Kriminalfälle aus der DDR - 2. Band
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Walter Brendel. Kriminalfälle aus der DDR - 2. Band
Impressum
Einführung
13. Die Hinrichtung des Wolfgang M
14. Tod eines Funktionärs aus dem Volksbildungsministerium
15. Die kopflose Leiche
16. Zweifacher Totschlag durch einen Stasi-Mann
17. Missbraucht und ermordet
18. Der Tod zweier Jugendlicher
19. Tod einer Pastorin
20. Geheime Privatsache
21. Die Monster-Mutter
22. Das verschwundene Kind
23. Serienvergewaltigung
24. Hetzjagd in Merseburg
25. Zwangsadoption
Zusammenfassung des 2. Bandes
Quellen
Отрывок из книги
Walter Brendel
Kriminalfälle aus der DDR
.....
Wegen der Todesurteile wurde nur eine Handvoll Richter und Staatsanwälte belangt. „Viele Leute haben dies als ungenügend empfunden“, erklärt Christoph Schaefgen, der die Berliner Sonderstaatsanwaltschaft leitete. Aber er gibt zu bedenken, dass die meisten Verantwortlichen tot oder aus Altersgründen verhandlungsunfähig waren. Immerhin setzte man mit dem Strafrecht das in den Nürnberger Prozessen zunächst für das Völkerrecht entwickelte Prinzip durch, dass kein Staat die Machthaber und ihre Helfershelfer vor nachträglicher Verfolgung schützen kann. Funktionäre wie Honecker und Krenz wurden ebenso zur Rechenschaft gezogen wie Mauerschützen oder Richter. Diese Leistung regulärer Gerichte steht in einer Reihe mit den Sondertribunalen zu den Kriegsverbrechen in Jugoslawien und Rwanda. Gewürdigt wird dies in Deutschland kaum, weil das in der Wiedervereinigung Erreichte weniger beachtet wird als das Unzulängliche und Unvollendete.
Sabine Kampf wollte den Tod ihres Mannes lange nicht wahrhaben. Bis in die neunziger Jahre gab sie sich der Hoffnung hin, ihr Mann werde eines Tages auftauchen. In den Wirren der Wende wandte sie sich an das Ostberliner Militärgericht, wurde dort aber abgewimmelt. Erst als Schaefgens Team Kontakt zu ihr aufnahm und den verantwortlichen Militärstaatsanwalt wegen Rechtsbeugung anklagte, begann sie das Unabänderliche zu akzeptieren. Bei der Stasi hatte sie sich verpflichten müssen, über ihr Schicksal zu schweigen. „In dem Prozess wegen der Todesurteile brach alles aus mir heraus.“ Ein später Akt der Befreiung, mit den Mitteln der Justiz.
.....