Die Erbin
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W. E. Norris. Die Erbin
W. E. Norris. Die Erbin
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Über Die Erbin
Ebook-Kolophon
Отрывок из книги
Autorisierte Aebersetzung aus dem Englischen
In der That war der Dekan von St. Cyprian, obgleich er in akademischen Kreisen eine sehr bedeutende Rolle spielte und durch hervorragende wissenschaftliche Werke, die er geschrieben hatte, sich in der gelehrten Welt weit und breit einen hochgeachteten Namen gemacht hatte, ein so einsamer, freundloser Mann, wie es kaum einen zweiten in ganz England gab. Seine nahen Verwandten waren zwar alle durch den Tod von ihm getrennt; allein, wären sie am Leben geblieben, so hätten sie deshalb doch nicht freundschaftlicher mit ihm verkehrt, als sie es jetzt thaten, denn er hatte sich mit allen erzürnt und war mit einem jeden von ihnen verfeindet gewesen. Er hatte sich mit seinem einzigen Bruder erzürnt; er hatte sich mit seinem einzigen Kinde erzürnt, mit seiner Tochter, die vor langen Jahren sein Haus verlassen und — gegen den Willen ihres Vaters — ihren Musiklehrer geheiratet hatte; er hatte sich mit allen Professoren seiner Universität erzürnt — nicht bis zum offenen Bruche, das wäre eine zu grosse Schande gewesen, aber doch so weit, dass ihm jeder stillschweigend aus dem Wege ging und ihn mied, so viel er konnte. Der einzige, mit dem er stets auf friedlichem Fusse gestanden hatte, war der Rektor der Universität gewesen, aber das freundschaftliche Zusammenleben mit diesem war nicht des Dekans Verdienst, sondern das des guten alten Doktor Drysdale, mit dem zu streiten selbst dem Unverträglichsten ein Ding der Unmöglichkeit war. Und infolge seiner Feindschaft mit aller Welt lag der alte Mann jetzt einsam und verlassen auf seinem Sterbebette da — keine Seele um sich, als die alte Haushälterin — und erwartete das Nahen des Todes.
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„Nicht die entfernteste. Wie ich Ihnen soeben sagte, hat sie seit dem Tage, da sie mit ihrem Schurken von Musiklehrer auf und davon lief, nie wieder etwas von sich hören lassen. In dem Briefe, den sie mir hinterliess, teilte sie mir mit, dass sie beide nach Neuseeland zu gehen und dort ihr Glück zu versuchen beabsichtigten. Ob sie diesen Plan ausgeführt haben, ob nicht — ich weiss es nicht. Ob sie lebt, ob sie tot ist — ich weiss es ebensowenig. Ist das letztere der Fall, so geht mein Vermögen an den nächsten noch lebenden Blutsverwandten über. Besser konnte ich — meiner Ansicht nach — nicht darüber verfügen,“ setzte der Dekan ein wenig zweifelhaft hinzu, als wünschte er jetzt die Bestätigung zu hören, dass seine Bestimmung eine sehr weise und richtige gewesen sei.
„Hm, hm!“ sagte sein Freund nachdenklich. „Aber halten Sie es nicht für richtig, dass wir Fred telegraphisch hierher berufen, Musgrave?“
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