Machtgewinn und Machtbehauptung der Medici im Florenz des 15. Jahrhunderts waren schon für die Zeitgenossen ein Lehrstück der Politik: Wie konnte es gelingen, scheinbar übermächtige Gegner aus älteren und vornehmeren Familien zu verdrängen? Wie ließ sich eine vorher relativ offene Republik so umformen, dass der Wille der Medici maßgeblich und durchsetzbar wurde? Als packendes Drama in fünf Akten erzählt Volker Reinhardt den Machtkampf der Medici – mit Cosimo de Medici als „Hauptdarsteller". Von ihm lässt sich lernen: Wie man Geld in Macht ummünzt, durch nützliche Netzwerke dauerhaften Einfluss ausübt und den Schein zur Verwandlung des politischen Seins einsetzt. Was sich in Florenz zwischen etwa 1400 und 1450 abspielte, ist zeitbedingt und zeitlos zugleich.
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Volker Reinhardt. Geld und Freunde
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Inhaltsverzeichnis
Die gespaltene Republik
Das politische System
Die Medici
Die Parteien
Der Machtkampf
Erster Akt: Schuldzuweisungen und Nadelstiche
Zweiter Akt: Krieg
Dritter Akt: Florentinisches Roulette
Vierter Akt: Der Sieg in der Niederlage
Fünfter Akt: Rückkehr und Triumph
Die gelenkte Republik
Die Kunst der Manipulation
Die zwei Cosimos
Anmerkungen
Literatur
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Volker Reinhardt
Geschichte erzählt - Geld und Freunde
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Aufnahme in diese Spitzengruppe fanden die primi nicht als Einzelperson, sondern als Mitglied einer Familie. Dieser Begriff konnte den gesamten Sippenverband oder auch nur einen einzelnen Haushalt bezeichnen.
Größere Clans konnten fünfzig und mehr von diesen umfassen, mit beträchtlichen Unterschieden hinsichtlich Rang und Vermögen. Im 15. Jahrhundert stieg zwar die Bedeutung der Kernfamilie und der unmittelbaren Abstammungslinie unaufhaltsam an, doch blieb, ungeachtet aller Differenzen des Reichtums und des Einflusses, ein gewisser Zusammenhalt innerhalb der Großfamilie bestehen. Vor allem in Krisen, speziell bei bewaffneten Auseinandersetzungen, bildete der Clan traditionell eine Verteidigungsgemeinschaft; aus diesem Grunde wohnten die verschiedenen Haushalte meist in enger Nachbarschaft, wenn irgend möglich aber im selben gonfalone (die vier Stadtviertel von Florenz zerfielen in jeweils vier solcher Quartiere).