Stromlos

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Автор книги: id книги: 2172879     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1411,06 руб.     (13,88$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783858302021 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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An einem Freitagnachmittag fällt in der ganzen Ostschweiz der Strom aus. Es gibt kaum Informationen über Ursache und Dauer des Stromausfalls. Computer stürzen ab, das Mobilfunknetz fällt aus, der Campingkocher muss den Kochherd ersetzen, tiefgekühlte Lebensmittel vergammeln und in den Spitälern brummen die Notstromaggregate. Nichts geht mehr! Bevölkerung und Behörden stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Wie gehen die Menschen mit der noch nie dagewesenen Situation um? Wie viele bezahlen den Stromausfall mit ihrem Leben? Veronika Meyers Geschichte ist zum Glück nur Fiktion. Doch der Stromausfall vom 9. Dezember 2015 in weiten Teilen der Stadt Zürich zeigt, wie schnell die Realität die Fiktion einholen kann.

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Veronika R. Meyer. Stromlos

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Veronika R. Meyer

Ein Wimmelbild des Schreckens

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Die Stadt schrie auf. Nicht, weil sich das Wasser einen Weg über den Gallusplatz und durch die Moosbruggstrasse zum Spisertor hinunter suchte; nicht, weil es an der Lämmlisbrunnenund der Steinachstrasse Keller überflutete, bis es hinter der Olma beim städtischen Werkhof Wiedacker an die Lärmschutzwand der Autobahn prallte und dort einen See bildete; sondern weil zwei junge Menschenleben ausgelöscht worden waren. Mit Bitternis nahm man nachmittags zur Kenntnis, dass der Regen schwächer wurde und sich hin und wieder ein Stück Himmel zeigte, wie ein nasser, bläulicher Fetzen Stoff hinter den Wolken aufgespannt. Warum erst jetzt?

Trotzdem atmete die Stadt auf, als am späten Nachmittag endlich wieder einige zaghafte Sonnenstrahlen ihre Türme beschienen. In Bern beschwor Bundesrat Roland Oberli die Armeeleitung, bis zum Abend einen Plan für die Sprengung des Damms vorzulegen und diese am nächsten Tag durchzuführen. Zudem waren er und Regierungsrat Thomas Berger bei ihrem langen Gespräch zu Schlüssen gekommen, vor denen ihm graute. Erstens musste das Kernkraftwerk Mühleberg abgeschaltet werden; das war allerdings nicht tragisch, denn Strom war zur Zeit im Überfluss vorhanden, aber das Grauen meldete sich, wenn Oberli daran dachte, warum die Abschaltung nötig war. Und zweitens mussten die Behörden der Gemeinden zwischen Wohlensee und Drei-Seen-Land beauftragt werden, die schon längst ausgearbeiteten Evakuationspläne wegen Hochwassers zu aktivieren, wenn auch vorerst nur auf der ersten Stufe und ohne Mitteilung an die Bevölkerung. Es wurde ein hektischer Tag für Oberli, Berger, verschiedene Katastrophenstäbe und die Zivilschutzbehörden. Kernkraftwerk-Leiterin Claudine Rochat war bis anhin wirklich überzeugt gewesen, dass ihrer Anlage nichts geschehen könne. Doch als sie am Morgen vom neugebildeten Damm in der Seftau erfuhr, kamen ihr erstmals Zweifel. Während sie noch unschlüssig war, ob sie wirklich eine Schnellabschaltung verfügen solle, erhielt sie den entsprechenden Befehl vom eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat. Eigentlich war sie erleichtert, wenn auch in ihrem Stolz verletzt, denn nun musste sie nicht selber entscheiden.

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