Vom Jakobli zum Jakob

Vom Jakobli zum Jakob
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Описание книги

Vom Jakobli zum Jakob erzählt das ereignis- und erfolgreiche Privat- und Berufsleben des Autors. Es begann mit einer schwierigen Geburt und einem Leben, das am seidenen Faden hing, gipfelte in der Gründung einer eigenen Firma mit einer technischen Erfindung, die in aller Welt Anklang fand, und einer glücklichen Familie. Dazwischen gab es kleine Rückschläge, tägliche Kämpfe mit Widrigkeiten und verschiedenstem gesellschaftlichem Engagement. Ein Leben, das sich in ständiger Entwicklung und Veränderung befand und an seinen Aufgaben wuchs. Heute schaut der Erzähler voller Stolz und Genugtuung auf seine Lebensleistung zurück. Er ist immer noch an den Weltläufen interessiert, beobachtet das Tun der jungen Generation, erfreut sich an der Natur und lebt in entschleunigten Tagesabläufen.

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Walter Bührer. Vom Jakobli zum Jakob

Impressum

Teil 2. Schulreise. Die erste Schulreise im Jahr 1940 wurde schon Wochen im Voraus von Fräulein Walther bekanntgegeben. Vorgesehen war eine Schifffahrt von Schaffhausen nach Stein am Rhein. Begeistert und mit Freude erzählte Jakobli seinen Eltern, wohin die Reise ginge. Mutter Anna kaufte dem Buben eine Lunch-Tasche. Eine praktische Umhängetasche, in der genügend Reiseproviant verstaut werden konnte. An einem Augustabend wurde von Mutter Anna der Tagesproviant vorbereitet. Jakobli durfte seinen Eltern vorführen, wie er die vielen Sachen einpacken werde. Um ruhig ins Bett gehen zu können, sich seinem erholsamen Schlaf anvertrauen zu dürfen, um am anderen Morgen in der Früh gut ausgeruht auf die Reise zu gehen, versprach ihm der Vater, dass er den Buben zur rechten Zeit wecken werde. Trotz allen Vorbereitungen und Versprechungen konnte Jakobli in der Nacht vor der Reise schlecht schlafen. Er träumte, nicht zur festgelegten Zeit vor dem Schulhaus zu erscheinen. Er sah sich den Trüllebuck hinauf zum Schulhaus eilen, um dort einen leeren Platz vorzufinden. Als endlich sein Vater neben seinem Bett stand, um den Buben behutsam zu wecken, kam freudiges, erleichterndes Leben in Jakoblis Dasein. Rechtzeitig traf der Bube neben dem Schulhaus ein. Die Reiseführer, Fräulein Walther mit dem Schulpräsident, Jakoblis Pate Ludwig Vogelsanger, marschierten vor der Klasse zum DB-Bahnhof. Mit dem DB-Zug reiste die fröhliche Schar nach Schaffhausen. Vom Bahnhof in der Stadt die Vordergasse hinunter, war von weither fröhliches Kinderplaudern zu vernehmen. Vor dem Betreten des Schiffes wurden von Fräulein Walther die Verhaltensregeln, welche während der Fahrt nach Stein am Rhein einzuhalten waren, eingehend erklärt. Erst danach duften die jungen Passagiere hinter ihren Betreuern einsteigen. Die Schaffhausen, ein großes, mit grüner und weißer Farbe bemaltes Dampfschiff, wurde durch zwei Schaufelräder rückwärts und vorwärts bewegt. Der Dampfkessel wurde durch das Kohlenfeuer erhitzt. Die leise arbeitende Dampfmaschine zog das Interesse Jakoblis und seiner Kameraden auf sich. Fräulein Walther und ihr Begleiter mussten die interessierten Schiffsreisenden dazu ermahnen, die Schiffsfahrt nicht nur der Technik zu widmen, sondern auch die schöne Gegend links und rechts dem Strom entlang zu genießen. Nach dem Ablegen von der Schiffsstation Diessenhofen erlebten die Kinder eine aufregende Aktion. Der Schiffskamin musste, zur sicheren Fahrt unter der Diessenhofemer Holzbrücke hindurch, flach auf die dafür bereitstehenden Stahlträger gelegt werden. Jakobli und seine neben ihm stehenden Freunde betrachteten staunend, wie der Kamin, seiner Funktion beraubt, flach dalag. Aus dem freigelegten Schlund der Feuerstelle stiegen kleine Funken und eine spärliche Rauchsäule gen Himmel. Die Graureiher auf den Bäumen vor dem Weiler Bibermühli, wurden mit den Rufen der Kinder begrüßt. Angelangt an der Schiffanlegestelle Stein am Rhein, verabschiedeten die Matrosen die fröhliche Kinderschar. Fräulein Walther versammelte auf dem Rhein-Quai die beiden Klassen zu einem wichtigen Gespräch. Zu jener Zeit herrschte eine ernst zu nehmende gefährliche Zeit. Hitlers Schergen von Nazideutschland machten allerhand unmenschliche Sachen, vor denen sich jeder und jede in Acht nehmen musste. Die Lehrerin erklärte eine Sache, die sie schon einige Male mit den Kindern in der Klasse besprochen hatte. Oben bei der Gaststätte Bläichi, dem Ort, wo die Reise hinging, war nur einige Meter von der Grenze zu Deutschland neben dem Spielplatz des Restaurants gefährliches Land. Das von Nazideutschland beherrschte Gebiet. Keines der Kinder dürfe sich vom Spielplatz entfernen. Nur im vorgegebenen Umkreis dürfe man sich bewegen. Diese Anweisungen sorgten bei den Kindern, auch bei den Erwachsenen, für belastende, trübe Gedanken. Für die Kinder war das schwer zu verstehen. Diese Reise fand mit der Bahnfahrt von Stein am Rhein nach Schaffhausen ohne Zwischenfall einen glücklichen Abschluss. Mutter Anna, die Köchin. Mutter Annas Kochkünste waren bekannt bei der Helferschaft im Haus zur Stege und bei ihren Angehörigen. In der Winterzeit servierte sie nicht selten ein reichhaltiges Essen, was während der Kriegsjahre nicht einfach auf den Tisch zu zaubern war. Zum Abendessen eine Rösti gebacken mit Grüben-Würfel aus ausgelassenem Schweineschmalz. Zur Abwechslung wurden Salzkartoffeln mit Emmentaler-Käse aufgetragen. Die Mittagessen bestanden zum Beispiel aus Kartoffelstock, Blut- und Leberwürsten mit Rosenkohl oder Sauerkraut, alles vom Hof. Bauernfamilien waren zu jener Zeit größtenteils Selbstversorger. Schlittschuhlaufen. Absatzreißer wurden die Schlittschuhe genannt, weil nicht selten beim Abschrauben der Eisen in den Klammern der Schlittschuhe noch ein Schuhabsatz hängen blieb. Im Moos nordwestlich des Bunkers West liegt im malerischen Tal das kleine Hochmoor, Moos genannt. Das Moos war ein beliebter Ort zum ungestörten Sein. Die großen Buben und Mädchen zeigten den Kleinen sich als Vorbilder im Eislaufen. Auch bei anderen Vergnügungen, zum Beispiel im Rauchen von Zigaretten. Entweder wurde ein Junge zu den Soldaten im nahe gelegenen Bunker befohlen. Er sollte dann schauen, versuchen, ob ein guter Grenzschutz-Soldat einige Zigaretten verschenken würde. Wenn so ein Gang erfolglos war, wurden die Kleinen gebeten, ins Dorf hinter zu gehen, bei Tante Frieda ein Päcklein Rauchwaren, Zigarretten mit den Namen Fip, V2, Capitol, Parisienne zu kaufen. Der Bote wurde angewiesen zu sagen, die Zigaretten seien für den Baumeister Leibacher. Solche Botengänge führte Jakobli, wegen des Lohns, der ihm winkte, einige Male gerne aus. Dieser Lohn wurde in Naturalien bezahlt, zwei bis drei Zigaretten. Auch im Wettewiswäier und im Rootwisetal sorgte Jakobli mit seinen Kameraden dafür, dass bei kalten Temperaturen eine Eisfläche entstehen konnte. Durch das Stauen des Krebsbaches, der heute überdeckt ist, bei den Drei Bäumli floss das Wasser auf eine weite Fläche, von der Rootwiese, eine Fläche war im Eigentum von Jakoblis Vater, bis zum Heuschopf der Familie Blanz, die in Gennersbrunn ihren Landwirtschaftsbetrieb führte. Einige Jahre wurden in den Monaten Februar/März scharenweise Schlitt-schuhläufer aus Herblingen, Schaffhausen und Gennersbrunn auf dem Eisfeld im Tüüftaal beim schnellen Gleiten auf dem Eis beobachtet. Jahre später konnten und wagten sich die Herblinger in die Spitzwiesen, heute Fulachwise, um dort, gegenüber der Brauerei Falken, auf großer Fläche das Eislaufen zu genießen. Für ein Eintrittsgeld von 20 Rappen konnten die Jungen in das weite Eisfeld eintreten, wo der Eishockeyklub EHS seine Gegner manchmal in Bedrängnis führte, oder umgekehrt. Die Spitzwiese ist heute verbaut mit Gleisen des Güterbahnhofs der SBB. Ein wichtiges Abstellgebiet für –

Teil 4. Karbidgrube als HG-Ausbildungsort. Über dem Karbidgraben unterhalb des Waldes, in dem jetzt der Gittermast der Freileitung vom Unterwerk Gäissbärg steht, im Dachsenbühl/Schweizersbild, wurden die Soldaten vom Grenzwachdienst im HG-Werfen trainiert. Eine Abwechslung vom Arbeiten, interessant und für Jakob abenteuerlich, wenn er mit seinem Vater im Wald tätig war. Vor Übungsbeginn kam jeweils ein Soldat zum Vater und informierte die beiden über das bald beginnende explodierende Krachen, unten beim Karbidgraben. Während der gefährlichen Übungen verlegten Vater Jakob und Sohn ihre Arbeitsplätze auf die obere Waldfläche. Wenn die Soldaten die mit Splittermänteln bestückten Defensivgranaten einsetzten, vernahmen die beiden, jeweils nach den Explosionen der Granaten, das Knistern in den Zweigen der Bäume. Sie haben hin und wieder einen Sicherungshebel oder Mantelsplitter der detonierten Granaten gefunden, gefährliche Stücke, die bis zu ihnen heraufgeflogen kamen. Heute stehen Ein- und Mehrfamilienhäuser im Pantli auf jenem Grundstück, das zur Zeit des Zweiten Weltkrieges als vergessene Gegend und als gut geeigneter Exerzierplatz galt. Bomben auf Tayngen. Am 25. Dezember 1944, einem kalten Winternachmittag, wehte eine zugige Brise stechend von Osten her über die Gegend. Zwei Buben, Jakobli und sein Vetter Fredy, wanderten vom Dorf zur Wiissplatte. Motorengedröhn ließ die beiden Wanderer aufhorchen. Von Westen her näherte sich ein Pulk B-26-Bomber über dem Hohberg Richtung Osten. Auf der Wiesenfläche des Hohbergs stand eine große Bühne. Die Tanzfläche dieser Bühne wurde ihres Zwecks entfremdet. Dafür hatte ein großes Schweizer Kreuz gen Himmel gezeigt. Ein Zeichen, das die Aufmerksamkeit der Flugzeugpiloten wecken und ihnen vermitteln sollte: Ihr befindet euch über Schweizer Hoheitsgebiet. Diese Schweizer Kreuze auf den Höhen von Eglisau über Rafz, Wilchingen, Hallau, Siblingen, Neuhausen am Rheinfall, Herblingen, Thayngen der weiteren Landesgrenze entlang bis über Stein am Rhein, waren ein Dorn in den Augen der Deutschen Wehrmacht. Jakobli sah, wie die Pfandfindermaschine zu einer leichten Linkskurve abbog. Sekunden später, über dem Dorf, hatte der nachfolgende Pulk die Linie des Pfadfinders erreicht, flog über dem Dützebül Richtung Thayngen. Kurz darauf sahen die jungen Beobachter Silbersteifen durch die Luft segeln. Sekunden später ließ die Pfadfindermaschine das braune Signal zum Bombenabwurf erkennen. Die in der Sonne glänzenden Bomben zerstörten den Thaynger Bahnhof und das Tonwerk. Fredy und Jakobli mussten durch ein leichtes Zittern im Boden annehmen, dass etwas Schlimmes passiert war. Die Zerstörung der Gebäude hatte ein Todesopfer zur Folge. Albert Kern, Produktionsleiter des Tonwerks, hat Jahre später Jakob, der mit Albert Feuerwehr-Instruktor war, erzählt, dass er, Albert, kurz vor der Bombardierung seiner Fabrik diese verlassen habe, und so durch Zufall dem sicheren Tod entkommen war. Bote zwischen Freund und Feind. Im Zivilleben war Jakoblis Vater, wie schon erwähnt, vollamtlicher Landwirt. Dazu war er im Nebenamt Gemeindeschreiber von Herblingen und dazu versah er noch einige andere Ämter. Während des Weltkrieges war es als Gemeindeschreiber seine Aufgabe mit Jean Müller, Inhaber der Sägerei, auch im Nebenamt Gemeindepräsident von Herblingen, den Herren der fünften Kolonne schriftliche Sanktionen mitzuteilen. Gegen Ende des Krieges musste Jakobli einige Male solche Mitteilungen dem Gemeindepräsidenten zur Unterschrift vorbeibringen, dann von dort den abenteuerlichen Gang zum Restaurant Sonnenstube, damals die Herblinger-Hochburg der Nazis aus der Gegend von Schaffhausen, unter die Füße nehmen. Jakoblis Vater beauftragte seinen Sohn, jeweils dem Gemeindepräsident zu telefonieren. Die damalige Telefonnummer 5 17 20 war die des Gemeindepräsidenten, Vaters Telefonnummer war die 5 19 97. Beide sind noch in Jakobs Gedächtnis. Er musste den Gemeindepräsidenten anrufen, um ihn zu fragen, ob Jakobli kommen dürfe, um einen vom Vater verfassten Brief unterschreiben zu lassen. Mit einem gelben Briefumschlag im Format A-4 galoppierte der Bube dann von Vaters Büro zum Jean Müller hinunter. Sobald der Briefumschlag zugeklebt war, nahm der junge Kurier den Weg zur Nazihochburg, den Adressaten des Briefes im Haus Sonnenstube, unter seine Füße. Bevor Jakobli sich vom Jean Müller verabschiedete, gab ihm der Gemeindepräsident folgende Warnung mit auf den Weg: „Du darfscht nid iis Huus ine goh, blieb uf de Stäge dusse stoh und lütisch. Gib dä Brief ab und renn sofort zrugg. Wenn niemert uf macht bring dä Brief wieder mir. Wenn dich öppert wott ist Huus ineloo, spring furt.” Der Hausherr der Sonnenstube, Malermeister H., sein Beruf Maler und Gauleiterhelfer, wollte einmal dem jungen Boten etwas zu trinken anbieten. Doch der lehnte das Angebot ab und machte sich schleunigst aus dem Staube. Die mahnenden Worte des Gemeindepräsidenten waren stärker als sein Durst. Die Nazispitzel. Nach Kriegsende erfuhren die Gemeindebehörden von Herblingen, dass wenn der Einmarsch der Wehrmacht in Herblingen erfolgt wäre, als Erste der Gemeindepräsident und Jakoblis Vater öffentlich erschossen worden wären. Diese Weisung enthielt ein Schreiben, welches unter anderen Briefen und Listen im Büro der Herblinger Nazihorde gefunden wurde. Der Malermeister H. und andere Fröntler aus dem Dorf und aus der Stadt, die teilweise im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft waren, wurden bald nach dem Einmarsch der Franzosen, welche das Gebiet Baden-Württemberg besetzt hatten, an die Besatzungstruppe ausgeliefert. Erklärungsnotstand. Von der Jugend unserer heutigen Zeit, Buben und Mädchen, werden nach Jakobs Erfahrung die schweren Zeiten während und noch einige Jahre nach Kriegsende vielfach oberflächlich wahrgenommen. Selten werden von den Alten die damaligen Begebenheiten den Jungen in verständlicher Art erklärt. Kriege empfindet unsere heutige Jugend zum Teil, abenteuerlich, interessant, schrecklich oder „hig points“. Über die Medien werden unsere jungen Menschen mit falschen Bildern berieselt. Erfahrungen, die Jakobli und seine Freunden während der Aktivdienstzeit und noch Jahre nach Friedensschluss machen mussten, sind für die heutige Jugend nicht erfassbare, nicht erklärbare Tatsachen, es sind ferne Welten für sie. Die heutigen Menschen mittleren Alters und deren Kinder können die damaligen Zeiten nicht verstehen. Das damalige Leben kann in der heutigen schnelllebigen Zeit nur mit Geduld und in klarer Ausdrucksweise den Jungen erklärt werden. In einer Zeit, wo das Dasein ohne große Anstrengungen, ausgenommen im Sport, nach den Wünschen einer modernen Gesellschaft möglich ist, gehen die Ereignisse weniger eindrücklich an den Menschen vorbei. Gefährlicher Wohlstand. Wo ein Staat dafür sorgt, dass die Menschen auf einem hohen, teilweise unverständlich hohen Lebensstandard unbesorgt verharren können, ist es nicht einfach, auf andere Gefahren, denen die Menschen heute ausgesetzt sind, hinzuweisen. Wo der tägliche Warenkorb voll ist, ist die Wertschätzung des Nötigen weniger hoch. Wo Sozialwerke in manchmal unverständlicher Verteilung überborden, wird immer mehr gefordert. Wo eine Verpackungsindustrie funktioniert, nur weil der Markt zu einem großen Teil durch eine Wegwerfgesellschaft erhalten bleibt, da besteht die Gefahr, einer Unordnung nicht entgegenzuwirken. Wo eine Wegwerfgesellschaft, die durch die Arbeit Erwerbstätiger, von akademisch gebildeten Mangern mit überdotierten Löhnen mit Leichtfertigkeit unmenschlich umgeht, entsteht Frust. Wo der Volkswille von der Politik nicht wahrgenommen werden muss, nicht nach dem Volkswillen gehandelt wird, entsteht Unglaubwürdigkeit, Unverlässlichkeit gegenüber den Gewählten, denen vor ihrer Wahl vertraut wurde. Wo Kindern z. B. das Wegwerfen der Verpackungen etwas Alltägliches ist und bestenfalls ihnen von weitsichtigen Eltern erklärt wird, wo die verschlissene Verpackung hingehört, z. B. zur Wiederverwendung in den schwarzen Abfallsack, in den Altmetallbehälter, in den Kunststoffrecyclingbehälter, in den Papierkorb, muss man mit Schlendrian rechnen. Wo in einem unbeaufsichtigten Moment, ahnungslos auf dem Pausenplatz, auf der Straße, in Nachbars Grünhecke, in dessen Garten, je nachdem in welchem Elternkreis jene Kinder aufgezogen werden, die Verpackung entsorgt wird, da entstehen Meinungsverschiedenheiten. Wenn die Jungen erleben müssen, dass Erwachsene ihre Abfälle nicht ordnungsgemäß entsorgen, wie soll dann die heutige Jugend es besser machen als die schlecht erzogenen Vorbilder. Eine schwere Sache ist, den jungen Menschen zu erklären, dass mit Geld sorgfältig umgegangen werden sollte. Wenn diese Jungen erfahren müssen, wie Erwachsene teilweise hochmütig über ihre Verhältnisse leben können, nur aufgrund ihrer manchmal durch Vitamin „B“ oder sogenannten höheren Ausbildung erhaltenen Stellungen in der heutigen Abzocker-Gesellschaft. Viel zu wenig geehrt werden Arbeiter und Arbeiterinnen hinter Drehmaschinen, Fertigungslinien, Fräsmaschinen, Produktionsanlagen, Verpackungslinien im Stunden- oder Monatslohn 8 ½ und mehr Stunden am Tag mit großer Verantwortung produzieren. Die heutige Jugend und deren Eltern müssen leider zum Teil mit Egoisten zusammenleben, die sich über Pflichterfüllung und redliches Verhalten keine Gedanken machen. Ein solches Dasein baut bei feinfühligen Menschen Frust auf. Bomben auf Schaffhausen. und in den Cholfirstwald. Am 01. April 1944, ca. um 11.00 Uhr, saß Jakobli an seinen Schulaufgaben in Vaters Büro. Das Motorengedröhn der Unglück bringenden, fliegenden Festungen kam, aus seiner Sicht, von Osten über den Dützebühlwald. Jakob erinnert sich noch an jenen Tag, an dem die erste Maschine vor dem Flugzeugpulk gegen Westen gleitete. Jakobli sah die kleine braune Wolke, welche die Pfadfindermaschine ausgestoßen hatte. Sekunden nach diesem Signal vibrierte der Boden unter seinen Füßen. Kurz darauf kam seine Mutter zu ihm ins Büro. Sie gab Jakobli den Auftrag, mit seinem Velo in die Stadt zu fahren, um den Vater mit seinen Knechten, Guiseppe und Justa zu suchen. Die drei Männer waren am frühen Morgen des verhängnisvollen Tages mit zwei Wagenladungen Bundesweizen zur Abgabe zum Güterbahnhof in Schaffhausen gefahren. Schon kurz nach dem Niveauübergang der Straße über die Gleise der DB neben der Spitzwiese, heute liegt dort die Gleis-anlage des Güterbahnhofes, neben der Brauerei Falken, wurde seine Erkundungsfahrt durch einen Soldaten, der als Wachposten Dienst tat, unterbrochen. Der Luftschutzsoldat mit umgehängtem Karabiner erklärte dem Buben, dass eine Weiterfahrt nicht erlaubt sei, die Stadt brenne, weil diese vor kurzer Zeit bombardiert worden sei, was man schon von Weitem sehen konnte, und der junge Pfandfinder dies schon wusste. Jakobli hatte in Vaters Büro die Vibrationen der Bombeneinschläge gespürt. Der Wächter konnte mit seinen weiteren Erklärungen seinen Auftrag, die Durchfahrt für jeglichen Verkehr zu verhindern, an den jungen Radfahrer nicht zu Ende bringen, denn Jakobli war schon auf der steil abfallenden Schotterstraße zum Güterbahnhof hinunter unterwegs, ehe der Mahner seiner habhaft wurde. Unversehrt. Die drei Gesuchten waren zum Glück wohlauf und gerade dabei, die Pferde vor die Brückenwagen zu spannen, um den Heimweg nach Herblingen anzutreten. An diesem Tage sorgte Jakobli für Beunruhigung in seiner Familie auf der Stege, denn seine Erkundungen führten ihn vom Güterbahnhof aus weiter bis in die Mühlenen, wo der interessierte Junge persönlich die Zerstörungen direkt hören und sehen konnte. Weil er an verschiedenen Punkten von Wachsoldaten angehalten wurde, entschied Jakobli, seinen Heimweg vom Obertor über die Steig, durchs Mühlental nach seinem Dorf zu nehmen. Dieser Umweg hatte zur Folge, dass er sich nicht, wie erwartet, vor dem Abendessen zu Hause einfand. Seine Mutter hat den Gesuchten draußen auf dem Hof mit gut hörbaren Ermahnungen empfangen. Hilfe beim Munitionstransport. Im Frühjahr 1945, als die Franzosen, vor sich die deutsche Wehrmacht, das Wutachtal hinauftrieben, wurden im Solebärg-Wald, Ecke Gennersbrunner-straße-Rootwies, von den Soldaten 75-iger Haubitzen in Stellung gebracht. Diese Geschützstellungen wurden im Dorf schnell bekannt. Jakobli und seine Kameraden waren manchmal in freien Stunden stolze Helfer bei den Soldaten. Beim Verschieben von Tankbüchsen und Inf.-Kanonen halfen sie beim Verschieben der schweren Kanonen. Die Buben waren mit ihren Militärfahrzeugen (Seifenkisten) schnell beim Solebärgwald. Dort haben Jakobli und seine Freunde, wie die Soldaten, auch ihre Fahrzeuge im Wald getarnt. Die jungen Helfer durften den Soldaten beistehen, die mit verschiedenen Farben bezeichneten Granaten vom Munitions-Lkw zu den Kanonen zu tragen. Für die Jungen war eine solche Arbeit von Stolz und Verteidigungsgefühlen begleitet. Ein Glück, dass die Haubitzen nicht in Aktion treten mussten. Die flüchtenden Deutschen verließen das Hoheitsgebiet Deutschland nicht, bis auf eine Gruppe der SS-Abteilung, die sich über Schweizerisches Hoheitsgebiet zu den Reiat-Höfen, damals eine Enklave im Dorf Büttenhardt, flüchtete. Das Ultimatum der Franzosen. Der Sprecher der vorrückenden Franzosen stellte folgendes Ultimatum:

Die SS-Männer mussten ihren Fluchtort verlassen, nachdem Walther Bringolf, Schaffhauser Stadtpräsident und Nationalrat, in höchster Eile mit dem Französischen Kommandanten folgende Vereinbarung getroffen hatte:

Teil 9. Logie im altehrwürdigen Haus. Das Hotel Sonne in Nördlingen war Jakobs Bleibe für drei Tage. Am nächsten Morgen begrüßte Herr Hopf den Schweizer mit der Frage, ob der Gast gut geschlafen habe. Sehr gut, war die Antwort. Das Hotel sei ein schöner Altbau, Jakob habe sich sofort daheim gefühlt. Nur eine Frage habe er, ihm als neuer Gast wurde das Zimmer Nr. 10 reserviert. Die hübsch gekleidete Dame habe ihn mit der Bemerkung, „er solle sich bei ihnen unter dem Eagle Neil Armstrongs wohlfühlen, empfangen. Jakob hatte seinen Blick in Richtung des ausgestreckten Zeigefingers der jungen Dame gerichtet und die große silbrige Tafel mit dem eingravierten Eagle der USA erfasst. Herr Hopf erklärte Jakob, dass er Wert darauf gelegt habe, dem Schweizer das Bett frei zu halten, in dem Neil Armstrong geschlafen hatte während der Trainingswochen, die die erste Mannschaft, welche zum Mondflug bestimmt war, hier in Nördlingen absolviert hatte. Vorbildliche Kundschaft. In den folgenden Jahren lieferte Jakob in die Gegend von Baden Württemberg über seine Vertretung in Stuttgart Räummaschinen an die Firmen:

Die Karl Kaufmann GmbH, KG & KO., vormals Schaufler & Schmidberger, war nach Backnang umgezogen. Karl Kaufmann ist seit mehr als 50 Jahren mit Jakob in geschäftlicher Verbindung. Mit Karl Kaufmann und seiner Belegschaft bestehen heute noch erfreuliche, gute Geschäftsverbindungen. Finnland. Die Getriebefabrik Zetterstöm, Helsinki, erkannte den Vorteil des elmass®-Räumsystems auf einer EMO-Messe in Hannover. Einige Wochen nach dem ersten Kontakt mit elmass®-Metallzerspanungs- System besuchte Vater Torsten Zetterström Jakob in der Schweiz. Nach dem Gegenbesuch von Jakob in Helsinki unterzeichneten die beiden Geschäftsinhaber den Vertreter-Vertrag für Finnland. Zetterström ernannte, nach dem zweiten Finnland-Besuch Jakobs, die Firma Örie Manninen, in Tampere als Untervertreter. Bis heute bestehen mit den Finnen erfreuliche Geschäftsverbindungen. Indien. Bobby Murthy, wohnhaft in Bangalore, kannte Jakob aus seiner Genfer Zeit. Wie schon erwähnt hatte Jakob die noble Aufgabe, jedes Jahr einen Inder in Genf und bei Charmilles einzuführen. Schon während der Zeit, als Bobby noch in Genf weilte, besuchte er einige Male Jakob in seiner neu gegründeten Firma in Herblingen. Bobby wurde bei Jakobs Eltern als Gast aufgenommen und von Jakob in Schaffhausen und Umgebung herumgeführt. Der Munot, Stein am Rhein, Schloss Hohenklingen, der Randen, Hagenturm, Schleitheimer-Randenturm wurden besucht. Ein Rundflug, unter Lilys Führung, um den Säntis war für Bobby ein Erlebnis, das er, wenn Jakob in Bagalore war, immer wieder erwähnte. Jakob bevorzugte, wenn er auf Geschäftsreisen in Indien war, die Centaur Hotels. Annehmbare Preise und saubere Zimmer waren für Jakobs Budget und Gesundheit wichtig. Indian Railways. In Neu-Delhi hatte er mit Managern der Indian Railways im Centaur-Hotel ein Meeting, das von morgens 09.00 Uhr bis nachmittags 16.00 Uhr dauerte. Selbstverständlich wurden die Herren von Jakob zum Mittagessen eingeladen. Aus diesem Gespräch resultierte eine elmass-Werkzeug-Bestellung von einigen Tausend Schweizer-Franken. Für Jakob ein vermeintlich guter Anfang für zukünftige Geschäfte in diesem Land. Bis jedoch dieses Geschäft zur Abwicklung und zu einem glücklichen Ende gelangte, lernte Jakob mit seiner Sekretärin, einer Inderin, die seit Jahren in der Schweiz wohnte, einen zeitintensiven Büroablauf kennen. Eine ähnliche Geschichte erlebte Jakob anlässlich eines Besuches bei der Firma BMD in Bangalore. Jakob lud zum Meeting mit drei Ingenieuren ins Centaur-Hotel in Bangalore ein. Aus Erfahrung von einem Gespräch in Delhi, das drei Jahre zuvor mit Herren der Indian-Railways Jahren stattgefunden hatte, reservierte er einen Tisch für vier Mittagessen. Aus dieser Sitzung resultierte außer Spesen nichts. In seinem Zimmer, beim Schreiben seines Rapports, kam Jakob die Gewissheit, dass dieses Volk an möglichst viel Know-hows interessiert ist, um die Produkte am Ende selbst herzustellen. Wechsel in die Privatsphäre. Bobby und Bobbys Frau Deveki Murthy baten Jakob anlässlich eines seiner Besuche in Bangalore, dass er sich für Pensionsgeld bei ihnen niederlasse. Dieser letzte Besuch eröffnete Jakob den wahren Grund von Bobbys Interessen am elmass®-System. Bobby wollte nach einigen Jahren der Zusammenarbeit mit Jakob Einzelteile für das elmass®-Stoß-Räumwerkzeug in Indien unter Lizenz herstellen. Zu dieser Zusammenarbeit konnte sich Jakob entschließen, unter der Voraussetzung, dass Bobby die in Indien hergestellten Teile nach den Vorschriften der elmass®-Qualitäts-Sicherungen einer strengen Kontrolle unterziehe. Es wurde von den beiden Geschäftspartnern ein Lizenzvertrag unterschrieben. Nach Überprüfungen der in Lizenz hergestellten Teile, musste Jakob eines Tages Bobby erklären, dass seine Teile nicht zu elmass®-Konditionen hergestellt wurden. Jakob lehnte das schlampige Vorgehen Bobbys ab. Damit hatte Jakob den Stolz des Inders derart verletzt, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr infrage kam. Indian Railways bestellten direkt in der Schweiz, bezahlten sehr schleppend, sodass elmass-Schweiz in Zukunft auf Bestellungen aus Indien verzichtete. Irland. Mike Molony aus Sahnnon, Ireland, besuchte eine AMB-Messe in Stuttgart, zeigte sein Interesse für das Zerspanungssystem aus der Schweiz. Jakob besuchte auf Mikes Bitte dreimal seine Firma in Shannon und begleitete ihn zu Interessenten. Mike ist ein freundlicher Mann, jedoch kein initiativer Geschäftsmann. Diese Vertretung läuft auf Sparflamme. Italien. Gebrüder Simonini, tüchtige Brüder. Einer davon der Praktiker, der andere ein kühler Kaufmann. Fitec SA, Kurt Fischer mischte sich zwischen die oben genannten Brüder. Jakob ließ die nicht sehr vertrauenswürdige Verkaufsstrategie gewähren, bis die Firma elmass an seinen Sohn Andreas als Geschäftsführer übertragen wurde. Die elmass-Schaffhausen AG wurde gegründet. Die Italiener kopierten, wo sie nur konnten. Eine Firma –X- in Mailand, die Jakob zum Ausspionieren wesentlicher Fabrikations-Know-hows nach Mailand eingeladen hatte, stellte dann auf der Hannovermesse ein Konkurrenzprodukt auf der Stufe Räumwerkzeuge aus, genau in der Form des elmass®-Räumwerkzeuges. Markus Meinhart, der elmass-Geschäftspartner von Jakob in den USA, besuchte anonym den Messestand der Firma –X-, ließ sich das ausgestellte Wettbewerbsprodukt erklären. Markus erzählte Jakob und seinen Freunden, dass er sich schwer Mühe geben musste, beim Demonstrieren des Produktes sich nicht zu verraten, denn der Ausstoßkopf Fabrikat –X- habe in keiner Weise funktioniert. Israel. Herr Engler, Hamenai Pumps LTD aus Tel Aviv, wurde aufmerksam auf einer AMB-Messe in Stuttgart. Trotz unsicherer Lage in Israel besuchte Jakob auf Bitte von Herrn Engler das Land. Die Fabrikation der Hamenia Pumps zeigte dem Besucher aus der Schweiz klar, dass die Teile von präzisen Innenformen in Sacklochbohrungen nur mit dem elmass-System nach den vorgeschriebenen Sollmassen gefertigt werden konnten. Der Inhaber stellte während Jakobs Besuch eine erfreuliche Bestellung von Handwerkzeugen aus. Die Hamenia Pumps werden vorteilhaft aus den USA mit elmass-Produkten beliefert. Japan. Von Jakob wurde die Firma Consultec AG in Osaka gegründet. Die Firma Consultech musste als unabhängige Firma im Handelsregister von Japan eingetragen werden. Jakob als Präsident dieser Tochterfirma setzte in vollem Vertrauen zu Fredy Huber, Maschineningenieur mit guten Japankenntnissen, diesen als seinen Stellvertreter ein. Nach einer Probezeit von sechs Monaten übergab Jakob an Huber die Geschäftsleitung der Consultec AG. Fredy Huber hatte sich einige Jahre als Verkaufsingenieur der Schlatter Schweißtechnik in Japan bewährt. Auf der Maschinen- und Werkzeugmesse in Takasaki, stellte die Consultec AG ihre elmass-Produkte in einem ersten Schritt in der Öffentlichkeit aus. Isamu Kaneko, Inhaber der Verkaufsorganisation Kaneko Tokio, wurde auf die neue Firma Consultech AG mit ihren elmass-Maschinen und den dazugehörenden Werkzeugen als Erster aufmerksam. Herr Kaneko empfahl sich als Japan-Generalvertreter des elmass®-Systems. Jakob und Fredy Huber wurden für eine nähere, persönliche Verbindung in die Firma Kaneko nach Tokio eingeladen. Als zweiter Interessierter meldete sich Akira Seo, Inhaber der Firma SANWA international in Osaka. Herr Seo bat Jakob und Fredy, sich zu ihm nach Osaka zu begeben, um seine Firma zu besichtigen und sich wie bei Kaneko, gegenseitig besser kennenzulernen. Huber hatte Zeit, sich nach der Takasaki-Messe mit allen Besuchern, die sich für Kauf oder die Vertretung des elmass®-Räumsystems interessierten, in Verbindung zu setzen und mit ihnen zu verhandeln. Die erste Bestellung aus Japan. Zwei Jahre nach dem Beginn des Japangeschäftes besuchten Ryoji Yasui, Präsident der JONAN-KEY, mit seinem Lieferanten Akira, SEO Inhaber Firma SANWA international, auf der EMO in Hannover den Ausstellungsstand der elmass®-Schweiz. Jakob war erfreut über dieses Wiedersehen mit den Leuten aus Japan. Er war sehr erfreut, als Akira Seo Jakob mitteilte, dass Herr Yasui eine elmass®-Stoß-Räummaschine des ausgestellten Typs kaufen will. Herr Seo erklärte Jakob, dass sein Kunde noch nach Italien reisen möchte, um dort einen Wettbewerber von elmass® zu besuchen. Jakob lud die beiden Japaner zu sich nach Schaffhausen ein, die Firma in Herblingen zu besichtigen. Am Tag darauf erschienen die beiden Japaner auf dem elmass-Stand in Hannover. Akira Seo erklärte Jakob, dass Herr Yasui seine Reisepläne ändere. Nach der Hannovermesse wolle er sich nach Herblingen begeben, um Jakobs Firma zu besichtigen. Die beiden Japaner verbrachten vier Tage in Herblingen. Im Gasthof „Löwen“ hatte Jakob für die beiden Besucher aus dem fernen Osten auf seine Kosten die Zimmer reserviert. Neben der ausführlichen Besichtigung der Firma im ehemaligen Bauernhaus in Herblingen wurden die schönsten Orte der Stadt Schaffhausen und Umgebung besucht. Japans Markt. Jakobs zweiter Japanbesuch galt der Festsetzung geschäftlicher Verträge für die Vertretungen sowie dem Besuch der Firma JONAN-KEY in Tokio. Jakobs Auftrag an Fredy Huber war, dass die Generalvertretung von Kaneko ordentlich aufgekündigt wurde. Die Firma Yasui bestellte bei SANWA eine elmass®-Stoß-Räummaschine wie gesehen auf der EMO-Messe in Hannover. Die Firma KANEKO Tokio war das Haus, welches Jakob als seriös erschien. Also hatte Fredy Huber mit den beiden Firmenchefs Kaneko und SANWA so zu verhandeln, dass zwei Vertreter-Verträge unterzeichnet werden konnten. Die beiden Wettbewerber KANEKO und SANWA waren mit Jakobs Empfehlung einverstanden. Unter diesen Voraussetzungen konnte ein erfreulicher Japaner-Markt aufgebaut werden. Nach einigen Jahren erreichte Jakob die Mitteilung, dass die beiden Firmen KANEKO und SANWA fusionierten, was Jakob nur begrüßen konnte. Durch die geschäftlichen Verbindungen wurden auch auf privater Ebene Kontakte geknüpft, aus denen jahrelange, gegenseitige Besuche resultierten. Die Japaner haben in der Schweiz das Käsefondue entdeckt, den Schweizer Käse als fein qualifiziert. Jedes Mal bevor Jakob oder Lily die Besucher zum Flughafen führte, wurde das „Chäsmarili“ in Schaffhausen besucht. Schweizer Käse verschiedenster Sorten wurde als Geschenk zum Mitnehmen gekauft. Schweizer Weine, rot und weiß, wurden im GVS geordert für den Transport nach Tokio. Herr Kaneko starb nach einigen Jahren an einer unheilbaren Krankheit. Akira Seo übernahm die Interessen der Firma Kaneko, vertraglich wurde festgelegt, dass Kaneko von Sanwa übernommen wurde. Akira Seo und seine Familie sind immer noch in guter Verbindung mit Jakob und seiner Familie und selbstverständlich mit der Schweiz. Bei ihren Europabesuchen kommen die Seos immer zuerst von Kloten nach Herblingen, logieren im Löwen, wo sie gut bekannt sind. Jugoslawien. Aleksandar Gavrilovic war der Nachfolger von Herrn Milo Melentijevic. Herr Milo Melentijevic knüpfte Verbindungen mit Jakobs Firma wie die meisten Vertreter oder wie die meisten Industriespione auf einer EMO-Maschinen-Ausstellung in Hannover. Milo Melentijevic hatte damals, als Jugoslawien noch Jugoslawien war, eine Stelle in einem politischen Staatsbetrieb. Planwirtschaftlich geregelt florierte die industrielle Produktion nach außen und im Volksverständnis gut. Der Waren-Import musste, wenn immer möglich, mit Exportwaren kompensiert werden. Der erste Auftrag aus Jugoslawien erfolgte erst nach Monaten, nachdem Jakob mit Herrn Melentijevic zwei Wochen lang Betriebe in Jugoslawien besucht hatte. An der Produktionsfront wurde dem Hersteller aus der Schweiz vorgeführt, wo seine Stoß-Räummaschine und sein elmass®-Stoß-Räumsystem eingesetzt werden sollten. Er, Jakob, hatte da die Vor- und die Nachteile der Fertigung mit dem elmass®-System zu untersuchen, zu besprechen, wo die Hauptzeiten, die Präzision und die Ablaufzeiten gegenüber der im Moment angewendeten Methoden zu verbessern waren. Nach dem ersten Jugoslawien-Besuch kamen Direktanfragen aus dem Land, das er besucht hatte. Aus dem Land, das ihm ordentlich geführt erschien. Es waren interessante Anfragen, zugespitzt auf die Aussagen, die Jakob vor Betriebsverantwortlichen und vor seinem Vertreter geäußert und schriftlich festgehalten hatte. Die erste Bestellung aus Jugoslawien. Die Firma Petoletka in Trstenik hatte, unter anderem, eine für das elmass®-System typische Anwendung, die eine vorteilhaftere Fertigung garantierte. Die erste elmass-Maschine sollte unter den Vertragsbestimmungen verkauft werden, die beinhalteten, dass der Importeur Wein aus Jugoslawien im Wert der elmass-Produkte verkaufen musste. Jakob konnte auf diese Forderung des Kunden nicht eingehen. Jakob hätte vom Empfänger seiner Maschine und den elmass-Werkzeugen 6’000 Flaschen Rotwein beziehen müssen. Nach Verhandlungen über die Gegenleistung konnten sich elmass und Petoletka einigen, dass elmass 2’000 Flaschen Rotwein kaufte. Dieser Deal erlaubte Jakob, seinen Kunden und der elmass-Belegschaft, denen man Alkohol schenken durfte, am Jahresende mit einem guten Wein zu danken. Je nach Jahresumsatzhöhe wurde den Schweizer Kunden ein qualitativ guter Rotwein als Neujahrsgruß übergeben. Die Petoletka-Maschine wurde im Betrieb des Kunden und im Beisein des Personals, welches mit der elmass-Maschine zu arbeiten hatte, von Jakob persönlich in Betrieb gesetzt. Im Lauf der Jahre wurden sechs weitere elmass-Maschinen nach Jugoslawien geliefert. Bei einer vom Kunden festgesetzten Inbetriebsetzung musste der ehemalige elmass-Lehrling Rolf Meier, nun Außendienstmann von elmass, erleben, dass die vom Empfänger der Maschine organisierte Inbetriebsetzung nicht möglich war, weil das Gebäude des Kunden noch nicht fertiggestellt war. Die Logistik der Planwirtschaft hatte bei diesem Staatsbetrieb nicht funktioniert. Rolf konnte, um Kosten zu sparen, bei einem anderen Kunden, der nicht sehr weit vom unorganisierten Betrieb entfernt war, eine elmass-Maschine in Betrieb setzen. Der neue Mann. Vor dem Krieg wurde in dieser Region eine der wichtigsten Industriemessen in Belgrad abgehalten. Jakob hatte aufgrund einer Neuorientierung der Vertretung auf dieser Messe einen Ausstellungsstand geordert. YUGOIMPORT-SDPR, eine staatlich organisierte Werkzeugmaschinen-Händlerin, hatte unter der Leitung von Aleksandar Gavrilovitsch Milo Melentijevic ersetzt. In der Zwischenzeit war Jakob 67 Jahre alt, er arbeitete als vertrauensseliger Verwaltungsratspräsident in der elmass Schaffhausen AG. Sein Sohn Andreas hatte die Geschäftsleitung der Firma übernommen. Jakob beharrte darauf, dass die neue Vertretung anerkannt werde und dass Gavrilovic mit der Beteiligung an der Messe in Belgrad Unterstützung im Markt geboten werden müsse. Andreas wollte von der Messebeteiligung zurücktreten, Jakob aber beharrte darauf, denn wer A gesagt habe müsse auch B sagen. Die zehntägige Messe war für Jakob eine unerfreuliche Angelegenheit. Zehn Messetage gingen unter einer bedrückenden Atmosphäre vorüber. Stevan Vesiç, der Schwiegervater von Andreas, half Jakob jeden Tag als Beobachter und Gewährsmann beim Erklären von täglichen (politischen) Angelegenheiten. In der Besprechungsecke stand ein Tisch mit vier Stühlen. Auf dem Tisch standen, neben den üblichen Büroutensilien, drei Gefäße, eines mit Schweizer Käse-Stücken, in jedem ein Zahnstocher mit einem Schweizer Fähnchen, ein zweites mit kleinen Schokoladen-Mustern von Néstle und ein drittes mit den bekannten Herblingerli-Süßigkeiten vom Herblinger Adlerbeck. Der Staats-Spitzel. An einem Messetag kam ein Herr mit seiner Familie, Ehefrau, zwei Kinder im Alter von etwa vier und sechs Jahren, auf den Ausstellungsstand von elmass. Der Herr mit seiner Familie setzte sich, ohne Jakob zu begrüßen, in die Büroecke und rief Jadranka, die staatlich zugeteilte Übersetzerin zu sich. Jadranka kam zu Jakob mit der Aufforderung des Herrn, dass mindestens je zwanzig Stück von den Präsenten für ihn einzupacken seien. Jakob begab sich, nachdem er die Arroganz des wichtigen Besuchers verdaut hatte, zum Staatsspion mit einer ordentlichen Begrüßung in englischer Sprache. Jakob erklärte dem Herrn, dass die kleinen Geschenke für Besucher des Ausstellungsstandes der Firma elmass vorgesehen seien. Wenn er seine Produkte den Interessenten habe erklären dürfen, dann gebe es für jede Person eines dieser Präsente aus der Schweiz. Ob Jakob dem Herrn seine Maschine erklären dürfe. Der Herr antwortete, das interessiere ihn nicht, er wolle seinen Wunsch erfüllt haben. Bevor Jakob sich vom Herrn verabschiedete und sich zur Stoßmaschine begab, bat er Jadranka, dem Herrn und seiner Ehefrau sowie jedem Kind ein Präsent zu überreichen. Die Auszeichnung. Aleksandar kam an einem Morgen auf den Messestand und fiel dem überrumpelten Jakob um den Hals, küsste ihn auf beide Wangen und gratulierte Jakob zu seinem Erfolg, denn er, Aleksandar, habe von der Messeleitung erfahren, dass das technische Gremium das elmass®-System als hervorragend qualifiziert habe. Trotz der klaren Antwort an jenen Spion mit Familie, erhielt die Schweizer Firma elmass vom Messedirektorium ein Diplom für die Erfindung der neuen Technik zur automatischen Fertigung von Innenformen. Heimreise. Aleksandar Cavrilovitsch holte für die Fahrt zum Flughafen Jakob vom Hotel ab. Aleksandar war wie immer vom täglichen Überwacher begleitet. Beim Durchgang zum Gate erhoben sich, wie auf Befehl, die Zollbeamten von ihren Sitzen, salutierten, als der Schweizer, seit den Tagen in Serbien gut behütet, sich von seinen zwei Begleitern verabschiedete. Als die Swissair-Maschine, in der sich Jakob mit Erleichterung nach Hause fliegen ließ, sich schon eine Weile außerhalb des serbischen Luftraumes befand, bat er die Flugbegleiterin um ein Bier. Wochen nach dieser Messe brach der Krieg aus, dessen Folgen die Geschäftsverbindungen in diesem zukunftsträchtigen Land zerstörten. Finnland. Die Firmen Zetterström, Helsinki und Yrjö Maninnen, Tampere arbeiten für die elmass-Produkte im finnischen Markt auf dem Gebiet Werkzeuge und Werkzeugmaschinen für die Metallzerspanung. Herr Zetterström entdeckte, wie schon erwähnt, das elmass-System auf der Hannover-Maschinenmesse. Er besuchte Jakobs Messestand mit seinem Sohn, der als Nachfolger der Firma Zetterström vorgesehen war. Yrjö Maninnen besuchte zur gleichen Zeit den elmass-Stand. Beide Herren kannten sich aus ihrer Geschäftstätigkeit. Jakob begrüßte die Zusammenarbeit auf dem Gebiet Präzisions-Räumen dieser zwei Wettbewerber. Beide Interessenten der elmass-Vertretung besuchten im Jahr darauf Jakobs Firma. Beide lernten innert drei Tagen den Aufbau und die Funktionen der elmass-Werkzeuge und der elmass-Stoß-Räummaschinen kennen. Nach zusätzlichen zwei Tagen privater Zusammenkünfte, zeigte Jakob den beiden Herren die Schaffhauser Gegend, die Schaffhauser Sehenswürdigkeiten, so auch das schöne Städtlein Stein am Rhein. Auf der abendlichen Schifffahrt von Stein am Rhein nach Schaffhausen, wurde ein Zusammen-Vertreter-Vertag zwischen elmass, Maninnen und Zetterström besprochen und festgelegt, um diesen am darauffolgenden Tag zu unterzeichnen. Anlässlich eines Besuches von Jakob in Finnland teilte Vater Zetterström Jakob mit, dass die Familie ein Problem wegen der Gesundheit ihres einzigen Sohnes habe. Zetterström junior war dreiundzwanzig Jahre alt. Der einzige Sohn der Familie Zetterström war lungenkrank. Ein Arztbericht lag vor, dessen Empfehlung den Eltern zu schaffen machte. Ihr Sohn sei in fortgeschrittenem Stadium an Lungentuberkulose erkrankt. Müsse, wenn Rettung erhofft werden könne, in kürzester Zeit operiert werden. In Helsinki sei eine spezielle Klinik, die für solche Lungenoperationen zu empfehlen sei. Jakob spürte die Sorge der Eltern des jungen Firmennachfolgers. Er empfahl dem Vater, die Schweizerische Lungenklinik in Davos zu kontaktieren. Noch am selben Nachmittag telefonierte Jakob aus Helsinki mit der Klinik in Davos. Nach kurzer Zeit kam der Rückruf aus der Schweiz, der Patient soll in einer Woche sich in Davos zu einer Untersuchung einfinden. Jakob erfuhr Wochen später, dass Sohn Zetterström operiert wurde, sich in Behandlung der Lungenspezialisten in Davos befinde. Monate später war der junge Mann soweit geheilt, dass er wieder in Vaters Betrieb aktiv mithelfen konnte. Als nach Jahren die Firma offiziell an den geheilten Sohn überging, wurde Jakob eingeladen, sich an der Feier zu beteiligen. Der Einladung folgte Jakob in Verbindung mit einer Geschäftsreise nach Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark. Frankreich. Auguste Ernst, Vertretungen von Drehmaschinen, Pressen und Metall-Zerspanungswerkzeugen, sah Jakobs Räumsystem auf einer AMB-Messe auf dem Killesberg in Stuttgart. Sein Besuch anderntags galt nur dem elmass-System, respektive seinem Vorhaben, die Vertretung für ganz Frankreich zu organisieren. Herr Ernst behauptete, nach zwei Tagen Einführung das elmass-System praktisch zu beherrschen. Jakob und Hugo waren anderer Meinung. Herr Ernst war ein Kaufmann vom Scheitel bis zur Sohle. Jakob konnte ihm nicht erklären, dass das Räumwerkzeug und die Stoß-Räummaschine vor dem interessierten Kunden sorgfältig und im praktischen Einsatz vorgeführt werden müsse. Auguste Ernst war anderer Meinung, nämlich dass seine Kunden ihn seit Jahren kennen und er nicht ins Detail gehen müsse. Herr Ernst verließ Schaffhausen ohne einen Tag mehr Kenntnisse zu erfahren, ohne noch einen Tag persönliche Kontakte zu pflegen, indem ihm Jakob noch die Sehenswürdigkeiten Schaffhausens und Umgebung zeigen könnte. Die späteren Jahre zeigten, dass auch in Frankreich nur mit kaufmännischem Können das Räumsystem keine Umsätze generierte. Frankreich wird heute direkt aus Halle in Belgien beliefert. Norwegen. Herr Gerry Weber, wohnhaft in Drammen, Norwegen, besuchte die Basler Mustermesse, wo auch Jakob damals seinen Ausstellungsstand hatte. Die Firma elmass zeigte seine Stoß-Räummaschine mit den Hand-Räumwerkzeugen. Herr Weber besuchte als Vertreter seiner Firma die Messe, auch Jakobs Ausstellungsstand. Für Herrn Weber war es kein Problem, die Firma elmass später zu besuchen. Er besuchte jeweils seine Eltern, die in Zürich ihren Wohnsitz hatten. Ein Jahr nach seinem Kontakt mit Jakob in Basel, besuchte Herr Werber für drei Tage die Firma in Herblingen. Gerry ist ein gebildeter Kaufmann und ein guter Techniker, der die Praxis beherrscht. Er ist der Frontmann, dessen Vorführungen bei seinen Kunden Anklang zum Kauf des elmass-Systems fanden. Unter Mithilfe von Gerry Weber stellte Jakob, nach zwei Jahren des ersten Kontakts mit Herrn Weber, seine Produkte auf der Messe in Oslo aus. Auf dem elmass-Ausstellungsstand mussten immer das Hand-Räumwerkzeug und die Maschine im praktischen Betrieb gezeigt werden. Das beste Mittel, die Besucher zu interessieren war, ihnen die Einsatzmöglichkeiten anhand praktischer Arbeiten vorzuführen. Spätere Besuche von Gerry in Herblingen und von Jakob in Drammen zeugten von dem guten persönlichen Kontakt zwischen den beiden Geschäftspartnern. Jakob erlebte Norwegen anlässlich arbeitsfreier Momente. Um Mitternacht, nach einer Einladung bei der Familie Weber, begab sich Jakob auf den Heimweg durch einen Wald hinunter zum Städtchen Drammen. Die Nachtwanderung fand in trügerischem Tageslicht statt, während dem Wanderer die Mitternachtssonne den Weg beleuchtete. Die frühmorgendliche Begegnung zwischen einem großen vierbeinigen Waldbewohner, einem Ren, und dem Wanderer aus der Schweiz war für Jakob ein spezielles Erlebnis. Schweden. Herr Stig Segerberg, mit seiner Firma Verktygsbolaget SA in Karlstad, Vänerland, nahm den ersten Kontakt mit Jakobs Firma auf einer EMO-Messe in Hannover auf. Stig Segerberg war mit seiner netten Frau Elsa kurze Zeit nach der Hannover-Messe nach Herblingen gekommen. Elsa wurde betreut von Lily, Jakobs Frau, Stig hatte drei Tage für die Schulung am elmass-System reserviert. Nach diesen erfolgreichen Einschulungstagen, unternahmen Jakob, Lily und die Kinder Doris, Andreas und Susanne erholsame Wanderungen mit Elsa und Stig. Die Stadt Schaffhausen mit seinen Sehenswürdigkeiten, Stein am Rhein mit dem Schiff ab Schaffhausen, mit der Bahn zurück nach Schaffhausen. Zum Randenturm auf dem Hagen. Durchs Eschheimertal zum Beringer Randenturm, zurück über die Wirtschaft von Frau Christen. Anlässlich eines Besuches der Familie Segerberg bei Jakobs Familie in Herblingen, machte der Kunde aus Karlstad nach den geschäftlichen Angelegenheiten eine Woche Ferien in der Schweiz. Für vier wunderbare Septembertage reisten die Schweden nach Tschiertschen, wo Jakob mit seiner Familie in den Ferien weilte. Von dort aus wurde eine Wanderung zum Urdenseelein nach Arosa unternommen. Am nächsten Tag nach Arosa, von dort zurück nach Tschiertschen über die Ochsenalp. Stig Segerbergs Verktygsbolaget SA entwickelte sich zu einem der geschätzten Vertreter der elmass-Produkte. Verbindungen in geschäftlichen und persönlichen Bereichen hielten bis weit in die Zukunft an. Nach Stigs Tod wollte seine Ehefrau Elsa nicht mehr allein die Firma weiterführen. Der junge Ehemann von Kerstin, der einzigen Tochter der Segerbergs, übernahm die Firma ohne Erfolg. Ein flotter Mann ohne Erfahrungen in der Praxis zeigte, wie schnell eine florierende Firma in den Konkurs getrieben werden kann. Feuersbrunst in der Gewerbeschule. Während Jakob eine vierwöchige Geschäftsreise durch Skandinavien auf sich nehmen musste, war Lily während dieser Zeit allein mit den Kindern. Nach zwölf Tagen Firmenbesuchen, Besprechungen und Einladungen interessierter Geschäftsinhaber kam Jakob an einem Abend müde im SAS-Hotel in Helsinki an. Am Empfang überreichte ihm der Mann ein Fernschreiben der Kantonspolizei Schaffhausen. Der Chef des Erkennungsdienstes schrieb: „Jakob, bitte sofort nach Schaffhausen kommen. Thema – Schadenfall Neubau der Gewerbeschule. Vermutung – Auslöser des Brandes – Erosionsmaschine“. Heinrich Stamm, der Chef des Erkennungsdienstes, kannte Jakob seit Jahren. Am nächsten Morgen nahm Jakob als Erstes mit Heini Kontakt auf. Jakob fragte seinen Kontaktmann in Schaffhausen, ob dieser Aufforderung sofort Folge geleistet werden müsse. Heini erklärte dem Anrufer, dass er kurz zu seinem Chef umschalten müsse. Wenige Minuten später war Heini wieder am Telefon. Er erklärte Jakob, dass sein Chef darauf bestehe, dass Jakob sofort reisen müsse, es dürfe keine Zeit verstreichen, deren Verzögerungen nicht belegt werden können, diesen Bericht gab Heini an Jakob weiter. Jakob gab seinem Gesprächspartner zur Antwort, dass er nicht daran denke, diese hohen Zusatz-Reisespesen, geschweige denn die Umtriebe, die sich aus dem Unterbruch seiner Reiseabmachungen ergeben, mit seiner kurzfristigen Rückreise auf sich zu nehmen. „Jakob, diese Auslagen werden dir vollumfänglich vergütet“, war Heinis Antwort. Jakob war nicht gewillt, sich für solche unnötigen Auslagen zu entscheiden. Er machte Heini den Vorschlag, die Polizei solle die Zugänge des Brandobjektes plombieren. Am Abend telefonierte Jakob mit seiner Frau. Lily erzählte ihm, was die Polizei ihr erklärt habe, um welchen Schaden es sich bei diesem Ereignis handle. Ob Menschen Schaden genommen hätten, Verletzte, gar Tote? Nein, das Feuer sei ausgebrochen während der Mittagszeit, aber ein großer finanzieller Schaden sei entstanden. Die Erklärung seiner Frau war für Jakob eine Erleichterung, aber sein Gefühl, dass Lily müde war, täuschte ihn nicht. Am Schluss dieses Gesprächs machte Jakob seiner Frau den Vorschlag, sich bei Imbach-Reisen über die Kosten für die Israel-Weihnachts-Reise, die er in einem Zeitungsinserat gelesen hatte, zu erkundigen. Jakob beendete ohne Unterbruch seine Geschäfts-Besuche in Skandinavien. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz traf sich Jakob mit Heini Stamm, den zwei Polizisten in ihren Uniformen begleiteten. Der eine davon, um mitzuhören und zu protokollieren, was gesprochen wurde, der andere, der die Utensilien zur Durchtrennung der Plombierungen beim Gewerbeschulhaus bei sich hatte. Jakob machte seine Kontrolle um die Elektroerosionsmaschine und stellte fest, dass der Brand ausgelöst wurde, weil das Dielektrikum im Werkstückaufnahmebehälter keine Niveau-Sicherheitskontrolle hatte. Jakob stellte fürs Polizei-Protokoll klar fest, dass diese Erosionsmaschine nicht eine von Charmilles hergestellte war. Die von Charmilles hergestellten Maschinen sind mit den automatischen Niveaukontrollen für das Dielektrikum bestückt, eine Erfindung von Jakob während seiner damaligen Charmilleszeit. Diese Niveaukontrolle unterbricht den Fertigungsprozess. Der Leistungsstromkreis wird somit aus Sicherheitsgründen automatisch unterbrochen. Eine Zündung des brennbaren Dielektrikums kann durch den Unterbruch des Fertigungsvorganges nicht stattfinden. Die Israelreise. Ausgelöst durch die Empfehlung von Jakob an Lily, dass sie sich bei Imbach über die Israel-Weihnachtsreise erkundigen soll, wurde die Israelreise für die ganze Familie bestellt. Lily und Jakob reisten am Abend des 22. Dezember im Jahre 1985 mit den drei Kindern zum Flugplatz Kloten. Empfangen von Marianne, der Reiseleiterin von IMBACH, erhielt jede Person die gelben Anhängeetiketten für die Reisekoffer und das Handgepäck. Checkin abgefertigt, die Zollkontrolle durchschritten, ging es zum Gate des El-Al-Fluges. Hier erfuhren die fröhlichen Israel-Reisenden, dass sich der Abflug verzögern werde. Eventuell müsse hier übernachtet werden, denn die Flugsicherungen Frankreichs würden streiken. In der Zwischenzeit kam die Reiseleiterin zu Jakobs Familie mit einem Gruß von IMBACH und der Übergabe an Jakob von 500,00 Franken. Der Chef der Firma IMBACH habe ihr aufgetragen, Jakobs Familie diese Entschädigung zu überreichen, weil Lily und Jakob die drei Kinder mitführten. Es war kurz vor 23.30 Uhr, als Marianne die freudige Botschaft mitteilen konnte, dass das Flugzeug nach Jerusalem über eine Umwegschlaufe doch starten dürfe, wenn die Gruppe sich schleunigst zur Maschine begebe. Und es klappte. Noch vor 24.00 Uhr verabschiedete sich der Pilot über dem Zürichsee vom Kontrollturm Kloten. In der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember belegten die Reisenden ihre Zimmer im Hashimi Hotel in Jerusalem. Am Morgen des 23. Dezember begann eine unvergessliche Wanderschaft im gelobten Land. Von Jerusalem über Hebron – Ein Bokek – zur Festung Masada – das Jordantal hinauf zum Nof Ginnosar – zum See Genezareth – Kapernaum – auf die Golanhöhen – von dort hinunter auf romantischen Pfaden zur Jordanquelle – von der Jordanquelle – nach Haifa – weiter nach Cäsarea – bis zum Flughafen nach Eilat. Vom 12. bis zum 15. Reisetag war Schwimmen und Ausruhen am Roten Meer angesagt. Auf Susannes Wunsch nahm Jakob an einem Ausflug in die Wüste teil. Dieser fand auf dem Rücken eines jungen Kamels statt. Singapur. Drei Herren von Hitachi Elevators Asia Ltd in Singapur betraten während einer EMO-Messe in Hannover den Ausstellungsstand, ausgestattet mit Maschinen und Werkzeugen von Jakobs elmass-Stoß-Räum-System. Margrit Dätwyler-Rumo, Jakobs Schwägerin und Kundenbetreuerin, empfing mit ihrer angeborenen Freundlichkeit das Trio, bat die drei Herren, da Jakob sich im Moment mit zwei anderen Interessenten beschäftigte, in der Besprechungsecke Platz zu nehmen. Jakob traf mit drei hochgradigen Einkäufern einer Weltfirma aus Singapur in seiner bescheidenen Büroecke zusammen. Nach dem gebräuchlichen Austauschen der persönlichen Visitenkarten, nahm ein brisantes technisches Gespräch seinen Anfang. Drei Fragesteller bearbeiteten Jakob mit interessanten technischen Fragen über das Stoß-Räum-Verfahren. Nach dem ersten Abtasten zwischen den vieren, legte einer der Hitachi-Herren eine technische Werkstück-Zeichnung vor Jakob auf den Tisch. „Ist es möglich, mit dem elmass-Räum-System diese präzise Innenform zu fertigen?“ Der fragende Herr zeigte mit dem Finger auf die zu fertigende Innenverzahnung. Nach ISO-Norm in der 6-er Stufe war das Einhalten der Sollmaß-Angaben kein leichtes Unterfangen. Weil eine Sacklochbohrung nur mit dem System von Jakob zu fertigen war, konnte er den Herren erklären, dass mit der elmass-Stoß-Räummaschine und den dazugehörenden elmass®-Räumwerkzeugen diese Innenformen im automatischen Fertigungsablauf herzustellen seien. Wochen nach dieser Besprechung reiste Jakob auf Bitte von Hitachi Elevator Asia Pte. Ltd. nach Singapur. Jakobs Dame, die sich im Betrieb in Herblingen mit Kundenkontakten und Kundenreisen zu befassen hatte, musste für ihn eine Rundreise aus der. Schweiz über Singapur – Thailand – China – Indien – Japan – Schweiz organisieren. In jedem der aufgeführten Länder musste Jakob seinen Vertretungen einen Höflichkeitsbesuch abstatten. Sigi Jaeger, elmass-Vertreter für Singapur, hatte sich bereitzuhalten, um mit Jakob die Firma Hitachi Elevatores zu besuchen. Sigi reservierte für Jakobs Übernachtungen ein Zimmer in einem Hotel in der Nähe von Sigis Wohnort. Im auf Reinheit und Sauberkeit bekannten Singapur war das First-Class-Hotel an der Stamford Road reserviert. Jakob meldete sich spät abends am ersten Tag und vom Flug ab Zürich nach Singapur müde, den Temperaturunterschied schockartig wahrnehmend, am Empfang des Hotels. Eine auffallend freundliche Empfangs-Crew führte den müden Reisenden über den Empfangsdesk zur Anmeldung des Frühstücks, wo ihm der Frühstücksbon überreicht wurde, dann zum Lift. Im 32. Stock empfing ein freundlicher Boy den Schweizer, zeigte ihm die Richtung zum Zimmer. Eine Angewohnheit Jakobs war, in Hotelzimmern immer zuerst einen Blick in den Nassraum, in die Schränke und Schubladen und unter die Bettdecken sowie unter das Bett zu tun. Die Bettdecke aufgeschlagen war der Blick des sehnlich auf Ruhe Wartenden auf das fokussiert, was er dort sah. Auf dem Leintuch waren schwarze gekrauste Haare von den vorgängigen Benutzern zu sehen, die erahnen ließen, was diese Liege die letzte Nacht erlebte. Jakob ergriff des Telefon, nahm mit dem Homeservice Verbindung auf, es war inzwischen morgens um 01.30 Uhr geworden. Die erste Person, eine korpulente schwarze Floormanagerin, die nach seiner Reklamation erschien, trat zu Jakob ins Zimmer. Ohne Begrüßung, mit schroffem Auftritt, fragte sie, was hier nicht in Ordnung sei. Jakob deutete auf das freigelegte Leintuch. Was das wohl zu bedeuten habe, fragte der Angesprochene. Die robuste Dame erwiderte dem müden Gast, das sei nicht so schlimm und wischte mit einer flotten Handbewegung die schwarz gekrausten Schamhaare weg. Dann fragte sie, ob er nun zufrieden sei. Nein, absolut nicht, war Jakobs Antwort. Die schwarze Schönheit verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer und zog unsanft die Tür zu. Schnell besann sich Jakob, nahm Kontakt auf mit dem Mann am Hotelempfang und bat diesen, ihn mit der verantwortlichen Person des Flormanagements zu verbinden. Kurz darauf erschien, Jakob stand mit seinem Reisekoffer vor der betreffenden Zimmertür, ein Herr mit der Dame, die vor Minuten Jakob schroff abgeputzt hatte. Die drei traten ins Zimmer, der Chef Floormanager betrachtete das noch freigelegte Leintuch, eröffnete Jakob, seine Kollegin schützend, dass die Kleinigkeit, an der sich der Gast aus der Schweiz störe, doch nicht sooo schlimm sei. Ohne eine Antwort an die beiden, ergriff Jakob seinen Reisekoffer, trat den Weg zum Lift an und glitt sanft, aber empört dem Hotelausgang zu. Als er in dunkler Nacht die Stamford Road betrat, folgten ihm der Herr Chef Floormanager und ein Mann vom Empfangsdesk. Mit entschuldigenden Worten wollten die Herren den erzürnten Fast-Gast zur Umkehr bewegen. Aber Jakob folgte der Straße bis zum Haus Sigi Jägers an der Flag Road. Sigi öffnete verschlafen die Wohnungstür, begrüßte erstaunt Jakob, der bei einem beruhigenden Bier seinen Bericht über die Bescherung im Hotel erzählte. Sigi bot dem übermüdeten Schweizer einen gemütlichen, ruhigen, sauber aufgeräumten Schlafraum an. Beim Morgenessen übergab Jakob an Fredy, Sigis Geschäftsfreund, den Hotel Morgenessen-Bon für ein späteres Gratis-Morgenessen. Nicht alle ausländischen Geschäftsverbindungen waren erfreulich, sodass Jakob mit einigen wenigen keine engen Bande schließen wollte. Gespräche im privaten Kreis. Das Schloss Herblingen gehört politisch zur Gemeinde Stetten/SH und ging von der ehrwürdigen Frau Detwyler an den Käufer Gschwend, Fahrradfabrikant aus dem Kanton Zürich. Nach Gschwend ging es an die drei Herren Arne Siegfried, Max Rutishauser und Henk Nijboer über. Die drei neuen Schlossbesitzer investierten ins renovierungsbedürftige Schloss mit den anliegenden Landwirtschaftsgebäuden so viel Geld, dass die Bevölkerung von Stetten, Herblingen und der weiteren Umgebung sehr positiv reagierte. Das ehemalige Ökonomie- und Wohnhaus der Landwirtschaftspächter Tüller wandelten die findigen Besitzer in ein wunderbares Speiserestaurant um. Das Ökonomiegebäude in einen schönen Antiquitätenladen. Den Zwischenbau, die Verbindung des Ökonomiegebäudes und der Schlossmauer, bauten die Herren zum gemütlichen Kaffee-Puppenstübchen um. Der Schlosshügel und die nähere Umgebung wurden in natürliche Schönheiten verwandelt. Es war eine Freude, wie die drei Schlossbesitzer in ihrem neuen Anwesen die Gäste willkommen hießen. In die Taverne des Schlosses Herblingen lud Jakob alle seriösen elmass-Kunden, ohne Ausnahme, zu einem Abendessen ein. Wenn die Besucher ihre Zeit in Herblingen mit Damenbegleitung verbrachten, sie wenigstens sechs Stunden pro Tag in der Firma von Jakob verbringen mussten, war Lily, die Französisch und Englisch spricht, immer bereit, den Damen die schönen Orte der Schaffhauser Gegend zu zeigen. Jeweils am letzten Besuchstag der Kunden verbrachten sie bei einem fürstlichen Nachtessen einen unvergesslichen Abend mit Jakob und Lily in privater Sphäre der Schlosstaverne. Im Lauf solcher Unterhaltungen erfuhren Lily und Jakob manchmal wichtige Sachen, die nützlich waren für spätere Verbindungen. Spanien. Den Markteintritt in Spanien suchte Jakob mit der Teilnahme an der Industriemesse in Bilbao. Mit einer elmass-Stoß-Räummaschine Typ ELM-P4-300-HA und einer Vielzahl von elmass®-Räumwerkzeugen bestückte er seinen Ausstellungsstand. Er entschloss sich, die Bezeichnungen der Ausstellungsstücke in den Sprachen Englisch und Französisch zu machen. Am Mittwoch vor seiner Abreise ins unbekannte Land, wollte Jakob noch einige Stunden Erholung einschieben. Dies tat er mit einer Wanderung über den Reiat. Auf dem natürlichen Wanderpfad von Stetten nach Herblingen verstauchte er sich beim Abstieg über die Schotterhalde des Steinbruchs seinen linken Knöchel. Mit zusammengebissenen Zähnen und mit der Wanderhilfe zweier Haselstecken, die er sich besorgte, fand der Heimkehrer mit seinem lädierten Knöchel zu seiner Wohnung. Lily begutachtete den Knöchel, der mit einer dunkelblauen Verfärbung den Fehltritt erklärte. Lily rief kurzentschlossen Dr. Hans Holder an. Dieser hilfsbereite, dem Jakob immer zugetane Arzt, öffnete dem Verunglückten in später Abendstunde seine Praxis. Nach der Untersuchung des schmerzhaften Fußes eröffnete der Arzt dem Patienten, dass es nicht ratsam sei, morgen in ein Flugzeug zu steigen, zudem müsse der Fuß drei Tage lang hochgehalten werden. Seine wichtige Reise nach Bilbao war organisiert, somit gab’s für Jakob kein Zurück. Die Reise klappte, Jakob traf einen schön eingerichteten Ausstellungsstand an. Zwei Tage nach seiner Ankunft, an einem Samstag, konnte die Schau für Jakob, mit seinem gelb gefärbten Knöchel, beginnen. Nicht alle Besucher und Interessenten am elmass®-Fertigungs-Produkt waren ehrliche Geschäftsleute. Mit den Jahren stellte sich heraus, dass einige Messebesucher Spione aus Firmen waren, die Interesse hatten, Jakobs Patent zu kopieren. Das Geschäft in Spanien dümpelte so vor sich hin, sodass Jakob sich nach vier Jahren entscheiden musste, diesen Markt aus Kostengrüden vorläufig abzubrechen. Mitmachen bei der Feuerwehr. Am nächsten Montag nach ihrer Niederlage machten die Eingemeindungsgegner bei einer nicht nachvollziehbaren Aktion ihrem Frust Luft, indem diese Unverbesserlichen ihre Feuerwehruniformen ohne Vorwarnung vor die Tür des Feuerwehrmagazins in Herblingen warfen. Welche Folgen hätte die unüberlegte Aktion wohl gezeigt, wenn nach dieser Tat ein Haus von einem der frustrierten Menschen in Flammen gestanden hätte. Wie schon als einer der jüngsten Kriegsfeuerwehrler während des zu Ende gehenden Zweiten Weltkriegs, so auch in der Gemeindefeuerwehr Herblingen, hatte Jakob seit dem Jahr 1964, als Inhaber der Firma elmass, in der städtischen Feuerwehr so oft wie möglich seine Dienste zur Verfügung gestellt. Neben den familiären Verpflichtungen und dem Geschäft hatte er kantonale und schweizerische Feuerwehr-Offiziersausbildungen absolviert. Dadurch wurde Jakob kantonaler Instruktor. Als letzte Feuerwehrfunktion in der städtischen Feuerwehr trug er siebeneinhalb Jahre die Verantwortung als Chef Rettungszug. Im Rettungszug und auch in den anderen Zügen herrschte bei den Kameraden eine strenge Ordnung, auch eine gute, heute noch spürbare Kameradschaft. Der Abschluss seiner Feuerwehrkarriere fand, Jahre später, mit einer Viertagesreise nach Westberlin und zurück über Nürnberg statt. Zu viert mussten die drei schweizerisch ausgebildeten Feuerwehr-Offiziere nach Vorschrift der Versicherungsgesellschaft als Begleitgruppe eines wertvollen Transportgutes von Schaffhausen und zurück nach Schaffhausen hinter einem Spezialmöbeltransporter als Sicherungstrupp fahren. Bilder der „Maler der „Brücke“ wurden im September 1972 eingesammelt für die, von Walther Bringolf, Stadtpräsident, organisierten unvergesslichen Ausstellung im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen. Gründung des Quartiervereins Herblingen. Kurz nach dem Zusammenschluss, der offiziell für den 01. Januar 1964 festgelegt wurde, gründeten die Eingemeinder in einem Zimmer des Trüllenbuckschulhauses, unter Jakobs Vorsitz und im Beisein von Walther Bringolf, des Stadtpräsidenten von Schaffhausen, den Quartierverein Herblingen. Ernst Jaggi, Schreinermeister und getreuer Eingemeindungshelfer, wurde einstimmig zum ersten Vereinspräsidenten gewählt. Endlich konnte Jakob ins hintere Glied der Eingemeindungsbefürworter treten. Die Gegner des Zusammenschlusses hatten keine Person mehr, der sie persönlich schaden konnten. Dafür zeigte eine ganz kleine Gruppe ihre Schwäche, indem diese „Eidgenossen“ das 1. Augustfeuer vor dem Abend der Feier auf dem Hohberg abfackeln ließen. Ein Grund für unsere Hitzköpfe, Öl in die Flammen der entzweiten Bevölkerung zu gießen. Kein Problem für die Frauen und Mannen der Herblinger Quartiervereinler. Am nächsten Abend wurde trotzdem, auf dem Hohberg, mit dem Entfachen eines noch größeren Holzstoßes die erste 1. Augustfeier des Quartiervereins Herblingen in kameradschaftlicher Atmosphäre begangen. Utrechter Werkzeugmaschinen-Ausstellung. Die Beteiligung an der Utrechter Ausstellung hatte Jakob zur Erweiterung seines Kundenstammes in den Niederlanden vorgesehen. Vom ersten Messetag an bis zum Messeschluss waren die Kontakte von Kunden und Interessenten an den von Jakobs Firma fabrizierten Maschinen und Werkzeugen sehr erfreulich. Jakob konnte zu dieser Zeit an einem Messetag die Eltern von Kos Penninga, seines Vertreters in den Niederlanden, persönlich kennenlernen. Während eines Utrechter Abendspaziergangs, den Jakob zum Ordnen der vielen Eindrücke des vergangen Messetages unternahm, ging er an einer Gracht entlang. Vor der nächsten Brücke, die den Spaziergänger auf die gegenüberliegende Seite zum Rückweg führte, erblickte Jakob eine Kleintierhandlung, deren Pforte noch offen stand. Jakob starrte in ein mit Drahtgitter gesichertes Gehege, darin drängte sich dicht aneinander eine Schar junger Hündlein. Der fremde Schweizer betrat das Geschäft. Kurz darauf näherte sich dem Eintretenden mit finsterem, fragendem Blick der Geschäftsinhaber und fragte in der Landessprache, was Jakob wolle. Jakob hatte, unwissentlich, am Revers seiner Ausgehjacke das Abzeichen des schweizerischen Turnerverbandes. Das Abzeichen besteht aus einem weißen Kreuz auf rotem Feld umrahmt von den vier „F“ für Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei. Jakob antwortete vorsichtshalber auf Französisch. Nach Jahrzehnten war in diesem Land das Wüten der Nazis während des Zweiten Weltkriegs immer noch im Bewusstsein der Menschen. Der schlecht gelaunte Inhaber schüttelte den Kopf und brachte zum Ausdruck, dass er Jakob nicht verstehe. Also versuchte es der späte Besucher in der englischen Sprache. Jetzt wurde eine Kommunikation möglich. Der mürrische Ladeninhaber ging auf Jakob zu, fragte, ob er aus der Schweiz sei, auch Schweizer Bürger sei, was das Abzeichen auf seinem Revers bedeute. Nach Klärung aller Fragen wurde der Besitzer der Tierhandlung freundlicher. Auf die Frage nach seinem Wunsch, erklärte Jakob dem Utrechter Tierhändler, dass es eine Schande sei, diese Hündlein in einem so engen Käfig gefangen zu halten. Jakobs Verabschiedung vom Inhaber der Kleintierhandlung war kurz. Lumpereien der Eingemeindungsgegner. Wo sie glaubten, Jakob, dem Befürworter zum Zusammenschluss der beiden Gemeinden Herblingen und Schaffhausen schaden zu können, versuchten einige dieser Kurzsichtigen, mit schäbigen Aktionen Jakob zu schaden. A. Mobbing im Turnverein. B. Mobbing im Schießverein. C. Steuerfahnder wurden dem Jakob auf den Hals gejagt. Weil Jakobs Firma während des Aufbaus ihre Patente bis zum verkaufsbereiten Produkt in Prüferländern bestätigen lassen musste, waren während dieser Jahre nur kleine Reingewinne vorzuzeigen. Selbst finanzierte Erfindungen kosteten ein Vermögen, bis die Produkte anerkannt wurden. Diese Tatsache war für viele daheim gebliebene Herblinger aus verständlichen Gründen nicht nachvollziehbar. Dass Jakob mit seiner Firma in den Anfangsjahren nicht die von seinen Gegnern erwarteten Steuerbeiträge erwirtschaftete, diese Tatsache wurde den Landwirten, welche seit Jahren nur die Kopfsteuern entrichteten, vonseiten der Gegner von Jakob, bekannt gemacht. Ein Scharfmacher im Dorf fand einige Gegner Jakobs. Dieser Politiker brachte seine Hörigen dazu, dass Steuerfahnder Jakobs Einkünfte prüfen sollten. Eines Tages erschienen, unangemeldet, in Jakobs Firma zwei Steuerfahnder des Kantons. Diese Herren verlangten sämtliche Geschäftsunterlagen, suchten einen geschlagenen Tag lang nach Steuerhinterziehungen. Wochen nach dem Tag der Fahndung erhielt Jakob einen Brief der Kantonalen Steuerkommission. Jakob erfuhr aus dem Schreiben, dass ihm ein ansehnlicher Geldbetrag, für in den vergangenen Jahren zu viel bezahlte Steuern, auf sein Bankkonto zurückerstattet werde. D. Das 1. Augustfeuer wurde zweimal, jeweils in der Nacht vom 31. Juli zum 1. August, auf dem Hohberg angezündet. Mit diesen heimlichen Aktionen zeigte eine kleine Gruppe ihre Schwäche, indem diese „Eidgenossen“ das 1. Augustfeuer vor dem Abend der Feier auf dem Hohberg abfackeln ließen. Ein Grund für die Hitzköpfe der Eingemeindungsbefürworter, Öl in die Flammen der entzweiten Bevölkerung zu gießen. Die hinterlistigen Aktionen der Eingemeindungsgegner hatten nicht den erhofften Erfolg. Wie schon erwähnt, beflügelten diese Aktionen die Frauen und Mannen des Herblinger Quartiervereins. Am nächsten Abend wurde trotzdem auf dem Hohberg mit dem Entfachen eines noch größeren Holzstoßes die erste 1. Augustfeier des Quartiervereins Herblingen in kameradschaftlicher Atmosphäre begangen und begossen. Ein Herblinger SVP-Politiker, mit ihm ein städtischer Forstmeister. Um Jakob, den Eingemeinder, zu ärgern und ihm zu schaden, suchte ein SVPler, der während seiner Arbeitszeiten mehr Zeit in die örtliche Politik als in seine Firma investierte, in der er als Ingenieur eine gut bezahlte Stelle innehatte, nach Verfehlungen, die Jakob angelastet werden könnten. Dieser Ingenieur, mit ihm der städtische Forstmeister, ersann auf hinterhältigste Art Aktionen gegen Jakob. Mit dem Einverständnis des Pächters des Landwirtschaftslandes, das im Besitz von Jakobs Mutter Anna und Jakob war, ließ der bekannte Forstmeister 37 Ar Kulturland mit Rottannen bepflanzen. Der verbotene Waldbaumwuchs konnte sich so lange halten, bis Jakobs Mutter zu Ohren kam, dass ihr Landwirtschaftsland, für dessen Erhalt im Lauf der Eingemeindungsdebatte die Eingemeindungsgegner mit allen Mitteln gekämpft hatten, mit Waldbäumen bepflanzt wurde. Die schönen Jungpflanzen mussten, aus Gründen des Flurgesetzes, auf Kosten der Übeltäter ausgerissen werden. Die falsch platzierten Rottannen endeten, gegen jede Vernunft, am nahen Bord im städtischen Wald. Die Bonanza. Jakobs Bonanza, ein unbenutzter ehemaliger Heuschopf, überließ er Eltern, deren Kinder in den speziell gebastelten Käfigen Kaninchen und Meerschweinchen hielten. Jakob legte Wert darauf, dass die Tierkäfige groß genug waren, und dass die Eltern über die Tierhaltung wachten. Mit der Zeit kamen zur Kleintierhaltung Schafe und Reitpferde dazu. Eine Armbrustschützengruppe meldete sich bei Jakob, mit dem Anliegen, eine Hütte neben dem Heuschopf aufstellen zu dürfen. Jakob erlaubte den Freizeit-Tierhaltern unter der Voraussetzung, dass eine namentlich aufgeführte Person für Ordnung sorgte, das Verbringen deren Freizeit im und um den Heuschopf. Der Friede im Freizeitort Bonanza dauerte so lange, bis der oben genannte Forstmeister Jakob beim Zentralstrafamt in Bern anzeigte. Jakobs Bonanza wurde durch die Anzeige vom Forstmeister im Zentralstrafregister in Bern aktenkundig. Jakob wurde freigesprochen, seine Gegner hatten eine weitere Niederlage zu verdauen, und die Stadtkasse hatte für einen weiteren Streich, ausgelöst durch ihren gut entlohnten Forstmeister, zu zahlen. Den Eingemeindungsgegnern wurde durch die uneinsichtigen frustrierten Scharfmacher empfohlen, dem Erstunterzeichner der Eingemeindungs-initiative und deren Befürwortern mit dümmsten Aktionen zu schaden. Familie und Geschäft. Die erste 3½-Zimmer-Mietwohnung bezogen Lily und Jakob im Muracker Nr. 35, im Dorf. Im Muracker kam 1965 Doris, ihr erstes Kind, zur Welt. Lily war von diesem Moment an glückliche Mutter. Sie kündigte ihre Stelle bei der Post und besorgte als junge Hausfrau für ihre Lieben die Verrichtungen im Haushalt. Die Kundschaft der Firma wurde durch Jakobs internationale Aufbauarbeiten, durch die gute Qualität der im Markt geschätzten Erzeugnisse immer größer. Die Arbeiten durch diese wichtigen Kontakte beschäftigten Jakob vollumfänglich. Auslandseinsätze, die ihn mit verschiedenen Menschen in Verbindung brachten, nahmen ihn manchmal sechs Tage in der Woche in Anspruch. Vater Caspar Oswald auf Schwandegg. Der Schlossherr zu Schwandegg, Caspar Oswald, war eine weltbekannte Persönlichkeit. In jungen Jahren arbeitet Caspar Oswald als Koch im dänischen Königshaus, war bei der Königsfamilie ein angesehener, beliebter Schweizer, der sein Können in der Praxis zeigte. Caspar liebte die gemeinsamen Ausritte mit Prinz Bertils. Einer der fröhlichen Ausritte endete durch einen Unfall tragisch. Auf einem Ritt durch den Wald in der Nähe des Familienbesitzes scheute des Schweizers Pferd, warf den überraschten Reiter ab, dessen Sturz an einem Baumstamm endete. Caspar erlitt durch diesen Sturz einen lebenslangen Gehörschaden. Oswalds hübsche Tochter Ruth, ausgebildete Krankenschwester, war durch Vaters Wunsch vorgesehen als verheiratete Dame in die Familie Bernadotte auf der Insel Mainau Einzug zu halten. Caspars Kochkünste waren in der Firma elmass bekannt, darum verbrachte Jakob mit Hugo Wegmann, seinem Vertreter, und der gesamten Belegschaft, manches Weihnachtsessen im schönen Anwesen hoch über dem Dorf Waltalingen. Im Lauf des Zweiten Weltkriegs, als die Nazis tobten, Land um Land überrollten, besuchte General Guisan einige Male Schloss Schwandegg. Mit dem unvergesslichen Heerführer der Schweizer Armee trafen sich dort oben Offiziere der Schweizer Armee zu geheimen Gesprächen. Dabei war der bekannte Oberst i.G. Egg. ein scharfer Landesverteidiger, der keine Abweichung der Reglemente erlaubte. In einer Nacht, während der Zeit, in der die Mobilmachung herrschte, kontrollierte dieser Vorgesetzte eine Wache am Rhein. Der wachhabende Soldat tat nach Reglement. Er rief den sich anschleichenden, vermeintlichen Spion dreimal an, erhielt vom Unbekannten nie einen Rückruf mit dem Passwort. Der Soldat schoss gegen den Anschleicher. Es war der Oberst Egg, der tödlich getroffen ward. Auf dem Sterbebette entlastete der Vorgesetzte seinen Soldaten mit den letzten Worten: „Der Wachsoldat hat seine Pflicht getan, es trifft ihn keine Schuld, der Schuldige bin ich.“ Dann schloss Herr Oberst Egg für immer seine Augen. Auch die Schwester von John F. Kennedy verbrachte, inkognito, Tage in friedlicher Ruhe im altehrwürdigen Schloss, bevor sie jeweils nach der Insel Mainau weiterreiste. Schwiegersohn Marcel. Marcel Kunz, ein ehemaliger CMC-Elektromechaniker, arbeitete in Jakobs Firma. Marcel kannte seinen Chef Jakob seit den Zeiten, als Marcel seine Elektromechaniker-Lehre bei CMC absolvierte. Damals, als Jakob noch als Leiterstellvertreter in der Lehrwerkstatt bei seiner Lehrfirma tätig war, begab sich Marcel manchmal zu Jakob, seinem persönlichen Vorgesetzten. Marcels Gemüt war hin und wieder getrübt von Fragen über Liebschaften, die in geschütztem Umfeld gemeinsam erörtert wurden. Der verliebte Marcel vertraute Jakob. Marcel, ein erfolgreicher Armbrustschütze, bei Wettschießen gewann er als Sieger manch goldenen Kranz, war verliebt in die Tochter des Schlossherrn auf Schwandegg. Die hübsche Tochter ihrerseits war fest entschlossen, den Elektromechaniker aus Schaffhausen zu heiraten. Ein Ansinnen, das Vater Oswald nicht in seinen Kram passte. Mutter Oswald war vor Jahren gestorben, aus diesem Grund befehligte Caspar in Familienangelegenheiten allein. An einem Montagmorgen kam Marcel in gedrückter Verfassung in Jakobs Büro. Der junge Mitarbeiter hatte wieder einmal ein Problem in privater Angelegenheit. Marcel eröffnete seinem Chef das Erlebnis, das ihn schwer bedrückte. Am gestrigen Sonntag, als er seine Geliebte besuchen wollte, sei ihm der zornige Schlossherr vor der Tür des Anwesens begegnet, habe ihn kurzerhand am Kragen gepackt und vor die Schlossmauer gesetzt. „Jakob, was soll ich machen?“, fragte Marcel seinen Chef. „Über den Vorfall einige Nächte schlafen, warten, was die nächsten Tage bringen“, war die Antwort von Jakob. Noch in der gleichen Woche betrat Marcel freudestrahlend Jakobs Büro. Der glückliche Mitarbeiter konnte seinem Chef berichten, dass Ruth daheim ihre Koffer gepackt habe. Sie wohne nun im spitaleigenen Schwesternhaus, das Zimmer für ihre Angestellten vermiete. Schweiz. Feuerwehr-Offizierskurse. Neben der Familie und dem Geschäft hatte Jakob sich für den Einsatz in der städtischen Feuerwehr entschieden. Die Öffentlichkeit musste erfahren, dass der „böse“ Eingemeinder sich auch weiter für die Mitmenschen einsetzte. Nicht in der Politik, sondern im zivilen Leben. Die ehemalige Dorf-Feuerwehr Herblingens wurde, nach dem Zusammenschluss der Gemeinde mit der Stadt, in das städtische Korps integriert. Um mit den Kameraden der Stadt Schritt zu halten, musste Jakob vorgeschriebene Kurse der kantonalen Brandassekuranz besuchen. Weiter wurde er zu schweizerischen Offizierskursen, die jeweils eine ganze Woche dauerten, aufgeboten. Keine einfache Sache für einen Familienvater mit einem eigenen Geschäft, das seine Kunden in der ganzen Welt zu betreuen hatte. In Absprache mit seiner Frau Lily und mit Hugo Wegmann, seinem zweiten Mann im Geschäft, konnten die Zeiten seiner Abwesenheit von Familie und Geschäft jeweils anstandslos über die Bühne gebracht werden. Im Notfall war der Kursteilnehmer aus Schaffhausen telefonisch erreichbar. Nachdem Jakob die vorgeschriebenen schweizerischen Offizierskurse in Basel, Bern, Genf und Zürich absolviert hatte, die in Abständen von je einem Jahr zu besuchen waren, wurde er zum Feuerwehr-Instruktor ernannt. Übungsobjekte für Feuerwehroffiziere. Das damalige Kiesgrubenareal im Brüel wurde einige Jahre lang von den Feuerwehroffizieren der Stadtfeuerwehr Schaffhausen mit den Feuerwehroffizieren der umliegenden Ortsfeuerwehren als Übungsort für die praktische Brandbekämpfung genutzt. Jedes Jahr wurden an einem Tag aus der Kiesgrube Rauchsäulen gen Himmel gesandt, hervorgerufen von Flüssigstoff- und Feststoffbränden. Anlässlich dieser praktischen Einsatzübungen wurden neue Fabrikate für die Brandbekämpfung getestet, aus neutraler und aus praktischer Sicht begutachtet, als GUT oder als NICHT GEEIGNET qualifiziert. Das Vorbereiten dieser Übungsanlagen nahm Jakob aus persönlicher Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung ehrenamtlich auf sich, ohne jegliche Vergütung seitens der Feuerwehrkasse. Jakob wurde durch Walter Bührer, Sohn des Kiesgrubenbesitzers, bei diesen Arbeiten großzügig unterstützt. Hans Fankhauser, angestellt bei den Besitzern der Kiesgruben, Feuerwehr-Soldat schon zu Zeiten der Dorffeuerwehr, fuhr ohne einen Lohn zu beziehen, freiwillig den Raupentraks. Eine Übungsanlage stellten die beiden einmal auf dem, vermeintlich seit Jahren getrockneten, flachen Sandboden des ehemaligen Waschwassersees auf. Hans, der treue Feuerwehr-Kamerad, bewegte sein Raupenfahrzeug gezielt nach Jakobs Angaben so, um eine Vertiefung im feinen Sand zu erreichen. Kurz vor dem Erreichen der gewünschten Form bewegte sich die schwere Erdbewegungsmaschine plötzlich weder vor- noch rückwärts. Die Bodenabdeckplatte des Traks stand auf dem, durch das Hin- und Herbewegen breiigen Untergrund des Sandsees auf. Unter Zuhilfenahme von Flecklingen, die die beiden vor und hinter die Traksraupen schoben, gelang Hans das Freischaffen der schweren Maschine, sodass das Erdbewegungs-Fahrzeug, zum Glück der beiden Gratisarbeiter, aus der Grube gesteuert werden konnte. Modern, nicht praktisch. Eine praktische Übung, bei der ein mächtiger Flüssigstoffbrand mit dem neuen 750-ziger Staublöschfahrzeug bekämpft wurde, hat Jakob nicht vergessen. Als Instruktor hatte Jakob die Ehre, die Verantwortung über diesen Einsatz zu übernehmen. Zwei seiner Offiziers-Kameraden, die beiden Oblt. Jakob Schilling und Ernst Tanner, kommandierte er an die Staubpistolen. ROT und BLAU waren die beiden Pistolenbezeichnungen, um im Einsatz die klare Auseinanderhaltung zu gewährleisten. Eine neuartige Kugel-Kupplung, das Verbindungsstück zwischen der Staub-Pistole und dem Staubzuführschlauch, musste nach den Vorschriften der Feuerpolizei im praktischen Einsatz geprüft werden. Diese neue Kupplung hatte es Jakob und Ernst, auch Instruktionsoffiziere, an den Pistolen angetan. Jakob, dem Verantwortlichen über die bevorstehende Aktion, gefiel der Umstand nicht, dass seine beiden Kameraden, die auf den Angriffsplätzen bereit waren, immer noch an den Kugel-Kupplungen herumhantierten, während der Flüssigstoffbrand eine gewaltige Rauchsäule mit enormen Flammengarben in die Höhe trieb. Auf dem über der Kiesgrube gelegenen Weizenacker von Emil Wehrli waren zum Trocknen frisch gemähte Weizen-Puppen in gerader Linie aufgestellt. Von der Feuerstrahlungshitze ausgelöst, brannten bereits die ersten Puppen. Die Spezialhelme der beiden Feuerbekämpfer waren mit einem Sicht-Schutzschild aus plexiglasähnlichem, angeblich feuerfestem Material, ausgestattet. Ein vermeintlich guter Schutz vor der starken Strahlungshitze „ROT – BLAU Angriff!“, gab der Befehlshabende an seine beiden Kameraden durch. Anstelle eines gezielten Löschstaubstrahls aus der Pistole von Kamerad Ernst, flog sein Helm nach hinten auf seinen Nacken. Eine weiße Staubwolke ergoss sich aus seinem Zubringerschlauch. Ernst sah im ersten Moment aus wie der Bäcker, welcher sich kopfüber in den Mehlsack gestürzt hatte. Kamerad Jakob, der zweite am Angriff Beteiligte, hatte das Glück, dass die Kugelkupplung seiner Pistole nicht ausgeklinkt war. Kamerad Schilling konnte sich gegen die zu bekämpfenden Flammen bewegen. Er lenkte den mächtigen, unter hohem Druck austretenden Staubstrahl gegen den Flammensee, während der Einsatzleiter Jakob Ernsts Zuführschlauch mit dem Abschlusshebel sperren konnte. Helm auf, Pistole einkuppeln, gegen das Feuer vorrücken, war der geübte Ablauf, der nun auch von Ernst, in der gemeinsamen Löschaktion, praktisch angewendet wurde. Nach getaner Arbeit, nachdem auch die Weizenpuppen gelöscht waren, kamen die Mannen, welche die Löschaktion ausführten, zur Übungsbesprechung. A. Feuer gelöscht O.k. B. Zwölf Weizenpuppen angebrannt, Vergütung an Landwirt Wehrli. C. Die neuen Kugel-Kupplungen zu riskant in der Handhabung. Im Ernstfalleinsatz diese nicht geeignet. D. Die Spezialhelme mit dem Schutz gegen Strahlungshitze unbrauchbar. Blasen hatten sich über dem Sichtfeld gebildet, sodass es unmöglich war, einen gezielten Einsatz zu gewährleisten. Chruut. Jahre zurück zum Areal der Kiesgruben, zu den Erlebnissen, die sie in jener Gegend hatten, als sie noch Buben waren, lenken Jakobs Gedanken bis zum guten Heinrich Wehrli, Chruut sein Rufname, ein Großonkel des heutigen Landwirt Koni Wehrli-Bernhard. Chruut war ein arbeitsamer, guter Mensch. Er war glücklich, in der Nähe seines Wohnortes seinen Lohn beim Kiesgruben-Georg verdienen zu können. Manchen Lastwagen Kies, auch feinen Sand ab der Wand, hatte der Chruut-Heinrich an jenem Ort von Hand auf die Lastwagenbrücken befördert. Jener Ort befand sich dort, wo heute die Einfahrt zur Tankstelle des Shoppingcenters von Herrn Beno Spiro ist. In der Nähe, wo jetzt die neue Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage steht. Noch einen Schritt weiter in vergangene Zeiten zurück, zu den Seifenkistenfahrten. Um zum Startplatz ihrer abenteuerlichen Fahrten zurückzukehren, benutzten die Buben den Zick-Zack-Weg vom DB-Bahnhof Herblingen den Dützebüelwald hinauf, immer achtgebend, dass Nazi-Keller ihnen nicht über den Weg trat. So wiederholten sich diese Fahrten einige Male hintereinander, bis die Zeit zum Helfen im Stall kam. In der heutigen Zeit ist eine solche Abfahrtsstrecke Dützebüel Str./Thaynger Str./Neutal Str. an den Kiesgruben vorbei, benutzt von Buben mit ihren Seifenkisten, unvorstellbar. Während der Jahre des Zweiten Weltkrieges, noch einige Zeit danach, wurden diese Straßen, die teilweise noch mit Naturbelag ausgestattet waren, sehr selten durch Militärfahrzeuge oder durch ein landwirtschaftliches Fuhrwerk befahren. Vaters Tod. Im Jahr 1967, genau am 02. April 1967, drei Jahre und vier Monate nach der offiziellen Einverleibung der Gemeinde Herblingen in die Stadt Schaffhausen, erlitt Jakobs Vater einen tödlichen Unfall. Der Lebenslauf eines gütigen Menschen, Dieners an Volk und Staat, hatte sich geschlossen. Am Tag der Beerdigung von Vater Jakob sammelten sich vor dem Kirchen-Eingang Kränze von Verwandten und von Organisationen, im Sammeltopf unzählige Trauerkarten und im Gotteshaus voll besetzte Kirchenbänke, die die Beliebtheit des Verstorbenen veranschaulichten. Einige dieser Gaben zeugten von Gewissensbissen seiner verschlagenen Gegner, die somit versuchten, Buse zu tun. Umzug an die Falkenstraße Schaffhausen. Drei Jahre wohnte Jakob junior mit seiner Familie im Muracker. Nach dieser Zeit konnte in die neu erstellte Wohnung an die Falkenstraße 9 umgezogen werden. Dort wurden die schönen 4½-Zimmer-Mietwohnungen von Max Bührer, Bruder von Walter Bührer, Sohn von Georg Bührer, dem Kiesgruben-Bührer, fertig erstellt. Lily und Jakob durften beim Verwalter dieser Überbauung, Edy Keucher, dem Mann, der das Ehepaar zivilrechtlich traute, eine Wohnung im obersten Stock, mit schöner Aussicht, auswählen. Während sie an der Falkenstraße wohnten, kamen 1968 Andreas und 1970 Susanne zur Welt. Jakob versuchte immer an den Wochenenden in die Schweiz zu gelangen. Wenn geschäftliche Einsätze in Europa anstanden, galt die Abmachung, nach einer Woche bei der Familie zu sein. Bei Reisen außerhalb Europas erlaubten die Distanzen nicht, die wöchentlichen Kontakte einzuhalten. Diese Trennungen von der Familie überbrückte Jakob mit seiner damals modernen Fotokamera, mit der er Bilder festhielt von Gegenden und Eindrücken, die er seinen Angehörigen zeigen wollte. Diese Reiseeindrücke betrachteten Lily und Jakob dann jeweils im Familienkreis. Aufgrund der Farbbilder, die groß an die weiße Wohnzimmerwand projiziert wurden, war es Jakob möglich, seinen Lieben zu zeigen, was er in fremden oder ihm schon bekannten Ländern Neues erlebt hatte. Seine Lily lernte viele Menschen aus aller Herren Länder kennen. Die Geschäftsfreunde wurden meistens bei Jakobs privat eingeladen. Lily hat mit ihrer freundlichen Bewirtung sehr viel dazu beigetragen, elmass in gutem Ruf und in schönen Erinnerungen bei den Geschäftspartnern zu wahren. Durch diese persönlichen Kontakte ist Jakobs Familie heute noch mit ihren Geschäftsfreunden in aller Welt in stetem Kontakt. Im letzten Moment. Lily und Jakob wohnten, wie oben erwähnt, mit ihren Kindern an der Hochstraße. Doris war mit acht Jahren in der zweiten Elementarschulklasse, Andreas war fünf Jahre alt und im Kindergarten und Susanne zählte zwei Jahre. Andreas hatte das Bedürfnis, wann immer möglich, vom Wohnort an der Falkenstraße mit dem Dreirad nach Herblingen loszuziehen. Die gefährliche Mutztäli Straßenüberquerung von der Kirche St. Peter zur Gräflerstraße machte den Eltern Sorgen. Ein schulfreier Nachmittag im Sommer 1973 benutzte Andreas, mit seinem Fahrzeug über die Neutrottenstraße nach Herblingen zu gelangen. Großmutter Anna begrüßte ihren Enkel mit Freuden, gab ihm einige Rahmzeltli mit der Bitte diese zu schlecken und nicht mit den schönen Zähnen zu beißen. Der Kleine zog sich aufs Bänklein zwischen den beiden Linden vor dem Haus zur Stege zurück. Im Schatten zwischen den beiden Lindenbäumen saß der Kleine mit Blick auf die Schlossstraße. Vom Restaurant Löwen her überquerte, wie früher erwähnt, Frau Schuhmann die Schlossstraße zum Trüllenbuck, Richtung ihrer Wohnung. Sie hatte an diesem Tag wieder einige Flaschen der mehrfachen Bierkäufe in der Einkaufstasche. Beim Vorübergehen bei den Linden sah die kranke Frau den Buben von der Stege. Jakob war im Büro, als er den Schrei seines Kindes hörte. Aus dem Fenster musste Vater Jakob zusehen, wie die nicht mehr zurechnungsfähige Frau den kleinen Buben würgte und ihn auf die Straße zu zerren versuchte. In dem Moment, als eine Sekretärin zur Täterin lief und sie, die Närrin, von ihrem Vorsatz zurückhielt, kam Jakob zum Geschehen. Die Täterin verließ mit einem Satz übers Hangärtlimäuerlein den Ort der Tat. Vater Jakob versuchte am gleichen Abend dem Ehemann, ein ehemaliger Schulkollege von Großvater Jakob, zu erklären, was sich am Nachmittag vor dem Haus zur Stege ereignet hatte. Schuhmann Hans entschuldigte sich bei Jakob und gab ihm zu verstehen, dass es mit seiner Frau nicht mehr auszuhalten sei. Als Chef Rettungs-Zug. Sieben Jahre war Jakob verantwortlich für den Rettungszug der Feuerwehr der Stadt Schaffhausen. Von den nachfolgend aufgezählten Ereignissen lernte er wichtige Dinge, die im täglichen Leben, beim Helfen, zur Anwendung kommen

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