Geschichte Österreichs

Geschichte Österreichs
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Описание книги

"…die Gegend, die in der Volkssprache Ostarrîchi heißt…" wird erstmals so genannt in einer Urkunde Kaiser Ottos III. für das Erzbistum Freising. Sie trägt das Datum 1. November 996 und liegt heute im Hauptstaatsarchiv in München. Wegen dieser Urkunde feierte Österreich im Jahr 1996 ein Millennium. Dabei hat sich der geographische und politische Raum, der seit 996 so genannt wurde, dramatisch wie kein anderes europäisches Territorium geändert: Er hat sich bis 1918 kontinuierlich vergrößert bis zum österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaat, um dann schlagartig auf etwa das heutige Staatsgebiet reduziert zu werden. In dieser neuen «Geschichte Österreichs» schreiben fünf ausgewiesene Spezialisten über die großen Epochen und die Zäsuren der Geschichte Österreichs, mitsamt einem Prolog über das Land in den Zeiten, als es seinen Namen noch nicht hatte, also in Antike und Frühmittelalter. Eine so fundierte und ausführliche Geschichte Österreichs hat es lange nicht mehr gegeben.

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Walter Pohl L.. Geschichte Österreichs

Inhalt

Vorwort des Herausgebers

Vorwort zur zweiten Auflage

Vorwort zur vierten Auflage

Einleitung: Was heißt »Österreich« und »österreichische Geschichte«?

Formen und Wandlungen des Österreichbegriffs. Ostarrîchi – Austria

Das Land Österreich und das Land ob der Enns (Oberösterreich)

»Herrschaft zu Österreich« und »Haus Österreich«

Die österreichischen Ländergruppen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

Der Österreichische (Reichs-)Kreis

Monarchia Austriaca (Österreichische Monarchie) und Kaisertum Österreich

Die Österreichisch-Ungarische Monarchie

Von der Ersten zur Zweiten Republik

Zur Frage des räumlichen Umfangs der österreichischen Geschichte

Von der römischen Herrschaft bis zur Karolingerzeit (15 v. Chr. bis 907)1

Epochenüberblick

Die Römerzeit im Raum des heutigen Österreich

Der Zerfall der römischen Ordnung

Awaren, Slawen und Bayern

Die Karolingerzeit

Die Länder und das Reich (907–1278)

Epochenüberblick

Am Rande Bayerns: Herzogtümer, Marken und Grafschaften

Investiturstreit und Kirchenreform

Neue Ordnungen – Die Entstehung der Länder

Österreich

Steiermark

Kärnten

Tirol

Salzburg

Land ob der Enns (Oberösterreich)

Ein Königreich für die Babenberger?

Im Zeichen des böhmischen Löwen: König Ottokars Glück und Ende

Gesellschaft im Aufbruch

Vom Herzogtum Österreich zum Haus Österreich (1278–1519)

Epochenüberblick

Dynastien und Länderverbindungen

Die Habsburger als Herzöge von Österreich und der Steiermark

Die Meinhardiner, Herzöge von Kärnten und Grafen von Tirol

Die Formierung der österreichischen Erblande (1335–1365)

Dynastische Teilungen (1365–1439)

Der lange Weg zurück zur dynastischen Einheit (1439–1490)

Salzburg: ein geistliches Territorium im Spannungsfeld zwischen Habsburgern und Wittelsbachern

Die große Krise und ihre Überwindung: Wirtschaft und Gesellschaft im Spätmittelalter

Österreich im Zeitalter Maximilians I. (1490/93–1519)

Die Habsburgermonarchie vom Tod Maximilians I. bis zum Aussterben der Habsburger in männlicher Linie (1519–1740)

Epochenüberblick

Die Entstehung der Habsburgermonarchie

Die Anfänge der Herrschaft Ferdinands I. in den österreichischen Ländern

Die Herrschaftsübernahme Ferdinands I. in den böhmischen Ländern

Ungarn: Von der doppelten Königswahl zur Dreiteilung des Landes

Die Länderteilungen der Jahre 1564 bis 1619 bzw. 1665

Die Habsburgermonarchie auf dem Weg zur europäischen Großmacht

Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648)

Kriege in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts

Der Spanische Erbfolgekrieg

Die Pragmatische Sanktion

Vorboten des theresianisch-josephinischen Reformabsolutismus

Die Habsburgermonarchie und das Heilige Römische Reich. Kaiser und Reich

Das »Reich« und »Österreich« zwischen 1648 und 1740

Die Habsburgermonarchie und das Osmanische Reich

Krieg und Frieden

Das Osmanische Reich – Feindbild und Vorbild

Die Kroatisch-Slawonische Militärgrenze

Das Grenzverteidigungssystem in West- und Oberungarn

Die Militärgrenze im 18. Jahrhundert

Reformation und Gegenreformation

Tirol

Innerösterreich

Österreich unter und ob der Enns

Böhmen und Mähren

Schlesien

Salzburg

Ungarn

Siebenbürgen

Kroatien

»Österreichische Aristokratie« und »Österreichische Frömmigkeit«

Politische und soziale Konflikte

Adeliges Widerstandsrecht und Ständebündnisse

Überregionale Bauernaufstände

Kaiserhof und Landstände

Stadt und Land

Vom Tod Karls VI. bis zum Wiener Kongress (1740–1815)

Epochenüberblick

Die europäische Stellung der Monarchia Austriaca vom Tod Karls VI. bis zum Wiener Kongress

Österreichische Erbfolgekriege und Schlesische Kriege (1740–1756)

Renversement des Alliances und Siebenjähriger Krieg

Die Außenpolitik Josephs II. bis zur Französischen Revolution

Das Reich und Österreich vor den Herausforderungen der Französischen Revolution

Die erste Koalition und die preußisch-österreichischen Eigeninteressen

Neuerliche Entscheidung für den Krieg: die zweite Koalition

Von der »territorialen Revolution« bis zum Ende des Alten Reiches: die dritte Koalition

Die Phase der »Befreiungskriege«: Die vierte und fünfte Koalition

Die sechste Koalition und das Ende Napoleons

Von der »monarchischen Union von Ständestaaten« zum Kaisertum Österreich

Verwaltungsreform als Umbau der Verfassung

Die Vereinheitlichung des Rechts

Die Bildungsreform

Das Verhältnis zwischen Staat und Kirche

Die Entdeckung von »Gewerbefleiß und Industrie«

»Fürstliche Kammer« und »Peuplierung«

Die bessere Nutzung der Arbeitskraft

Der Ausbau von Verkehrswegen

Die österreichische Signatur des »Zeitalters der Aufklärung«

Facetten von Aufklärung in den österreichischen Ländern

Katholische Aufklärung

Aufklärungsimpulse in den Künsten

Die Zeit zwischen dem Wiener Kongress und den Revolutionen von 1848/49

Epochenüberblick

Österreich als konservative Großmacht

Wirtschaftliche Veränderungen und sozialer Wandel

Biedermeierkultur und bürgerliche Öffentlichkeit

Die Habsburgermonarchie 1848–1918

Epochenüberblick

Ein »lebender Anachronismus«? Die innere Entwicklung der Habsburgermonarchie bis zum Ersten Weltkrieg

Die Revolutionsjahre 1848/49

Die Neugestaltung des Staates im Neoabsolutismus und der Weg zum Verfassungsstaat

Die liberale Ära

Die konservative Ära: die Regierung Taaffe (1879–1893)

Die Jahre der Krise (1894–1914)

Großmacht in Bedrängnis: Die Habsburgermonarchie und Europa

Der Nationalstaat als Leitidee des Jahrhunderts I: Das italienische Risorgimento im Kampf gegen die Habsburgermonarchie

Der Nationalstaat als Leitidee des Jahrhunderts II: Der Deutsch-Deutsche Krieg, das Ende des Deutschen Bundes und die deutsche Nationalstaatsgründung

Österreich-Ungarn und der europäische Imperialismus

Der Weg in die Katastrophe und das Ende der Monarchie

Industrialisierung, Massengesellschaft und soziale Konflikte

Bildungsrevolution, Kunst und Kultur

Die Bildungsrevolution

Kunst und Kultur

Erste Republik, Austrofaschismus, Nationalsozialismus (1918–1945)

Epochenüberblick

»Der Staat wider Willen« (1918–1938)

Rückwärtsgewandter Anfang – Demokratie in Österreich 1918/19

Militarisierung durch Privatarmeen

Das »Wendejahr« 1927

Kulturelle Gegensätze und parteipolitische Barrikaden

Zerstörung der Demokratie 1933

Zweifacher Bürgerkrieg 1934

Erodierende Diktatur und der aggressiv »schleichende« Anschluss

Kurzer demokratischer Frühling und der »Anschluss« 1938

Österreicherinnen und Österreicher im nationalsozialistischen Deutschen Reich, 1938–1945

Opfer des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges

Täter oder Opfer? Österreicher im »Dritten Reich«

Folgen der Vertreibung bzw. Vernichtung von Österreicherinnen und Österreichern jüdischer Herkunft

Konzentrationslager, Euthanasie und Zwangsarbeit

Österreicher in der Wehrmacht

Österreichischer Widerstand

Die Zweite Republik (seit 1945)

Epochenüberblick

Staatliche Souveränität auf Raten (1945–1955)

Kriegsende 1945 und Wiederaufbau

Entnazifizierung am Beispiel des verpassten Neubeginns in den Schulen

Große Koalition und Sozialpartnerschaft (1955–1966): Von der Konkordanzdemokratie zur Konkurrenzdemokratie

Die Ära der Alleinregierungen. Von Klaus zu Kreisky (1966–1983)

Die Erosion der großen politischen »Lager« (1983–2006)

Die Fortsetzung der Großen Koalition nach »schwarz-blauer« Mitte-Rechts-Koalition (2006–2016)

Von alliierter Kontrolle und Kaltem Krieg zu Staatsvertrag und Neutralität

Wirtschaftswunder, Wiederaufbau und die Sozialpartnerschaft

Internationalität als Staatsdoktrin und Zukunftsaufgabe

Spezifika der Zweiten Republik. Wirtschaftswunder

Medienmonopole

Kanzler aus den beiden Großparteien

Internationale Stellung

Kulturgroßmacht gegen die Moderne

Sportgroßmacht

Werte

Wohlfahrtsstaat

Vergangenheitspolitik

Vom Asyltransitland zum Einwanderungsland wider Willen

Die Nationalratswahlen 2017

Wahl Alexander Van der Bellens zum Bundespräsidenten, Angelobung und Platzen der türkis-blauen Regierungskoalition, Neuwahlen, türkis-grüne Bundesregierung (2016–2020)

Die »Ibiza-Affäre«, die Nationalratswahlen 2019 und die neue türkis-grüne Koalitionsregierung

Stammtafeln

Verzeichnis der Karten

Literaturhinweise

Allgemein. Neuere mehrbändige Gesamtdarstellungen zur Geschichte Österreichs

Neuere Überblicksdarstellungen zur Geschichte der Habsburgermonarchie

Geschichte des Heiligen Römischen Reichs und deutsche Geschichte in der Zeit der Kaiser aus dem Haus Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen

Biographische Lexika und andere Nachschlagewerke

Quellenkunde und Archivgeschichte

Handbücher, Sammelbände und Überblicksdarstellungen zu ausgewählten Aspekten der österreichischen Geschichte sowie zur Geschichte der Habsburger

Zu den einzelnen Kapiteln. Einleitung

Von der römischen Herrschaft bis zur Karolingerzeit (15 v. Chr. bis 907)

Die Länder und das Reich (907–1278)

Vom Herzogtum Österreich zum Haus Österreich (1278–1519)

Vom Tod Maximilians I. bis zum Aussterben der Habsburger in männlicher Linie (1519–1740)

Vom Tod Karls VI. bis zum Wiener Kongress (1740–1815)

Die Zeit zwischen dem Wiener Kongress und den Revolutionen von 1848/49

Die Habsburgermonarchie 1848–1918

Erste Republik, Austrofaschismus, Nationalsozialismus (1918–1945)

Die Zweite Republik (seit 1945)

Ortsnamenkonkordanz

Personenregister

Zur Autorin und zu den Autoren

Fußnoten

Über dieses Buch

Hinweise zur E-Book-Ausgabe

Отрывок из книги

Geschichte Österreichs

Von Christian Lackner, Brigitte Mazohl, Walter Pohl, Oliver Rathkolb und Thomas Winkelbauer

.....

Diocletian veränderte die Provinzeinteilung, vor allem durch Teilung größerer Einheiten, was auch den Ostalpenraum betraf. Noricum Ripense (Ufernoricum) war durch den Alpenhauptkamm von Noricum Mediterraneum (Binnennoricum) geschieden; die Grenzverteidigung an der norischen und der oberpannonischen Donau wurde unter dem Kommando eines Dux zusammengefasst. Westlich davon reichte die Raetia Secunda wohl etwa bis an den Bodensee. Als Vorfeld des Reichszentrums gehörten sie alle zur neugeschaffenen Präfektur Italien als übergeordneter Verwaltungseinheit. Die Legionen wurden entlang des Limes in kleinere Einheiten aufgeteilt. Dazu kam im 4. Jahrhundert noch die offenbar regional ausgehobene Legio I Noricorum. Die Limeskastelle wurden ausgebaut, wovon sich Spuren etwa in Tulln, Traismauer oder Mautern finden. Aber auch im Hinterland wurden nun wichtige Straßenverbindungen und Nachschubstationen durch Kastelle und Garnisonen gesichert, etwa in Veldidena/Wilten und Teriolis auf dem Martinsbühel bei Zirl im Tiroler Inntal.

Relevant für die politischen Rahmenbedingungen in den Provinzen war auch das System der Tetrarchie, die Aufteilung des Reichsgebietes unter vier Kaisern, zwei davon nachgeordnet. Ihre Residenzen im Westen rückten von Rom nun näher an die Grenze, nach Trier und Mailand, aber auch andere Städte wie Aquileia oder Sirmium / Sremska Mitrovica dienten wiederholt als Residenz. Ab 402 residierten die Westkaiser dann in Ravenna. Freilich brachte schon der Herrschaftsverzicht Diocletians Probleme um Machtverteilung und Nachfolgeregelungen, so dass unter seiner Leitung 308 nach Carnuntum eine Kaiserkonferenz einberufen wurde. Zu diesem Anlass wurde dort ein Mithras-Heiligtum wiederhergestellt und dieser vielerorts verehrte orientalische Gott in einer Inschrift der Kaiser als »Beschützer des Reiches« gepriesen. Die Einigung hatte ebenso wenig Bestand wie die Rolle des Mithras in der Reichsideologie. In langwierigen Kämpfen setzte sich schließlich Constantin I. durch. Auch er war ein Reformer, der durch Verlegung seiner Residenz nach Konstantinopel, durch die Einführung der Goldwährung (solidus), vor allem aber durch Tolerierung und Förderung des Christentums nachhaltig wirkte. Die Lage an der Donau war in dieser Zeit relativ ruhig.

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