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Was haben Mata Hari und der Kammerdiener von König Ludwig II. gemeinsam? Eine ungewöhnliche Konstellation: beide historische Gestalten treffen sich in der Person des Erzählers. Der lebt heute in eben jener Grunewald-Villa, in der Anfang des vorigen Jahrhunderts Mata Hari gewohnt hat und mit dem Kammerdiener des Bayern-Königs ist er verwandt. Er ist sein Urgroßvater. Daraus entwickelt der Autor Gedankenspiele zwischen Fiktion und Wirklichkeit um die beiden Hauptfiguren. Beide haben schon den Stoff für Bücher und Filme geliefert. Neu ist die ganz persönliche Sicht auf den Kammerdiener und die Tänzerin. Sie wurde 1917 als Spionin von einem französischen Erschießungskommando hingerichtet. Er hat das Leben als ständiger Begleiter von König Ludwig II. seinem inzwischen verschollenen Tagebuch anvertraut. Der Erzähler hat es gekannt. Genauso spannend sind die Aufenthalte von Mata Hari in Berlin, das sich damals zur glänzenden europäischen Metropole entwickelte. Mata Hari war mitten im prallen Leben der künstlerischen Avantgarde, die sich in den Cafés am Kurfürstendamm traf. Diesen Pracht-Boulevard vor den Toren des alten Berlin fuhr Mata Hari entlang auf ihrem Weg von einer Grunewald-Villa zu ihren Auftritten im Varieté-Theater «Wintergarten». So geben die Gedankenspiele interessante Einblicke aus verschiedenen Blickwinkeln in die Zeit am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit einem Zeitsprung zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts gibt der Erzähler in der Rolle eines Journalisten Erlebnisse mit Angela Merkel, Helmut Schmidt und Wolfgang Schäuble preis. Zehn Zeichnungen des Autors illustrieren die Gedankenspiele.