Passagen, Durchgänge, Übergänge. Eine Auswahl
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Walter Benjamin. Passagen, Durchgänge, Übergänge. Eine Auswahl
Passagen, Übergänge, Durchgänge
Inhalt
Fluchtlinien 1
Paris, die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts
I. Fourier oder die Passagen
II. Daguerre oder die Panoramen
III. Grandville56 oder die Weltausstellungen
IV. Louis-Philippe oder das Interieur
V. Baudelaire oder die Straßen von Paris
VI. Haussmann oder die Barrikaden
Fluchtlinien 2
Zu dieser Ausgabe
Walter Benjamin – Ein Kind der Reformzeit
Vor 1933: Kindheit, erste Schreibversuche, Übersetzungen, der Wahlverwandtschaften-Essay und erste Auslandsaufenthalte
Nach 1933: Jahre des Exils
Aufbau und Bezugspunkte der vorliegenden Anthologie
Fußnoten
Endnoten
Über dieses Buch
Hinweise zur E-Book-Ausgabe
Отрывок из книги
Walter Benjamin
Eine Auswahl
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Durch die Ecole des Beaux-Arts wird die Architektur zu den bildenden Künsten geschlagen. »Das wurde ihr Unheil. Im Barock war diese Einheit vollendet und selbstverständlich gewesen. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts aber zwiespältig und falsch geworden.« […]14 Das gibt nicht nur eine sehr wichtige Perspektive auf das Barock, das zeigt zugleich, daß die Architektur am frühesten dem Begriffe der Kunst historisch entwachsen ist, oder besser gesagt, daß sie am wenigsten die Betrachtung als »Kunst« vertrug, die das 19te Jahrhundert, im Grunde mit nicht viel größerer Berechtigung in einem vordem ungeahnten Maße den Erzeugnissen geistiger Produktivität aufgezwungen hat.
Erstmals in der Geschichte der Architektur tritt mit dem Eisen ein künstlicher Baustoff auf. Er unterliegt einer Entwicklung, deren Tempo sich im Laufe des Jahrhunderts beschleunigt. Sie erhält den entscheidenden Anstoß als sich herausstellt, daß die Lokomotive, mit der man seit Ende der zwanziger Jahre Versuche anstellte, nur auf eisernen Schienen verwendbar ist. Die Schiene wird der erste montierbare Eisenteil, die Vorgängerin des Trägers. Man vermeidet das Eisen bei Wohnbauten und verwendet es bei Passagen, Ausstellungshallen, Bahnhöfen – Bauten, die transitorischen15 Zwecken dienen. Gleichzeitig erweitert sich das architektonische Anwendungsgebiet des Glases. Die gesellschaftlichen Voraussetzungen für seine gesteigerte Verwendung als Baustoff finden sich aber erst hundert Jahre später. Noch in der »Glasarchitektur« von Scheerbart16 (1914) tritt sie in den Zusammenhängen der Utopie auf.
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