Der Kampf ums Recht oder Das unsichtbare Böse , 1. Band

Der Kampf ums Recht oder Das unsichtbare Böse , 1. Band
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In vorstaatlichen Ordnungen bestimmt die Gesellschaft selbst die Regeln, die Lösung von Konflikten wird durch Konsens erreicht, notfalls auch mit Gewalt. Recht bezieht sich vornehmlich auf das äußere Verhalten des Menschen, während sich die Moral an die Gesinnung des Menschen wendet. Das Recht ist untrennbar mit dem jeweiligen Zeitgeist und mit dem jeweiligen Herrschaftssystem verbunden, was hier aufzeigt wird. Von mittelaterlichen Inquisitionsprozessen bis hin zu Urteilen des Europäischen Gerichtshofes werden Fälle aufgezeigt und sich insbesondere mit der deutschen Rechtsauffassung in den verschiedenen Epochen beschäftigen.

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Walter Brendel. Der Kampf ums Recht oder Das unsichtbare Böse , 1. Band

Einleitung

1. Kapitel: Justiz im Zeichen des Kreuzes

2. Kapitel: Prozesse um das Allgemeine Preußische Landrecht

3. Kapitel: Kriegsgericht

4. Kapitel: Prozesse zwischen den Epochen

5. Kapitel: Kindermord und der § 218

6. Kapitel: Hochstapler-Prozesse

7. Kapitel: Berühmte Gefangene

8. Kapitel: Justiz im III. Reich

9. Kapitel: Waldheim-Prozesse und das Oberste Gericht der DDR

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Walter Brendel

Der Kampf ums Recht

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Galilei ging nicht gerade zimperlich vor. Er suchte Streit wo er nur konnte und legte sich mit zahlreichen Gelehrten an. Die Kirche wäre an seinen Ideen zunächst wenig interessiert gewesen, doch einige Dominikanermönche machten die Inquisition mit Nachdruck darauf aufmerksam, dass die Ideen eines Kopernikus höchst brisant seien und von Ketzern unterstützt werden. Man muss wissen, dass die damalige Kirche weniger an naturwissenschaftlichen als an politischen Geschehnissen interessiert war. Am 23. Februar 1616 trat die Congregatio qualificationum zusammen und verurteilte die wichtigsten Lehrsätze Galileis (Sonne ist der Mittelpunkt des Weltalls) als häretisch, philosophisch unhaltbar und theologisch irrig. Der Jesuit Kardinal Bellarmin wurde beauftragt, Galilei aufzufordern, die von der Kongregation zurückgewiesenen Behauptungen aufzugeben. Bellarmin sprach so dann mit Galilei, und sonderbarerweise ist bis zum heutigen Tag unklar, worüber Bellarmin und Galilei wirklich sprachen und welche Vereinbarungen sie dabei trafen. Im März 1616 indizierte Rom alle Bücher, die behaupteten, die kopernikanische Lehre widerspreche nicht der heiligen Schrift. Diese Maßnahme geschah nach neueren Erkenntnissen vor allem des halb, weil zahlreiche revolutionäre und abtrünnige Theologen die kopernikanische Lehre als Vehikel im Kampf gegen die Kirche oder sogar das Haus Habsburg ein zusetzten pflegten. Galilei indessen kümmerte sich herzlich wenig um die ganze Geschichte. Er rechnete im Bedarfsfalle mit der Hilfe einiger Kardinäle, die als Hobby-Astronomen Galileis Ideen durchaus etwas abgewinnen konnten. Der bekannteste seiner Freunde war der Florentiner Maffeo Kardinal Barberini, der spätere Papst Urban III. Im Jahre 1632 erschien Galileis Buch „Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme“, in dem die kopernikanische Lehre mit Nachdruck verteidigt wurde. Kein geringerer als Albert Einstein sagte über dieses Werk: „Da offenbart sich ein Mann, der den leidenschaftlichen Willen, die Intelligenz und den Mut hat, sich als Vertreter des vernünftigen Denkens der Schar derjenigen entgegenzustellen, die auf die Unwissenheit des Volkes .... sich stützend, ihre Machtpositionen einnehmen und verteidigen. Seine ungewöhnliche schriftstellerische Begabung erlaubte es ihm, zu den gebildeten seiner Zeit so klar und eindrucksvoll zu sprechen, dass er das Denken der Zeitgenossen überwand und sie zu einer objektiven, kausalen Einstellung zum Kosmos zurückführte, die mit der Blüte der griechischen Kultur der Menschheit verlorengegangen war.“

Galilei wurde daraufhin von Papst Urban III. nach Rom zitiert, wo man ihn des Ungehorsams beschuldigte. Er habe, so meinten die Kardinäle der Inquisition, den seinerzeitigen Befehl von Kardinal Bellarmin missachtet. Galilei legte jedoch einen als Leumundszeugnis erkennbaren Brief von Kardinal Bellarmin vor, angeblich jenes Schriftstück aus dem Jahre 1616, welches eigentlich Galileis Verwarnung enthalten sollte. Das Tribunal war so verblüfft, dass der Prozess vertagt wurde. Galilei hoffte auf einen großzügigen Kompromiss, doch er täuschte sich. Der Prozess gegen ihn war ein Schachzug der Inquisition, der sich in Wahrheit gegen die Anhänger des Giordano Bruno, des Tommaso Campanella und gegen andere Abweichler richtete. Tommaso Campanella, der zweite Ketzer im Bunde, war ein abtrünniger Dominikanermönch und Anhänger der kopernikanischen Lehre. Weil er in Süditalien einen Volksaufstand organisiert hatte, wurde er 1599 eingekerkert und gefoltert. All diese Hintergründe spielten beim Prozess eine entscheidendere Rolle als die naturwissenschaftlichen Lehrinhalte.

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