinnen, was ihn einmal aus den Worten Luderbach und Schweinsstiege ansprang, wäre wohl näher am absoluten Wissen als das Hegelsche Kapitel, das es dem Leser verspricht, um es ihm überlegen zu versagen.“40 Solche Sätze, die sich beliebig vermehren ließen, deutet Stilla-Bowman als überhöhte Wunschprojektionen, die „den Ausdruck des Bedürfnisses einem moralischen Postulat unter(ordnet).“41

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