Kandide oder Die beste aller Welten
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Вольтер. Kandide oder Die beste aller Welten
Kapitel 1. Was maßen Kandide in einem schönen Schlosse erzogen und aus selbigem fortgejagt wird
Kapitel 2. Wie's Kandiden unter den Bulgaren geht
Kapitel 3. Wie Kandide den Bulgaren entkam und wie's ihm nachher erging
Kapitel 4. Wie Kandide seinen alten Lehrmeister in der Philosophie, den Magister Panglos, wiederfand und was weiter geschahe
Kapitel 5. Seesturm, Schiffbruch, Erdbeben, Schicksal des Magister Panglos, Kandidens und des Wiedertäufers Jakob Schwezinger
Kapitel 6. Probates Mittel der hochehrwürdigen Inquisition fürs Erdbeben, bestehend in einem schönen Autodafe, wobei Kandide den Staupbesen bekommt
Kapitel 7. Kandide wird von der Alten wohl gepflegt und findet unverhofft seine Geliebte
Kapitel 8. Baroneß Kunegundens Geschichte
Kapitel 9. Was sich mit Kunegunden, Kandiden, dem Großinquisitor und einem Juden zuträgt
Kapitel 10. Kandide, Kunegunde und die Alte kommen in einer gar schlimmen Lage zu Cadix an und schiffen sich ein
Kapitel 11. Geschichte der Alten
Kapitel 12. Wie übel es der Alten weiter erging
Kapitel 13. Wie sich Kandide genötigt sahe, die schöne Kunegunde und die Alte zu verlassen
Kapitel 14. Wie Kandide und Kakambo in Paraguay von den Jesuiten aufgenommen werden
Kapitel 15. Weshalb Kandide den Bruder seines Mädchens tötet
Kapitel 16. Zwei Mädchen und zwei Paviane stoßen unsern Reisenden auf. Wie's ihnen bei den Wilden, die Langohren genamst, ergeht
Kapitel 17. Kandide kommt mit seinem Bedienten nach Eldorado. Was sie da gesehn
Kapitel 18. Was sie in Eldorado sahen
Kapitel 19. Was ihnen zu Surinam begegnet, und wie Kandide mit Martinen bekannt wird
Kapitel 20. Seeabenteuer Kandidens und Martins
Kapitel 21. Kandide und Martin nähern sich den französischen Küsten. Wovon sie sich unterhalten
Kapitel 22. Was Kandiden und Martinen in Frankreich begegnet
Kapitel 23. Kandide und Martin kommen an die englischen Küsten; was sie dort sehn
Kapitel 24. Von Gertruden und Bruder Viola'n
Kapitel 25. Besuch beim Signor Pocourante, Nobile di Venezia
Kapitel 26. Kandide und Martin speisten mit sechs Ausländern. Wer diese Ausländer waren
Kapitel 27. Kandidens Reise nach Konstantinopel
Kapitel 28. Baron von Donnerstrunkshausen und Panglos erzählen, was ihnen bisher begegnet ist
Kapitel 29. Was maßen Kandide Kunegunden und die Alte wiederfand
Kapitel 30. Schlußszene
Отрывок из книги
Vertrieben aus seinem irdischen Paradiese wanderte Kandide mit weinendem Auge fort, ohne zu wissen wohin, oft gen Himmel blickend, noch öfter nach dem Palaste, der die schönste aller jungen Baronessinnen in sich schloß; mit leerem Magen legt' er sich mitten im Felde hin, zwischen zwei Furchen. Es schneite die Nacht durch heftig; ganz erstarrt schlich Kandide mit dämmerndem Morgen nach einer benachbarten Stadt. Sterbensmatt vor Hunger und Strapaze, nicht einen Heller Geld bei sich, macht' er vor der Tür eines Wirtshauses höchst betrübt halt.
Zwei Blauröcke wurden ihn gewahr. Ha! ein hübscher Kerl, Herr Bruder! sagte der eine. Wie'n Rohr gewachsen! Just so groß, wie wir'n brauchen! Sie gingen auf Kandiden los und baten ihn sehr höflich, zu Mittag mit ihnen zu speisen. Ich finde mich ungemein durch Ihre Einladung beehrt, meine Herren, sagte Kandide mit einem bescheidenen Ton, der gleich seine Nation verriet, allein ich habe kein Geld, kann meine Zeche nicht zahlen. Ach! was Geld! was Zeche zahlen! sagte einer von den Männern. Das haben solche wohlgewachsne, artige junge Herren wie Sie nicht nötig. Sie messen sechs Zoll?
.....
Des Redners Frau, die den Kopf zum Fenster hinausgesteckt und vernommen hatte, daß es einen Menschen gab, der an der Antichristheit des Papsts zweifelte, leerte über sein Haupt einen vollgerüttelten und geschüttelten Nachttopf. Gott, wie weit geht der Religionseifer bei den Damen!
Ein niegetauftes Geschöpf, ein wackrer Wiedertäufer, namens Jakob Schwezinger, sähe, wie hartherzig, wie schmählich man einem seiner Brüder begegnete, einem zweifüßigen, federlosen Geschöpf, das doch eine Seele hatte; und es jammerte ihn sein, und er führte ihn hinab in sein Haus und säuberte ihn und gab ihm Brot zu essen und Bier zu trinken, und schenkte ihm zwei Gulden; auch wollt' er ihn sogar in seiner Fabrik arbeiten lehren, woselbst mitten in Holland persische Stoffe verfertigt wurden.
.....