Kunst und Künstler Almanach 1909
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Various. Kunst und Künstler Almanach 1909
VORWORT
ERINNERUNG AN WILHELM LEIBL. VON. HERMANN SCHLITTGEN
EINE AUTOBIOGRAPHISCHE NOTE ADOLF MENZELS
ZWEI HOLZSCHNITTE VON MANET. VON. MAX LIEBERMANN
UEBER LANDSCHAFTSMALEREI. VON. ALFRED SISLEY
REMBRANDT. VON. JOZEF ISRAELS
ÜBER BÜHNENAUSSTATTUNG. VON. EDWARD GORDON CRAIG
ERINNERUNGEN AN KARL STEFFECK. VON. MAX LIEBERMANN
ARISTIDE MAILLOL. VON. MAURICE DENIS
AUBREY BEARDSLEY. Über. TURNER
DREI BRIEFE. VON. ANSELM FEUERBACH
MAC NEILL WHISTLER. Der rote Lappen
FRANCISCO DE GOYA. Drei Briefe
H. C. ANDERSENS SILHOUETTEN. Des Märchendichters Scheere. VON. CHRISTIAN MORGENSTERN
FRANZ KRÜGER. Briefe an Karl Steffeck
KARL SCHUCH. VON. KARL HAGEMEISTER
EDOUARD MANET. VON. EMILE ZOLA
FERD. GEORG WALDMÜLLER. Aus seinen hinterlassenen Schriften
HANS VON MARÉES. Briefe
Отрывок из книги
Im Sommer 1892 musste ich nach Aibling, um Moorbäder zu nehmen. Aibling war sonst ein langweiliges Nest; aber bei den Künstlern hatte es einen guten Ruf: Leibl wohnte dort, seit vielen Jahren. Ich war von jeher ein grosser Verehrer von Leibls Kunst gewesen; als junger Mensch nach München gekommen, gehörte ich zu einem kleinen Kreise, dem schon damals (es war im Jahre 1880) Leibl ein ganz Grosser war. Auch mein späterer langjähriger Aufenthalt in Paris, wo ich die moderne Kunst an der Quelle studieren konnte, that dieser Liebe keinen Eintrag; im Gegenteil: als ein „rocher de bronce“ stand Leibl gross und einzig in meiner Münchner Erinnerung.
Doch wusste ich von seinem Misstrauen gegen Kollegen; man hatte ja so viel über seine Menschenscheu erzählt. Deshalb kam mir auch gar nicht die Idee, dass ich ihn vielleicht kennen lernen würde.
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Eines Abends war in unsrer Gesellschaft eine Dame, an deren Händen Leibls Blicke wie gebannt hingen. „Solche wundervollen Hände, mein ganzes Leben lang möchte ich nur Porträts mit Händen malen. Die Damen sitzen aber nicht ruhig, die Bauern sitzen besser. Dann muss man die Damen dabei unterhalten, das kann ich nicht. Ich muss doch bei den Bauern bleiben.“
Als ihm ein Bekannter aus Florenz die Photographie nach dem Triptychon des Hugo van der Goes schickte, geriet Leibl in helle Begeisterung über die Hände der Hirten.
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