London? Paris! Oumps.
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Valeska Indetzky. London? Paris! Oumps.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Kapitel 1
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Sie besuchte ihn in der Klinik, in der er sich gründlich durchchecken lassen wollte. Die Klinik war nicht weit von ihrer Wohnung entfernt, und sie kam an diesem Tag bereits zum zweiten Mal. Es war abends, die Sterne funkelten am kalten Herbsthimmel, als sie ihr Fahrrad abstellte und die Treppen zu ihm nach oben lief. „Streberin“, zog er sie auf, er, der möglichst jede körperliche Anstrengung vermied. „Ach was, ich wollte nur so schnell wie möglich bei dir sein“, murmelte sie in seinen Armen, „und der Aufzug ist mir zu langsam.“ Über das lange Wochenende sprachen sie, dass sie sich gönnen wollten nach seinem Check. Über ihren Traum, die Stippvisiten in ihrem südfranzösischen Haus bald endlich durch einen langen Aufenthalt zu ersetzen. Plötzlich wurde ihm schwindelig, er rang nach Luft. Erschrocken klingelte sie nach der Krankenschwester, die sofort die Stationsärztin alarmierte. Während sich beide Frauen um ihren Mann bemühten, hielt sie seine bloßen Füße in ihren Händen, streichelte seine Zehen und ließ ihn fühlen, dass sie da war. Schließlich forderte die Ärztin sie auf, das Zimmer zu verlassen und im Pflegeraum zu warten. „Meine Frau soll bei mir bleiben.“ Sie hörte seine Stimme zum letzten Mal. „Ich bin hier draußen auf dem Flur, gleich vor der Tür, und ich bleibe bei dir“, antwortete sie ihm von der Zimmertür. Und noch heute hoffte sie inständig, er möge sie verstanden haben.
„Es tut mir leid“, sagte die junge Ärztin später, viel später, „wir konnten nichts mehr für ihn tun.“ Sie verstand zunächst gar nicht, was die Frau, die ihr gegenüber Platz genommen hatte, damit sagen wollte. Die Ärztin wartete, ließ ihr Zeit, das Unbegreifliche zu begreifen. Dann folgten medizinische Erklärungen, die sie nicht mehr aufnahm. ‚Er ist nicht mehr da, und er wird nie wieder da sein’, an nichts Anderes konnte Emma denken. ‚Nie wieder ...’. Es tat immer noch weh, wie ein blauer Fleck auf der Seele, der nie heilt. An die Tage, Wochen und Monate danach hatte sie nur nebelhafte Erinnerungen, als wäre sie einfach dahingetrieben, in tiefer Dunkelheit.
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