Geist & Leben 2/2021

Geist & Leben 2/2021
Автор книги: id книги: 2115084     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 969,57 руб.     (9,39$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783429065041 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Bernhard Körner eröffnet Heft 2 mit einer Notiz zu Jürgen Habermas' Reflexion dogmati-scher Geltungsansprüche in den Geisteswissenschaften und befragt sie nach Impulsen für die Unterscheidung einer wissenschaftlich-theologischen Außenperspektive von einer gläubigen Innenperspektive. Der inhaltliche Schwerpunkt dieser Ausgabe ist der französischen Schrift-stellerin und Mystikerin Madeleine Delbrêl gewidmet. Während der Beitrag von Edith Kür-pick FMJ von Madeleines Gedicht «Fahrradspiritualität» inspiriert ist, kommt die renommier-te Delbrêl-Forscherin Annette Schleinzer in einem Interview, das interessante neue Einsich-ten vermittelt, zu Wort. Mathias Moosbrugger begibt sich auf die Spur des eloquenten Pet-rus Canisius SJ, der eigentlich dem Kartäuser-Orden beitreten wollte und der jesuitischen Spiritualität zunächst nur wenig abgewinnen konnte. Felix Körner SJ beschließt die Rubrik «Nachfolge» mit einer ignatianischen Betrachtung der Markuspassion, deren Zentrum das Motiv der Verborgenheit Gottes bildet. Zweifellos stellt die lückenlos transparente Aufarbeitung des sog. «Missbrauchsskandals» gegenwärtig die größte Herausforderung für die Kirche dar. Deshalb adressiert François Cassingena-Trévedy OSB kritische Rückfragen an die kirchliche Rede über Sexualität und votiert für ein «Projekt für den Leib», welches die Sexualität nicht als Tabu, sondern vielmehr als Ressource begreift. Unter dem Eindruck der Corona-Krise befragt Stefan Kopp den Be-griff der «Geistlichen Kommunion» nach seinen noch unentdeckten sakramental-spirituellen Potenzialen. Roman Winter beleuchtet das Martyrium und ökumenische Märty-rer(innen)gedenken in der Spannung von Freiheit und Gnade. Die Bedeutung der «Ränder» für die Evangelisierung der Kirche erhellt die Kleine Schwester Jesu Ulrike, indem sie den Leser(inne)n von prägenden Begegnungen in ihrem beruflichen, wie seelsorgerlichen Um-feld erzählt. Im Bereich der «Jungen Theologie» beschreibt Agnes Slunitschek das Zueinander von Liturgie und Diakonie anhand der theologischen Überlegungen Edward Schillebeeckx'. Vor einem Jahr, am 6. April 2020, gedachte die Welt des 500. Todestages Raffaels, den die ZEIT als «Genie der Hochrenaissance» bezeichnete. Willibald Hopfgartner OFM wagt sich an eines seiner bekanntesten Werke, die «Sixtinische Madonna», heran und interpretiert die Funktion der weltberühmten «lümmelnden» Engelchen auf der unteren Brüstung des Bildes. Im Nachgang reflektiert Johannes Lorenz apersonale Spiritualitäten alternativspiritueller «Lebenskunst-Labore» anhand des New Age-Denkers Ken Wilber. Hans Brandl SJ geht der geistlichen Dimension des Lernens und ihrer Bedeutung für die Bildung des Menschen bei Ignatius von Loyola auf den Grund. Schließlich führt Egbert Ballhorn die Leser(innen) an Jo-chen Kleppers Lied «Die Nacht ist vorgedrungen» (1938) heran und stellt dessen Relektüre in den Kontext der Passionszeit.

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Verlag Echter. Geist & Leben 2/2021

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Inhalt

Heft 2 | April-Juni 2021

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Beide Tendenzen – Spaltung oder Identität – sind in ihren Extremen tödlich für den Reichtum und die Fülle des Lebens. Eine Fahrrad-Spiritualität wird es sich nicht leisten, die bestehenden Polaritäten einfach elegant zu umschiffen. Sie kann aber auch nicht den goldenen, unengagierten „Mittelweg“ nehmen, der niemandem weh tut. Sie situiert sich vielmehr wie bei einer Gratwanderung genau auf dieser Spannungslinie dessen, was man einmal das ur-katholische Prinzip des et … et genannt hat: nicht entweder – oder, sondern sowohl … als auch; nicht nur … sondern auch: nicht nur Gnade, sondern auch Freiheit15, nicht nur Gott, sondern auch Mensch, nicht nur Einheit, sondern auch Vielfalt und Verschiedenheit, nicht nur heilige, sondern auch sündhafte Kirche (semper reformanda).

Das Geheimnis der Balance, des Gleichgewichts liegt – wie beim Fahrradfahren – in der Bewegung. Es wird wohl, so lange wir auf Erden unterwegs sind, immer nur eine unvollkommene Bewegung, eine pulsierende Ungleichheit bleiben, denn, so schreibt R. Guardini, „das Leben steht, je nach der verschiedenen Wesensbetonung im Einzelnen oder in der Gesamtheit, in dieser oder in jener Richtung. Immer aber gerät es dabei in die spezifische Krisis der betreffenden Sinnrichtung: Die dynamische des zerrüttenden (…) Relativismus, oder in die statische der erstarrenden Bewahrung und Härte.“ Und weiter: „Überwunden wird diese Krisis dadurch, dass innerhalb der betreffenden Lebensrichtung die sinngemäß entgegengesetzte aufgefunden, zugelassen, zur Entfaltung freigegeben wird: Das Strömen in der Dauer, das Bleibende im Wandel, (…) das Wirken in der Festigkeit.“16

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