Die gespaltene Seele der Kaiserin
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Walter Brendel. Die gespaltene Seele der Kaiserin
Einleitung
Reiselust
Alexander von Warsberg
Ungarn
Schönheitswahn
Die Ermordung
Epilog
Zeittafel
Quellen
Anmerkungen
Отрывок из книги
Walter Brendel
Die gespaltene Seele der
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Ausgangspunkt der Feldforschung ist die Renitenz der jungen Frau, die ihre Rolle als Kaiserin des Habsburgerreichs ablehnte. Sie war ein 17-jähriges Hascherl, als sie im April 1854 in Wien mit dem Kaiser Franz Joseph verehelicht wurde. „A Provinzlerin, aber bildhübsch halt“, so zitierte die Presse die abschätzige Meinung der Wiener Aristokratie über das überforderte Mädchen aus Bayern, das als Kindfrau zur Kaiserin aufstieg. Das rigide Hofprotokoll, die strenge Etikette und die drastische Einengung der Persönlichkeit irritierten sie. „Ich bin erwacht in einem Kerker und Fesseln sind in meiner Hand“, schrieb sie in einem Gedicht.
Auch in ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau war sie heillos überfordert. „Die Ehe ist eine widersinnige Einrichtung“, klagte sie. „Als 15-jähriges Kind wird man verkauft und tut den Schwur, den man nicht versteht und dann 30 Jahre oder länger bereut und nicht mehr lösen kann.“ Sie ergriff die Flucht, zunächst nach Madeira, eine Sucht, die lebenslang anhalten sollte. Sisi reiste meistens spontan ab. Oft wusste nicht einmal ihr Mann, wo sie sich gerade aufhielt. In ihrem 44-jährigen Reiseleben wechselte sie gut 2000 Mal den Ort.
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